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  • Fox
    antwortet
    Last not least zum Abschluss des heutigen Tages etwas zur Auflockerung:



    Barrel Smolders and Glows: 1:48;
    Guard Assembly Catches Fire: 2:22;
    Fails to Fire Automatic: 4:47;
    Shots Fired: 911

    Inclusive Cookoff, brennendem Handschutz und geplatzem/geschmolzenem Gasrohr.
    Die Waffe ist übrigens ein M4A1 mit verbessertem, schwererem Lauf. Beim gleichen Test mit dem Standard-M4 ist der Lauf nach 535 Schuss geplatzt. Das FM für das M4 gibt eine Sustained Fire Rate von 12-15 Schuss pro Minute vor.


    Die Briten haben für ihr Verbesserungsprojekt des SA80 sogenannte "Battlefield Missions" ausgedacht, die den Waffen eine bestimmte Schussbelastung pro Zeit abverlangen. Damit sollen "typische" Gefechtssituationen simuliert werden.

    Die sieht dann für das Sturmgewehr z.B. so aus:

    Code:
    Battle Field Mission IW 
    
     Firing Cycle                                          Rounds Fired 
     1)      30 rpm for 40 sec                                    (20) 
     2)      10 rpm for 6 min                                     (60) 
     3)      30 rpm for 1 min                                     (30) 
     4)      10x 4 round bursts in 1 min                          (40) 
    
     Total: 150 rounds in 8 minutes 40 seconds

    Und für das Unterstützungsgewehr (die bis auf die Lauflänge mit dem SA80/L85A2 weitestgehend baugleiche LSW (aka L86A2) ist eine Mischung zwischen magazingefüttertem lMG und Sturmgewehr, also das, was das USMC grade als IAR (wieder) eingeführt hat) so:

    Code:
    Battle Field Mission LSW 
    
           Firing Cycle                                   Rounds Fired 
           1)      60 rpm for 3 mins                              (180) 
           2)      0 rpm for 1 min                                (0) 
           3)      60 rpm for 3 mins                              (180) 
           4)      0 rpm for 2 mins                               (0) 
           5)      60 rpm for 2.5 mins                            (150) 
           6)      0 rpm for 10 mins                              (0) 
           7)      30 rpm for 10 mins                             (300) 
           8)      0 rpm for 2 mins                               (0) 
           9)      60 rpm for 2.5 mins                            (150) 
    
           Total: 960 rounds in 36 minutes
    Die Quelle ist ironischerweise eine Präsentation von HK selbst.


    2007

    Genau, das ist die Firma, die nach dem Bekanntwerden der Probleme des G36 genau diese stutenbissige (und mittlerweile wieder von der Firmenwebseite entfernte) "Stellungnahme" veröffentlicht hat:

    2012
    Dass die o. g. TL kein Abnahmekriterium vorsieht, welches eine Treffleistung im heißgeschossenen Zustand vorsieht, ist in mehrfacher Hinsicht schlüssig, da es sich um eine waffentechnische „Binsenweisheit“ handelt, dass aus physikalischen Gründen – und somit herstellerunabhängig – bei entsprechend hoher Schusszahl oder extremen Beschusszyklen (extrem hoher Anteil von Dauerfeuer und/oder kurzer Zeitraum) sich die Treffleistung jeder Waffe verändert, d.h. in der Regel die Streuung zunimmt. Insofern verwundert es auch nicht, dass das einschlägige NATO-Regelwerk für die Erprobung von Handwaffen AC225/D14 keine Testprozedur für die Treffleistung in heißgeschossenem Zustand normiert, geschweige denn, dass das Bestehen einer solchen (nicht existenten) Prüfung Voraussetzung für die Einführung eines Sturmgewehres in einem NATO-Mitgliedsstaat wäre. Darüber hinaus ist der Heckler & Koch GmbH in ihrer über 60-jährigen Tätigkeit im behördlichen Handwaffenbereich, insbesondere in der NATO, kein einziger Kunde bekannt geworden, welcher ein derartiges Prüfkriterium je aufgestellt hätte. Es verwundert vor diesem Hintergrund umso mehr, dass angebliche waffentechnische Experten das o. g., mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannte, Phänomen der Streukreisvergrößerung bei extrem heißgeschossener Waffe überhaupt thematisieren.
    Soso...
    Zuletzt geändert von Fox; 30.12.2012, 04:49.

