Im ersten Durchgang ging es mir genau wie Thomas (Shadow) mit seinem Gewehrschaft, ein großer Teil des Lacks ist abgegangen, aber es bleiben dennoch etliche hartnäckige Stellen und Verschmutzungen übrig. Also habe ich den Schaft nur grob mit Küchenrolle abgerieben und erneut satt mit Abbeizer eingestrichen. Diesmal werde ich das Mittel länger einwirken lassen, ich nutze die Zeit gleich mal um mir beim Baumarkt noch Pinselreiniger und 000er Stahlwolle zu besorgen. Ich will die Gunner´sche Methode mit dem Ölen unter leichten Druck mittels Stahlwolle austesten.

Fotos von diesem Zwischenstand habe ich mir gespart, so viel gibt es noch nicht zu Sehen...

Gruß

Michael

Hier kommen nun die (bescheidenen, wegen mangelndem Licht) Bilder vom Zwischenstand nach zwei Arbeitsgängen mit dem Abbeizmittel. Im zweiten Durchgang habe ich den Abbeizer gut 2 Stunden einwirken lassen. Danach wurde er mit Pinselreiniger und Wasser abgebürstet und anschließend mit einem Tuch kräftig abgerieben. Nun darf der Schaft erst mal bis Morgen trocknen.

Insgesamt stören mich die vereinzelten dunklen Flecken und Stellen im Holz, ich bin kein Holzfachmann - aber ich denke nicht, dass es mit erneutem Beizen besser werden würde. Ich denke, dass ich hier um einen leichten Schliff nicht herumkommen werde, was meinen die Holzkenner dazu?

Behutsam Schleifen oder so lassen?


Gruß

Michael

Ich würde (gerade am vorderen Teil des Schaftes) noch etwas drüber Schleifen.
Die Dunklen Stellen werden sonst nicht rausgehen.

Außerdem kannst du auf die Weise kleinere Druckstellen direkt beseitigen.
Aber pass natürlich auf evtl. vorhandene Stempel auf.

Nimm 150-200er Papier und geh nachher noch mit was feinerem drüber.

Ist zwar ziemlich viel Arbeit, aber so machst du am wenigsten kaputt.

Gruß

Hallo Sebastian,

vielen Dank für die Tipps, so in der Art habe ich auch gedacht. Stempel sind nur der WAA-Abnahmestempel und der russische Schaftstempel vorhanden, diese lassen sich ohne Probleme aussparen beim Schleifen.

Bis Morgen ist ja noch ein wenig Zeit, vielleicht kommen ja noch andere Tipps oder Anmerkungen dazu.

Gruß

Michael

man kann dellen auch wegmahcen oder deutlich mildern mitm dampfbügeleisen der gutsten

Das mit Dampfbügeleisen geht ganz prima. Meine Freundin hatte nicht schlecht geschaut wie ich den Schaft gebügelt hab. Mach das Eisen nach dem bügeln gut sauber, sonst bekommst du es hinterhergeworfen und das tut weh wenn sie trifft.

Wegen fliegenden Bügeleisen mache ich mir keine Sorgen, mein Bügeleisen gehört mir ganz alleine...

Kann mal bitte Jemand die genaue Vorgehensweise erläutern? An der Unterseite ist in der Tat eine größere Delle, an der sich ein Versuch lohnen würde.

Gruß

Michael

Ich würde mit feinerem Papier beigehen, 280 mindestens und dann hoch bis 400. Damit habe ich bei der Restauration von Messergriffen beste Erfahrung.
Ist etwas mehr Arbeit, man sieht es hinterher aber nicht(kaum Abtrag)

Oder einen großen Topf mit Wasser (Einkochtopf z.B.). Schaft drauflegen, Handtuch drüber und bedampfen. Die Dauer hat m.E. mit der Beschädigung zu tun, also öfters mal nachschauen.

Wenn der Dampf nicht reicht geht es auch mit warmem Wasser. Hierbei ist aber m,M, nach sehr kontrolliert zu arbeiten. Bei Schwertscheiden habe ich das schon gemacht, indem ich "schöne" Stellen mit einem Handelsüblichen Wachsprodukt abdeckte und den Schaden wässerte. Hängt natürlich stark von der Beschichtung ab, die Du später draufmachen willst.

stefan

Hallo Stefan,

danke für die Hinweise und Tipps!

