Bundeswehr braucht das G3 zurück

[Motmeister23]

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesrechnungshof-kritisiert-waffenkaeufe-der-bundeswehr-a-854776.html

Sehr interessanter Bericht. "Bundeswehr gibt Millionen für mangelhafte Waffen aus"

[imi-uzi]

ich denke, es ist eher einsatzabhängig, ob Waffensysteme "sinnvoll" sind, oder nicht.

[Motmeister23]

Aber das G3 war und ist einfach spitze! Warum muß man alles "neu" erfinden?
Das G36 sieht zwar "modern" aus, aber zuviel Plastik an der Waffe

[imi-uzi]

wahrlich schlagende Argumente
ich geh ins Bett
gute Nacht

[Sandmann]

Ich würd das G3 auch dem G36 vorziehen, die 223 ist halt einfach ein windiges Kaliber.

[Motmeister23]

@ imi-uzi : Schlaf gut
Aber was ist, deiner Meinung nach, "Einsatzabhängig" bei einem Sturmgewehr? Das G36 wurde nunmal als Ersatz für das G3 eingeführt.

Die Berichte aus der Truppe zeigen doch, das das G3 besser war...oder nicht?
In meinen 12 Jahren bei der Truppe konnte ich selber alles ausprobieren. Und keiner, der vorher G3 geschossen hatte, war vom G36 angetan......

[Sandmann]

Ich versteh schon was er meint. Ein kleineres Kaliber hat ja auch durchaus seine Vorteile, es kann mehr Munition mitgeführt werden, der Rückstoß ist geringer und Feuerstöße können damit besser im Ziel gehalten werden. Damit ist die 223 wohl eher für kurze Distanzen wie z.B. Häuserkampf geeignet, in Afghanistan beschießen die sich ja eher über größere Entfernungen. Auch für Frauen und ungeübte Schützen ist das G36 besser.

[Motmeister23]

Ich war schon im Häuserkampf (Naher Osten und Balkan) und muss sagen....Kleine Kaliber kannst du vergessen.
Es geht auch um die Psychologische Wirkung beim Schuß beim Gegner. Und die Mannstoppwirkung bei vorhandenen Hindernissen (Türen z.B.)

[SUdR]

Mal so gesehen: Hätte HK das G36 für die M43 Patrone eingerichtet, dann gäbe es den ganzen Unsinn nicht. Die M43 währe die optimale Patrone für jeden Einsatzzweck.
Fakt ist nunmal, dass das G3 eine kriegserprobte Waffe ist, die in diversen Konflikten auf der Welt zum Einsatz kam und kommt. Nicht umsonst bauen viele Länder nach wie vor in Lizenz das G3 weiter. Die Einführung des G36 war reines Diktat der Waffenindustrie. Fakt ist auch, dass die 5,56mmx45 DK Patrone für Distanzen über 300m nicht mehr effektiv und zuverlässig gegen geschützte Weichziele wirkt. Über die Durchschlagkraft (Holz, Mauern, usw.) braucht man hier ebenso wenig zu reden, wie über die Mannstoppwirkung im Erstschuss. Eine Einsatzabhängigkeit ist eine Differenzierungsauslegung, was bedeutet, welches Kaliber für welchen Einsatzzweck. Ein Kaliber reicht hier völlig aus, ebenso logistisch gesehen. Die Patrone 7,62mmx51 ist eine gute und langjährig erprobte Patrone mit hoher Durchschlagleistung und Erstschusswirkung. Es wird immer vom Vorteil der Mun. Menge bei 5,56mmx45, gegenüber der 7,62mmx51, die ein Soldat mit sich tragen kann gelobhudelt. Fakt ist: für einen Mannstopp auf 200m mit Trefferrate, benötigt ein Soldat im Gefecht 3 bis 6 Schuss der 5,56mmx45. Bei der 7,62mmx51 hingegen 1-3 Schuss und das ist ein Faktum. Lässt sich auf jeder 300m Schiessbahn mit Klappfallscheiben gut nach voll ziehen. Die Argumentation mit erhöhter Munitionsmenge ist Humbug. Im Kosovo haben wir im Streifendienst einen Schäferhund erschossen, der einen unserer Kameraden angefallen hat. Zwei Schützen mit G36 benötigten einige Schuss um den Hund auf Distanz 50m bis 150m zu töten. Von den verschossenen Patronen ging bestimmt ein Drittel vor Aufregung daneben. Von der Stoppwirkung ganz zu schweigen. Der Hund rannte weiter, trotz Treffern. Vertrauenserweckender und einfach die bessere Patrone ist nunmal die 7,62mmx51, ohne Frage. Ebenso das G3. Ein altbewährtes Gewehr mit einem altbewährten System. Im Falle des Falles nur G3. Ich habe meinen Aktivdienst bei der Bw mit dem G3 als SaZ geleistet. Das G36 bekam ich als Reservist erstmalig in die Hand. Ich dachte, was ist das denn; Tupperware oder Kirmesgewehr. Das G3 mit der Patrone 7,62mmx51 deckt nunmal jedes Einsatzspektrum sicher und zuverlässig ab. Die beste Mannstoppwirkung würde man mit Teilmantel oder Hohlspitzgeschossen erreichen. Dies sogar bei der Patrone 5,56mmx45. Nur sind diese Geschossarten laut Genfer Konvention verboten. Mr. Taliban hält sich natürlich auch an das Verbot