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  • Fox
    antwortet
    Zitat von Fox Beitrag anzeigen
    Weil die Qualität amerikanischer Sturmgewehrläufe aus Militärkontrakten... sagen wir mal... grottig ist.*

    * Das hängt vom verwendeten Material (üblicherweise nicht-verchromter Chrom-Moly-Stahl bei den M4) und dem Herstellungsverfahren ab.
    Weil hier ja immer wieder Quellen gefordert werden:

    Die Zusammensetzung des M4 Laufstahls findet sich in MIL-B-11595E, es handelt sich heute meist um 4150 Chrome-Moly-Vanadium (CMV). Die 50 steht dabei für den ungefähren Kohlenstoffanteil von knapp 0,50%.

    Und für die Chemie-Freaks (das übersteigt dann langsam meinen Interessenshorizont) noch mehr Details zur Zusammensetzung: Bild 1, s.u.


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    Gunny
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Gunner; 30.12.2012, 15:23.

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  • Fox
    antwortet
    Zitat von Sandmann Beitrag anzeigen
    Wieso halten M16 nur 6000 Schuss?
    Weil die Qualität amerikanischer Sturmgewehrläufe aus Militärkontrakten... sagen wir mal... grottig ist.*

    Und weil der Käufer nicht mehr gefordert hat. Also warum mehr Geld und Energie investieren als notwendig?

    Wo ist das zu verifizieren?

    MIL-C-70599A(AR), MILITARY SPECIFICATION, CARBINE, 5.56MM: M4 (1994)

    Da findet sich unter Nr. 3.4.7 (Endurance):

    Carbines shall be capable of withstanding
    the firing of 6,000 rounds for endurance
    with not more than the
    number of malfunctions and unserviceable parts allowed for both
    single carbine and four carbines combined as allowed in TABLE I.
    The cyclic rate of fire of not more than one reading on a single
    carbine or not more than two readings on four carbines combined,
    shall fall outside of 700 to 1025 rounds per minute. Ammunition
    used shall be Government standard M855, 5.56mm ball cartridges
    conforming to Drawing 9342868.

    Wie der Spruch drüben so schön heisst "Remember, your gun was made by the lowest bidder...".


    Erst 2006/2007 wurde intensiver im Rahmen von neuen Ausschreibungen und Verbesserungsprogrammen darüber nachgedacht**, den Waffen kaltgehämmerte Läufe (bei SIG und HK Standard) zu verpassen. Die könnten dann die ursprünglich mal anvisierten 10.000 Schuss Lebensdauer erreichen, evtl. auch überschreiten. Als man dann gemerkt hat, dass das den Preis pro Waffe merklich nach oben treibt, hat man wieder die billigeren Waffen geordert.

    In 2006 findet sich in Ausschreibungen der US Army eine Forderung nach einer Mindest-Lauflebensdauer von diesen 10.000 Schuss:

    The Carbine shall have a minimum barrel life of 10,000 rounds.
    FedBizOpps the Way You Want It - Best listing of FedBizOpps notices, searches and subscriptions with free, on-line Archives back to 1995


    Wer Langeweile hat, kann sich auch mal diesen Bericht zum Wirrwarr der Ausschreibung(en) zum Karabiner 5,56 aus dieser Zeit anschauen, liest sich wie ein kleiner Krimi und zeigt, dass das US-Beschaffungswesen mindestens genauso abgefuckt ist wie unseres:





    * Das hängt vom verwendeten Material (üblicherweise nicht-verchromter Chrom-Moly-Stahl bei den M4) und dem Herstellungsverfahren ab.


    ** (mal für's Gefühl, seit 1990, also dem ungefähren Einführungsjahr des G36, hat man dem M4 über 90 technische Änderungen zur Verbesserung der Funktion und Lebensdauer verpasst... - und das bei einer Waffe, die CAG ein paar Beiträge weiter oben als zu diesem Zeitpunkt "erprobt und besser" aufgeführt hat )



    Zitat von MiWi Beitrag anzeigen
    ?

    Ich gebe FOX in vielen Sachen Recht, aber M16 halten mit Sicherheit viel länger und HK mit gaaanz großer Sicherheit viel kürzer. 25-30 K Schuß schaffen die SIG eher als die HK.

    Gruß
    Michael
    Und diese Aussage basierst Du... worauf genau? Bauchgefühl?

    Die Herstellergarantie für die Lebensdauer eines G36 Laufes liegt bei 20.000 Schuss. In der Realität halten sie meist ein ganzes Stückchen länger.

