Bei mir laufen keine sachlichen Argumentationen ins Leere. Das Problem ist, es gibt gar keine wirkliche sachliche Diskussion.
Zuallererst (und das hab ich mehrfach ausgeführt) müsste man erst mal beweisen, dass eine SCHUSSwaffe das sinnvollste aller Mittel ist zur SV.
Neben Schusswaffen gibt es eine Reihe anderer Waffen (deren führen aktuell verboten ist), die weniger Kollateralschaden verursachen und trotzdem hoch wirksam ist.
Zusätzlich (auch das mehrfach vorgetragen) stellt sich die Frage, wieviele Fälle von Toten, Verletzten etc es gab in denen eine SCHUSSwaffe nicht nur das geeigneteste Mittel gewesen wären sondern auch effektiv geholfen hätte.
Wenn man über die 2 Punkte einen Überblick hat kann man sich im Schritt 3 überlegen, ob ein WS für "normale" Bürger einen eher positiven Effekt hätte (verhinderung von verletzungen/straftaten) oder ob die negativen Effekte nicht überwiegen (Kollateralschaden (personen, sachen), mehr Unfälle mit Waffen, evtl.!!! gesteigerte Kriminalität durch Legalwaffenbesitzer (gibt immer einen der ausrastet) )
Nachdem man dann festgestellt hat, dass es einen theoretischen Mehrwert hätte könnte man über die Bedingungen diskutieren.
So wäre eine sachliche Diskussion!
aber ..
Punkt 1 (SCHUSSwaffe überhaupt notwendig?) wird so gut wie gar nicht beleuchtet. man geht einfach per se davon aus, dass eine schusswaffe einfach immer passt.
Punkt 2: entweder werden hier abstruse Fälle konstruiert ("überraschen messer in hals von jemand der nach dem weg fragt", kind vom querschläger eines terroristen getötet) oder situationen gezeigt in denen die Schusswaffe gar nicht hätte zum Einsatz kommen können.
Punkt 3: auch hier wird alles nur vereinfachend dargestellt. natürlich erkennt ja jeder andere bürger, dass du ein guter bist. natürlich triffst du immer nur den schuldigen und verursachst keinen kollateralschaden.
Natürlich wird ja nur geprüften ein WS gegeben und die machen bekanntlich nie was falsch. (beweis des gegenteils wären div. fälle auch in D mit den eh schon wenig vorhandenen legalwaffen).
Punkt 4: gerne wird hier immer auf div. Punkte eingegangen und dabei immer wieder eins vergessen: in punkt 1 argumentiert man damit, dass sich ein opa ja nicht schützen kann, aber in punkt 4 unterstellt man jahrelanges training, fitness und kurse. das passt nicht zusammen. so würden menschen, die sich auch so schon anderweitig schützen können mit einem WS ausgestattet, aber die wirklich schützenswerten können ihn gar nicht bekommen.
Generell werden hier auch gerne alle erwähnten negativen Sachen einfach weggebügelt (siehe z.b. beispiele von cop1963) und auch hier besteht die neigung so mancher sich einen fall so hinzudrehen wie man ihn braucht.
auf meine argumentation "andere WS besitzer können während eines attentats nicht entscheiden ob du der böse bist" wird gesagt: "quark, du ziehst schnell, schiesst und wedelst mit waffenschein".
auf die aussage "möglicher kollateralschaden" wird dann wieder gesagt "man nimmt sich zeit um herauszufinden wer der böse ist".
das passt nicht zusammen! entweder ich nehm mir zeit (inkl. großer eigengefährdung) oder ich schiesse schnell. jemand der mit gezogener waffe (und mir kann keiner erzählen wollen er steht ohne gezogene waffe da und überlegt) erstmal genau schaut ist ein potentielles ziel für andere WS Inhaber/Polizisten.
auch kann man kollateralschaden NIE ausschliessen. während einer paniksituation reagieren die menschen unberechenbar.
Auch ganz ganz wichtig bei der ganzen Diskussion ist ja folgendes: welchen Mehrwehrt hat der große Teil der Bevölkerung von der Möglichkeit des Waffenbesitzes + WS?
machst du das gesetz restriktiv (training,andere vorraussetzungen) haben kaum welche den WS. Das bedeutet auch: kaum zu erwartender sicherheitsgewinn für die allgemeinheit
machst du sie weniger restriktiv hast du mehr leute die evtl. zu wenig training haben und es passieren mehr unfälle, mehr amokläufe etc und hast dadurch einen weniger großen sicherheitsgewinn.
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