Daten zur 5,56mmx45
Daten zur 7,62mmx51

Hier noch eine Zusammenfassung aus der Praxis Pro und Kontra:

Vorzüge G3:

Hohe Wirkung im Ziel
Sehr Stabile Flugbahn, bei Wind geringere Abweichungen
Zuverlässig da einfaches und erprobtes System
Schnelle Zielerfassung möglich durch offene Visierung
Bei jedem Wetter einsetzbar
Nahkampftauglich
Hohe Reichweite und Wirkung im Ziel
Anbauteile und diverse Schulterstützen wählbar

Nachteile G3

Relativ hohes Gewicht (4,4kg ungeladen)
Munitionsmenge im Magazin nur 20 Patronen - wird aber durch die Patrone 7,62mmx51 wieder ausgeglichen
Sicherungshebel oft schwergängig
Ladehebel etwas ungünstig angebracht
Länge
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Vorteile G36

Geringeres Gewicht (3,63kg ungeladen)
30er Magazin
Schulterstütze einklappbar
ZF an Waffe (schönes Wetter)
RV an Waffe (schönes Wetter)
Zuverlässiges und einfaches System
Leichtgängige Sicherung
Leise und einfach fertig zuladen
Ladehebel gut angebracht

Nachteile G36

Geringe Wirkung im Ziel (5,56mmx45 DK)
Bedingt Nahkampftauglich weil Kunststoff- Handschutz und Schulterstütze gummiert
Im Liegendanschlag zu hoch (Bauhöhe, Magazin,ZF und Rotpunktvisier (RV) übereinander)
Durchmesser ZF zu klein, Absehen zu fein
RV für schnelle Schussabgabe, Durchmesser zu klein für schnelle Zielerfassung und Zielwechsel
Bei feuchtem Wetter oder feinem Staub/Sand Optiken nicht sauberzuhalten

http://www.hkpro.com/Reticle.jpg

Bei Schlechtem Wetter (Nebel, Regen, hohe Luftfeuchte) ist die Visierung nicht mehr zu gebrauchen, RV und ZF beschlagen total=Waffe ohne Visierung

[imi-uzi]

@ imi-uzi : Schlaf gut
Die Berichte aus der Truppe zeigen doch, das das G3 besser war...

besser für was?


mal fiktiv angenommen:
G3 wird mehrheitlich wieder eingeführt, damit die "jammernde" Truppe zufriedengestellt wird, oder ein G36 im 7,62x51 wird entwickelt u. eingeführt
dann kommt die BW in einem anderen Land/Kontinent als A-Stan im Einsatz, in dem halt keine Lehmhäuser sind, sondern nur dünne Holz/Schilfhütten.... und schon schreien alle, dass es Waffen mit weniger Durchschlag braucht, da man vermehrt Unschuldige gefährdet...

vermutlich brauchts derzeit in A-Stan eher "fette" MG wie das Browning M2
und oder halbautomatische 40mm Granatwerfer (AG36)

@SUdR:
ein Vergleich Praxis Pro und Kontra mit G3 versus G36
ist schon ok, aber man sollte es nicht auf 2 Modelle beschränken,
eher auf die Patrone reduzieren, da z.B. je nach Stgw. Modell mehr oder weniger Vorteile zum tragen kommen

[Sandmann]

Passt ein bisschen zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=dKhMOfaYwvE

[wozzi]

Gerade bemerkt: http://www.deutschesheer.de/portal/a...gMs-nL6koKLk!/

[MiWi]

Gerade bemerkt: http://www.deutschesheer.de/portal/a...gMs-nL6koKLk!/

Also ein AR10. Mir soll´s recht sein. Solange die Jungs ein gescheites Kaliber in der Kammer haben darf´s auch Stoner sein.

[Sandmann]

Is doch'n HK417, oder nich?

[Matthias Horner]

Nö, das Ding ist Mehr MR308 als HK417. Die 417 konnten in der Präzision nicht überzeugen.

Daher wurden u.a. von Calw einige MR308 getestet.........

daraufhin hat HK das G28 entwickelt, als halbauto Version.

Dazu gibts u.a. auch nen BKA Bescheid, der das G28 als Zivilwaffe einstuft.....