    SIG liegen im ähnlichen Bereich, wobei ich ehrlich gesagt schon mehr ausgeschossene SIG-Läufe als ausgeschossene G36-Läufe persönlich gesehen habe. Aber das mag vielleicht auch an der tatsächlichen Nutzung der Waffen liegen...

    Die 6.000 Patronen sind noch heute der einheitliche Austauschzyklus für M4 in der handvoll SOCOM-Einheiten, mit denen ich bisher zu tun hatte. Ab da sinken Zuverlässigkeit und Präzision merklich. Bei den normalen Army-Einheiten werden die Waffen üblicherweise erst dann aussortiert, wenn die Störungen zu sehr über Hand nehmen. Das erlebe ich leider mit erfrischender Regelmässigkeit (die brauchbaren, halbwegs neuen Waffen gehen meist mit in den Einsatz, der Bodensatz bleibt in D). Die Regelüberprüfungen gemäß TM 9-1005-319-23 werden aus Kostengründen gerne mal grosszügig ausgelegt. Treffen tun' die Grunts eh' nix, insofern merkt man den damit verbundenen Präzisionsverlust erst recht spät...

    Das gilt übrigens auch für andere Handwaffen, so hab' ich 40-Schuss Pistolenübungen mit der M9 auch schon mit sage und schreibe 36 Störungen geschossen. Zu dem Trauerspiel gibt's hier ja auch grade einen schönen Thread.

    Was öffentlich zugängliches findet man diesbezüglich z.B. hier:

    An M4 - or is it? (click to view full) The 5.56mm M-16 has been the USA's primary battle rifle since the Vietnam war, undergoing changes into progressive versions like the M16A4 widely fielded by the US Marine Corps, "Commando" carbine versions, etc. The M4 Carbine is the latest member…


    The failure of M4 barrels at 6,000 rounds confirms SOCOM objections that date back to the Feb 23/01 report “M4A1 5.56mm Carbine and Related Systems Deficiencies and Solutions,” which ended up concluding that “M4A1 Carbine… does not meet the requirements of SOF.” The barrel replacement also increases the rifle’s life cycle costs when compared with the 10,000 round advertised barrel life, as additional barrels are sold to the Army for $240 each.
    In dem Link findet sich unter anderem auch eine Aussage zum Vergleich der Zuverlässigkeit von M4, SCAR und einem G36 in modernem Kleidchen (aka XM8). Das ist wirklich die Königsdisziplin der Waffe.

    Die "M4A1 5.56mm Carbine and Related Systems Deficiencies and Solutions: Operational and Technical Study with Analysis and Alternatives" ist leider VS-nfD gekennzeichnet, insofern kann ich da nur öffentlich sichtbare Quellen zitieren. Aber vielleicht findet sich die Studie für die Allgemeinheit auch irgendwann mal im Netz.


    Zitat von MiWi Beitrag anzeigen
    PS.: das M16 ist auch kein Freischwinger
    Aber man kann es einfacher zu einem machen als z.B. ein SIG, das wurde z.B. bei den SPR auch getan.
    Zuletzt geändert von Fox; 30.12.2012, 03:04.

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  • MiWi
    antwortet
    Zitat von Sandmann Beitrag anzeigen
    Wieso halten M16 nur 6000 Schuss?
    ?

    Ich gebe FOX in vielen Sachen Recht, aber M16 halten mit Sicherheit viel länger und HK mit gaaanz großer Sicherheit viel kürzer. 25-30 K Schuß schaffen die SIG eher als die HK.

    Gruß
    Michael

    PS.: das M16 ist auch kein Freischwinger

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  • Sandmann
    antwortet
    Wieso halten M16 nur 6000 Schuss?

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  • Maschinenmensch
    antwortet
    Zitat von Fox Beitrag anzeigen
    Die einen sind keine Freischwinger (StGw90) und damit schon zu ihrer Einführung eigentlich nicht mehr Stand der Technik
    Aach, die Schweizer treffen damit trotzdem ganz gut. Dafür hätte man eine sehr robuste Waffe mit einem hervorragenden Dioptervisier und einer sehr wiederholgenauen ZF Montage gehabt, die zudem noch die Möglichkeit der weiteren Verbesserung in sich trägt, wie z.B. die SSG-Variante oder das 553LB mit "USA-Lower" zeigen.

    Das SIG hatte nur zwei Fehler: Es kam nicht aus Deutschland, besser gesagt von HK und es war zu teuer.

