Fangen wir zur Entwirrung mit letzterem an. Die Unterscheidung zwischen P. 14 Mk. I und P. 14. MK I* (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=3605) ist auch an der Bestempelung möglich. Der P. 14 Mk. I* trägt auf dem Hülsenkopf einen „*“ als Stempel. Nun tauchen vereinzelt Gewehre aus Fertigung der Firma Remington Eddystone auf, die zusätzlich eine „2“ auf dem Hülsenkopf eingestempelt haben. Diese Gewehre unterscheiden sich noch einmal in der Länge der Verriegelungswarzen: Die Länge der Verriegelungswarzen des Mk. I betrug 0,6 inch, die des Mk. I* dagegen 0,9 inch. Bei den Gewehren mit der „2“ vor dem Stern beträgt sie nun 0,74 inch. Diese Gewehre sind an sich eine Fehlproduktion, die in der Zeit der Produktionsumstellung von Mk. I auf Mk. I* entstand, und die man wegen dieses kleinen Produktionsfehlers nicht unbedingt ausmustern wollte.
Solche Probleme gab es auch bei der Produktion von Waffen für die amerikanischen Streitkräfte gelegentlich. Wenn die Waffe ansonsten brauchbar war, wurde sie bei der Abnahme mit einem Stern in einem Kreis versehen, der dem Regimentsbüchsenmacher für etwaige Reparaturen signalisierte: „Vorsicht – Waffe nicht passgenau – Ersatzteile müssen in jedem Fall exakt eingepasst werden.“
Und so wollten die Amerikaner das Problem eigentlich auch hier lösen. Nur kamen sie hier mit den britischen Stempelvorschriften ins Gehege, in denen der Stern eine völlig andere Bedeutung hat. Gelöst wurde das Problem schließlich in der Form, daß die fehlerhaften Waffen zu ihrem britischen Stern die „2“ mit eingestempelt bekamen. Deshalb ist auch die Bezeichnung P. 14 Mk. I** genau genommen richtig.
Das muß man nun vom No. 3 Mk. II unterscheiden: Im Zuge einer gründlichen Umstellung des britischen Bezeichnungssystem wurde das Gewehr P. 14 1926 in Gewehr No. 3 Mk. I (bzw. je nach Variante No. 3 Mk. I* oder No. 3 Mk. I**) umbenannt. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie dann noch einmal reaktiviert, wofür sie von verschiedenen Firmen überarbeitet wurden. Im Zuge dieser Überarbeitung wurde die im Ersten Weltkrieg noch übliche Weitschussvisierung mit Ausnahme der Platte für das Korn entfernt. Ca. 12.000 Gewehre erhielten neue in Großbritannien von der Firma H. Morris Co. gefertigte Schäfte. Diese Schäfte waren ab Werk bereits ohne die Platte für die Weitschussvisierung gefertigt und wurden in die Ersatzteilliste als Schaft „No. 3 Mk. II“ aufgenommen. So waren sie auch bestempelt. Vom amerikanischen P.17-Schaft unterscheiden sie sich neben der Bestempelung in Lage und Länge der Fingerrillen, die auf beiden Seiten auch noch unterschiedlich lang sind.
Da eigentlich nur der Schaft die Bezeichnung No. 3 Mk. II trägt, führt genau genommen die Montage eines solchen Schaftes nicht zur Umbenennung des Gewehres – und deshalb existiert die Bezeichnung offiziell auch nicht. Daß sie dennoch durch Internet und Literatur geistert, liegt einfach daran, daß mindestens zwei P. 14 Mk. I** mit derartigen Schäften bekannt sind. Ein solcher Schaft und die Bestempelung auf dem Hülsenkopf regen dann natürlich die Phantasie an.
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