Der kleine VK ist ein Spaßgerät, wobei ich dazu sagen muss, dass ich Teamtechnisch bisher gar kein Glück mit ihm hatte, in den 19 Gefechten, die ich damit gefahren habe, konnte ich es gerade mal auf eine Winrate von schlappen 33% bringen. Mehrfach ging es mir so, dass ich einen Arsch voll Ziele aufgeklärt gehalten habe und kein Schwein darauf geschossen hat, solange, bis ich irgendwann entnervt in den Angriff übergegangen bin und die Ziele selber angegangen bin, bestes Ergebnis im Angriff waren bisher 3 Kills und 4 Beschädigungen, wobei Beschädigungen mit dem kleinen Burschen auch richtig weh tun, der 10,5 Derp Gun sei Dank! Ich hoffe, dass ich in Zukunft ein wenig mehr Glück mit den Team Kameraden habe, denn gestern war es schon ganz schön frustrierend mit dem Kleinen, da wurde wirklich alles verloren, einschließlich Matches, die man nicht mehr hätte verlieren dürfen!
Schnell ist er mit 72km/h, allerdings regelrecht behäbig in der Beschleunigung, wenn man ihn mit dem russischen T-50-2 Ferrari-Scout vergleicht. Ebenso ist die Manövrierfähigkeit deutlich eingeschränkt, generell wird er mit jedem Kurvenmanöver und Haken langsamer, ein Phänomen, welchem der T-50-2 nicht wirklich unterliegt. Der Wendekreis und vor allem auch der Bremsweg des VK2801 erinnert an einen Omnibus, mal eben mit Vollgas durch verwinkelte Gassen rauschen, kann man vergessen, bei engen Kurven muss man zwingend vom Gas und das bedeutet gewaltigen Geschwindigkeitsverlust und somit im schlimmsten Fall gleich den eigenen Tod. Daher würde ich sagen, dass er konzeptionell eher dafür gedacht ist, dass man mit ihm schnell an eine vorgeschobene Position verlegen kann und dort dann passiv aufklärt, in der Praxis ist das mit dem kleinen „Kastenwagen“ aber gar nicht so einfach, der Tarnwert ist gefühlt in jedem Fall schlechter als beim T-50-2, was sicherlich auch an der schieren Größe des VK liegen dürfte. Das ist schon ein Brummer für einen Scout und man kann ihn dadurch eben nicht in jedem noch so kleinen Busch vollständig verstecken. Gut ist dafür, dass er mit einer Sichtweite von 385m aufwarten kann, in Verbindung mit dem Scherenfernrohr erreicht man gute 480m Sichtweite, das ist ein ausgezeichneter Wert.
Richtig genial wird er auf Maps, wo man als passiver Scout nur wenig bis gar keinen Nutzen für das Team hat, eben so Maps wie Himmelsdorf, Ensk und Co. Hier ist dann Artillerie Jagd und Scout abfangen angesagt, in Verwendung habe ich die 10,5cm HE-Schleuder, da gibt es für mich gar keine andere Alternative. Das Ding rockt gewaltig, gar keine Frage, Standardschaden bei penetrierenden Treffern liegt bei 350 Schadenspunkten, erwischt man den Multiplikator nach oben, dann sind teilweise bis zu 430 Schadenspunkte pro Schuss machbar. In der Praxis kommt natürlich hinzu, dass die HE die Tendenz hat, entsprechende Schäden an Modulen und Besatzung zu machen und mir sind nun schon mehrfach Oneshots gelungen, weil das Gegnerfahrzeug sich direkt beim Treffer mittels Blowup verabschiedet hat. Ist schon lustig, wenn man in die Gegnerbase rast und im Vorbeifahren eine Grille mittels Blowup entsorgt, um dann auf der Flucht, noch mal einen Blowup an einem Hetzer zu erzielen! Das war eines meiner ersten Gefechte mit dem Teil und ich dachte mir dann, zwei Mal Blowup hintereinander? WTF!
Man kann am Heck wirklich jeden Gegner damit beschädigen, unabhängig von der Tierstufe, HE-only vorausgesetzt, das ist klar – Also kann man durchaus beim Stadtrun durch Ruinberg mal dem gegnerischen E-100 einen mitgeben, da spricht nichts dagegen. Richtig witzig wird es bei den Vertretern der Gattung „Papierpanzer“, also Franzosen und Amis, wenn man sie an Seiten oder Heck erwischt, hier knallt die HE heftigst rein, weil sie im Regelfall penetriert. So ein AMX 13/75 denkt auch er steht im Wald, wenn er auf die ganz harte Tour entsorgt wird und man 0,0 Respekt vor ihm hat. Der VK hat Panzerung, immerhin 60mm an der Front, hinzu kommt, dass er durchaus die Tendenz für Bouncer hat, es prallt nicht selten mal was daran ab, besonders wenn man in voller Fahrt ist. Hinzu kommen „geschmeidige“ 22 Tonnen Gewicht, was bei einer Endgeschwindigkeit von 72km/h geradezu zum Rammen zwingt. Abfangen eines AMX 13/75 = Mit Vollgas in die Seite rammen und danach sofort mittels Oneshot entsorgen, das klappt und gibt zeitgleich auch den „Kamikaze“. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich diese Methode ausprobiert hatte und es so gut geklappt hat. Versteht sich ja von selbst, dass sich hier ein völlig neues Betätigungsfeld für mich aufgetan hat. In einer Runde ist es mir gelungen zwei gegnerische AMX auf diese Weise zu entsorgen!
Die Kanone taugt aber auch durchaus für Distanzschüsse, hätte ich nicht gedacht, aber wenn man sauber zielt, kann man durchaus auch mal den Sniper spielen. Konnte so einen Jagdpanther auf eine Distanz von gut 400m entsorgen und zwar alleine. Ich stand hinter Büschen und unser T-50-2 hat den Jagdpanther immer wieder aufgedeckt, alle 6 Sekunden gab es dann einen HE-Gruß aus der Derp-Gun, jeder Treffer zwischen 100 und 140 Schaden, das merkt auch ein Fahrzeug mit 850 Strukturpunkten.
Lustig sind auch so Sachen wie: Löwe gesichtet, auf ihn zugerast, um ihn herum und ins Heck geballert, danach eine Runde um den Block und das Spiel von neuem, das ganze hat dreimal geklappt, als ich das vierte Mal um den Block kam und ihm den Rest geben wollte, haben ihn die Kollegen abgeschossen. Da musste ich mich erst mal im Chat beschweren: „You guys killed my Löwe, that´s not nice! “
Stichwort Vorbeifahrt – Man sollte nach Möglichkeit grundsätzlich aus der Fahrt heraus schießen, außer man hat wirklich mal einen Gegner vor sich, der alleine ist und/oder entsprechend abgelenkt ist, dann kann man auch mal parken und sauber zielen, wobei man wirklich immer an die langsame Beschleunigung denken muss, stehen bleiben bedeutet nämlich im Regelfall den eigenen Tod.
Über 50.000 XP und über 700.000 Credits sind schon eine Hausnummer für einen Scout, aber man muss sagen, dass man dafür auch eine gute Portion Spaß bekommt und es sich durchaus rentiert, wenn man Freude an so einem Chaos Spielstil hat. Auch wenn ich mich in meinen wenigen Gefechten relativ viel ärgern musste, bereue ich den Kauf nicht, die Spaßmomente damit sind schon gewaltig und entschädigen einen für Vieles!
Gruß
Michael
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