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  • Fox
    antwortet
    Zitat von nafetshtor Beitrag anzeigen
    Ihr vergesst eins: So ein G36 ist einfach spottbillig zu fertigen!

    Und damals war ein Afghanistan von heute noch lange nicht in Sicht.
    Zum einen: Nein, vergessen haben "wir" das nicht, das steht beides zumindest mal auf Seite 7, wurde aber vorher auch schon erwähnt, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.

    Zitat von nafetshtor Beitrag anzeigen
    Das wird wohl ein nicht zu unterschätzender Grund bei der Beschaffung gewesen sein.
    Zum anderen: "Spottbillig" zu produzieren mag vielleicht noch richtig sein, "spottbillig" zu beschaffen entspricht aber leider nicht der Realität. Das G36 hat für die Bundeswehr einen vergleichbaren Preis wie sie andere Armeen für deren Sturmgewehre anderer Hersteller aufgerufen werden. Mit heutigen Fertigungsmethoden für (Leicht)Metall-Waffengehäuse sind die Preisunterschiede mittlerweile auch gar nicht mehr so riesig.

    Die Differenz eventueller damaliger günstigerer Herstellung floss also in die Taschen von HK, was natürlich wieder ein gewisses Geschmäckle über die Hintergedanken der Konstruktion (Gewinnmaximierung vs. Funktionalität) aufkommen lässt...

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  • nafetshtor
    antwortet
    Ihr vergesst eins: So ein G36 ist einfach spottbillig zu fertigen!

    Das wird wohl ein nicht zu unterschätzender Grund bei der Beschaffung gewesen sein. Und damals war ein Afghanistan von heute noch lange nicht in Sicht.

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  • CAG
    antwortet
    Zitat von Fox Beitrag anzeigen
    Ich habe von erprobten, besseren Waffen geredet.
    Und ich habe dir aus meiner Sicht ein paar Beispiele genannt. Alles was bei Einführung des G36 bereits auf dem Markt war, ist/war meiner bescheidenen Meinung nach bereits besser als selbiges, schon was die Haltbarkeit angeht, ein SG550 zB verzieht sich nicht bei Hitze, auch wenn sein Lauf bei exzessiver Belastung genau so das "glühen" anfangen dürfte, er ist ja auch nicht der dickste. Das wird sich auch nicht ändern, unabhängig vom Thema hier. Das G36 hat einige gravierende Schwachstellen, die zT auch in das Problem des nicht Nicht-Treffens der Nutzer mit rein spielen. Wenn man diese angeht und dabei gleich noch andere Problem mit behebt, könnte das G36A1 zu einem der besseren Gewehre werden. Das beste ist es aus meiner Sicht deswegen noch lange nicht. Generell werden HK-Waffen (ausser der MP5) mE sowieso überbewertet, da haben andere Hersteller einfach schon aus der Erfahrung heraus die Nase vorn.
    Zuletzt geändert von CAG; 29.12.2012, 00:14.

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  • Fox
    antwortet
    Zitat von CAG Beitrag anzeigen

    Zum 2.) Das möchte ich anzweifeln, das AUG war als STG77 bei Einführung des G36 bereits 20 Jahre beim Bundesheer im Dienst. Des weiteren wären in Frage gekommen: StGw 90, FNC/AK5, AR-70, C7, FAMAS, Ghalil, M16A2/A3 um nur ein paar in EU und der NATO zu nennen, wenn man gewollt hätte, HK selbst hatte mit dem HK33 ja schon vorher ein 5.56 Gewehr im Portfolio. Die Neuentwicklung war also de fakto überflüssig. Sie war aber politisch gewollt, nach dem G11-Debakel.

    Und wenn man schon das Rad neu erfindet, dann hätte man eben besser klauen sollen.
    Ich habe von erprobten, besseren Waffen geredet.

    Du hast nur (zu diesem Zeitpunkt) erprobte, aber nicht zwangsläufig bessere Waffen aufgezählt.