Schleifpapier ist kein Thema, ich bin so ziemlich mit allen Körnungen in meiner Werkstatt bestückt, bis hoch zum 1200er Naßschleifpapier - Da wird sich mit Sicherheit was Passendes finden. Ich werde Morgen ganz einfach vorsichtig an der Unterseite Testen und dann sehen welche Körnung am Besten harmoniert. Zuviel Materialabtrag will ich auf keinen Fall haben, das sieht dann auch nicht schön aus.

Bleiben wir mal bei der Bügeleisengeschichte:

Verstehe ich das richtig? Ein Tuch oder Handtuch auf die Beule aufdrücken und dann mit dem Bügeleisen bedampfen, dabei die Wirkung regelmäßig kontrollieren damit es nicht zuviel wird?

Gruß

Michael

Hi Michael

Gunners Tipp mit der Stahlwolle kann ich dir wärmstens empfehlen, das Ergebnis ist klasse geworden. Samtglatter und matt glänzender Schaft, schönere Maserung und der Farbton ist auch noch einen Tick dunkler geworden, ich bin mit der Methode sehr zufrieden.

Schade um die dunlen Stellen an deinem Schaft, bei mir sind sie zum Glück nur am unteren Schaftteil, damit kann ich leben. Die bei deinem Schaft sie lassen sich hoffentlich vorsichtig abschleifen sofern sie nicht zu tief sind. Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen das es klappt!


Gruß

Thomas

zum bügeleisen:
die delle wird einfach nass gemacht,und kurz ein ziehen lassen.anschließend wird einfach mit dem heißen bügeleisen,solange über die stelle gegangen,bis das wasser verdampft ist bzw. das holz trocken.
das kannst du solange wieder holen bis die delle weg ist.

so habe ich es während der lehre gelernt.

Danke Dir!

Werde ich Morgen gleich mal austesten.

Gruß

Michael

richtig. es geht wnen zu tief nicht alles weg aber wird wesentlich besser ja sauber zurückgeben ist besser wenn man nen weiblichen anhang hat

Habe heute den ganzen Tag mit dem Schaft "gekämpft", zumindest immer mal wieder - über den Tag verteilt...

Die Delle an der Unterseite war ganz schön heftig, ganz ist sie leider nicht rausgegangen, dafür war sie einfach viel zu tief im Holz drin. Ich habe die Stelle heute mit Sicherheit 25 - 30 mal gewässert und mit dem Bügeleisen behandelt. Insgesamt ist sie kleiner geworden und auch nicht mehr ganz so tief, aber vollständig geht sie nicht raus. Dafür sind zwei kleinere Dellen an anderen Stellen komplett verschwunden, was mich freut!

Die Verunreinigungen sind so tief im Holz drin, dass ich sie ohne massiven Materialabtrag nicht rausbekommen würde, aber das will ich nicht. Also habe ich den kompletten Schaft mit 240er Körnung geschliffen, danach habe ich mich über die 400er Körnung bis auf 600er Körnung gesteigert. Einige schlimme Stellen habe ich punktuell mit 180er Korn behandelt, aber mit größter Vorsicht. Ein Teil der Flecken und Verunreinigungen sind noch rausgegangen, aber der Rest wird mir wohl bleiben. Nun gut, für so ein altes Schlachtross ist es wohl keine Schande, wenn ein paar Spuren übrig bleiben...

Die Schaftstempel sind auch wohlbehalten - Der Vogel ist noch drauf!

Nach der Schleiforgie habe ich den kompletten Schaft noch mal mit Pinselreiniger und Wurzelbürste abgeschruppt und zwar gründlich und lange, dennoch ist wieder nur ein Teil vom Dreck rausgegangen. Abschließend habe ich ihn mit Wasser gebürstet - Momentan steht er im Bad zum Austrocknen. Bilder gibt es Morgen davon...

Am Vormittag sollte ich mit der ersten Ölung mit Schaftol Extra Dunkel beginnen können.

Gruß

Michael