    Alle Waffen Deiner Aufzählung haben ihre ganz eigenen Nachteile:

    Die einen sind keine Freischwinger (StGw90) und damit schon zu ihrer Einführung eigentlich nicht mehr Stand der Technik, die anderen können nicht einfach Optiken integrieren (Galil) und/oder haben eine bescheidene Ergonomie (Galil, FAMAS) und sind nicht beidseitig problemlos bedienbar (M16, C7, FAMAS, AUG) , manche sind für moderne Maßstäbe (zu) schwer (StGw90, Galil), andere haben die Lebensdauer einer Stubenfliege (M16 bei ca. 6.000 Schuss, G36 bei 25.000-30.000), FAMAS und AUG sind Bullpups ohne Hülsenauswurf nach vorne/unten, dazu ist das Famas nicht unbedingt für seine Zuverlässigkeit berühmt und Ende der 80er zeichnete sich bereits ab, dass MAS nicht mehr lange existieren würde.
    Das AR70 galt auch nie als gute Infanteriewaffe und wurde genauso wie das FAMAS und das AK5 nie in nennenswerten Stückzahlen ausserhalb des eigenen Landes vermarktet. Das mag verschiedene Gründe haben, zeigt aber im Ergebnis, dass am Gesamtkonzept/-konstrukt aus Zuverlässigkeit/Bedienbarkeit/Einsatzfähigkeit/Preis etwas nicht gepasst hat.
    Von den aufgeführten Waffen blieben also eigentlich nur das C7 und das HK33 übrig, wobei von letzterem dann am ehesten das G41 im Zusammenwirken im NATO-Verbund Sinn ergeben hätte - dann hätte man aber wieder den Hauptstörfaktor Magazin vom M16 übernommen gehabt...
    Beim G41/HK33 ist z.B. das Gewicht bei 90mm Unterschied in der Lauflänge in etwa vergleichbar, die genutzte Verschlusstechnik ist in Unterhalt/Wartung aufwändiger als ein Drehkopfverschluss (siehe die ganzen Rollenverschluss-VTA-Abstands-Diskussionen hier und anderswo...) und dabei schmutzanfälliger.

    Grade damals war ein COTS/MOTS-Kauf eben nicht so einfach möglich, ohne irgendeinen bereits bekannten Nachteil in Kauf zu nehmen.
    Damals waren zumindest grössere Handwaffenprojekte auch überwiegend von Staaten initiiert und finanziert und Waffen wurden nach festen Vorgaben entwickelt.

    Heute hat sich das häufig geändert und Hersteller entwickeln neue Waffenmodelle eigenständig bis kurz vor Einführungsreife und gehen dann in mehr oder minder "offen" formulierte Ausschreibungen, in denen nur Fähigkeitsforderungen gestellt werden, die dann erfüllt werden müssen.
    Abgenommene Stückzahlen sind heute deutlich kleiner, so dass ein Hersteller ab einer gewissen Grösse heute meist mehrere Staaten als Abnehmer benötigt, um überleben zu können (wenn er nicht grade in den USA oder Russland sitzt, aber selbst da gehen sie ja scheinbar kaputt).
    Daneben haben heute einige Industrieländer die Fähgikeit zur grossmaßstäblichen Herstellung von Infanteriewaffen im eigenen Land verloren, so z.B. derzeit UK und Frankreich...


    Die rückblickende Diskussion was man damals mit dem Wissen von heute hätte machen sollen bringt uns letztendlich nicht weiter.
    Wichtig ist jetzt nur, dass man die gemachten Fehler analysiert, die wirklichen Problemfelder erkennt und entsprechende Maßnahmen daraus ableitet.
    Leider sehe ich diesen Schritt derzeit noch nicht wirklich, grade innerhalb der Bundeswehr. Stutenbissige Kommentare von HK helfen da auch nicht wirklich weiter und sind nichts anderes als Nebelkerzen.
    Andere Staaten sind da erfreulicherweise weiter und gehen mit ganz anderen Ansätzen an das Thema dran. Es bleibt also spannend...
    Zuletzt geändert von Fox; 28.12.2012, 22:19.

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  • Sandmann
    antwortet
    Zitat von Fox Beitrag anzeigen
    Wenn es so ein Video gegeben hätte, wäre mir das eigentlich bekannt.

    Du bist Dir sicher, dass Dir die Erinnerung da keinen Streich spielt?
    Ich glaubs langsam auch...

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  • CAG
    antwortet
    Zitat von Fox Beitrag anzeigen
    Habe ich auch an keiner Stelle geschrieben bzw. behauptet.

    Zum Zeitpunkt der Einführung des gab es keine erprobte, bessere Waffe.
    Zum 1.) Dich meinte ich auch eigentlich gar nicht, war mehr eine allgemeine Bemerkung, kam blöd rüber.

    Zum 2.) Das möchte ich anzweifeln, das AUG war als STG77 bei Einführung des G36 bereits 20 Jahre beim Bundesheer im Dienst. Des weiteren wären in Frage gekommen: StGw 90, FNC/AK5, AR-70, C7, FAMAS, Ghalil, M16A2/A3 um nur ein paar in EU und der NATO zu nennen, wenn man gewollt hätte, HK selbst hatte mit dem HK33 ja schon vorher ein 5.56 Gewehr im Portfolio. Die Neuentwicklung war also de fakto überflüssig. Sie war aber politisch gewollt, nach dem G11-Debakel.

    Und wenn man schon das Rad neu erfindet, dann hätte man eben besser klauen sollen.

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  • Fox
    antwortet
    Zitat von CAG Beitrag anzeigen
    Dann ist dies ein Konstruktionsfehler, an dem aber immer noch nicht die Patrone schuld ist.
    Habe ich auch an keiner Stelle geschrieben bzw. behauptet.

    Weiter vorne wurde noch die Diskussion geführt, dass 60 Patronen die Minute ja viel zuviel wären und das G36 ja kein MG sei.
    Hier war nochmal festzustellen, dass das Problem zum einen schon früher auftritt, zum anderen dazu noch nichtmal ein hohes Feuervolumen notwendig ist sondern schon äussere Einwirkungen reichen, wenn gleich natürlich nicht mit so gravierenden Auswirkungen.

    Die Kaliberdiskussion kam erst später auf.


    Zitat von CAG Beitrag anzeigen
    In Anbetracht der kleinen Truppenstärke wäre wohl von vornherein der Zukauf einer bereits erprobten Waffe die bessere Lösung ggü. dem G36 gewesen.
    Zum Zeitpunkt der Einführung des gab es keine erprobte, bessere Waffe.

    Alle damaligen alternativen Optionen hatten jeweils ausreichende Nachteile, das AUG eingeschlossen (und das fängt bei der Bullpup-Bauweise nur an).

    Grundsätzlich sind Funktionsprinzip und Aufbau des G36 auch vollkommen in Ordnung. Nur die Materialwahl war die falsche, da hatte HK wohl zu sehr eine höhere Gewinnspanne und die Bundeswehr zu sehr geringe Kosten im Blick.
    Heute rächt sich das eben.

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  • CAG
    antwortet
    Zitat von Fox Beitrag anzeigen
    Nein, die Verlagerung ist schon merklich, wenn die Waffe einseitig zuviel zu stark Sonneneinstrahlung abbekommt. Und in AFG scheint gelegentlich die Sonne.
    Dann ist dies ein Konstruktionsfehler, an dem aber immer noch nicht die Patrone schuld ist. Deswegen der Hinweis auf das AUG. Wenn man sich dessen bewusst ist, wäre es an der Zeit ein G36A1/A2 ohne derartige Probleme zu fertigen, indem man dort kopiert, wo es funktioniert oder man kaufe gleich ein AUG, wenn man unbedingt Plastik will. Nur dann muss man Bull-Pup im Konzept/Training berücksichtigen, dass dürfte auch wieder in einer Katastrophe enden. Das Problem der BW ist aus meiner Sicht, dass jedes mal das Rad neu erfunden werden soll. In Anbetracht der kleinen Truppenstärke wäre wohl von vornherein der Zukauf einer bereits erprobten Waffe die bessere Lösung ggü. dem G36 gewesen.

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  • Fox
    antwortet
    Zitat von CAG Beitrag anzeigen
    Nur bedingt, denn die Verlagerung entsteht ja nur dann, wenn die Knifte zu schnell zu heiß geschossen wird.
    Nein, die Verlagerung ist schon merklich, wenn die Waffe einseitig zuviel zu stark Sonneneinstrahlung abbekommt. Und in AFG scheint gelegentlich die Sonne.

    Zitat von CAG Beitrag anzeigen
    ...wenn die Knifte zu schnell zu heiß geschossen wird. Und DAS wiederum ist dem Können des Benutzers zu verdanken.
    Nuja, wie intensiv ein Feuergefecht ist, entscheidet der Gegner nicht unwesentlich mit. Feuerzucht und die richtige Schiesstechnik sind wichtige Werkzeuge, aber manche Situationen können auch mal 2-3 Magazine im schnellen Einzelfeuer notwendig machen, die Hitze der Umgebung tut ihr Übriges dazu.

    Wenn ich die ganze Zeit mit einem halben Gedanken an den Temperaturzustand meiner Waffe beschäftigt bin, ist das nicht unbedingt förderlich.

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