Gestern war ich mit einem Freund zum Tontaubenschießen in Diesrfordt (bei uns um die Ecke) verabredet. Ist ein ganz kleiner Stand des Hegering. Mein Freund hat einen Jagdschein und eine Flinte. Wir wollten einfach mal Just for Fun Tontauben schießen, ich habs noch nie geschossen, er wollte mir das beibringen.
Auf dem Stand sind wir dann mit den Worten: Sportschütze ohne eigene Waffe und ohne Nachweis Schießschule / Jungjägerausbildung dürfen hier nicht schießen! Auch nach dem Hinweis, das ich schon länger schieße und auch den Aufsichts und Schießleiterschein besitze keine Chance... Mein Kollege war so sauer, das er seine Klamotten gepackt hat und der Dame gesagt hat: Hier werde ICH nicht mehr schießen.
Wir sind dann nach Dorsten gefahren, ebenfalls ein Jägerstand, da war zwar der Tontaubenstand außer Betrieb, aber wir konnten wenigstens Kipphase schießen. Macht auch verdammt viel Spaß! Ich wusste garnicht, wie viel Munition man aus ner Doppelflinte in 10 min. verfeuern kann


Da war das schießen sehr entspannt, Versicherung und Tageskarte gelöst, fertig.
Ich war heute immernoch auf Sparflamme am Köcheln, weil die Dame sowas von patzig und überheblich war, also hab ich mich hingestezt und eine MAil an den Jagdverband Wesel geschrieben

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mich mit einer kurzen Frage und einem Anliegen an Sie wenden und meinem "Unmut" Luft machen.
An diesem Wochenende war ich mit einem befreundeten Jagdkollegen unterwegs und wir wollten auf dem Schießstand in Diersfordt Tontaube schießen. Mein Bekannter hat einen gültigen Jagdschein und eine eigene Flinte, ich bin Sportschütze und wollte das Tontaubenschießen gerne in der Praxis erleben, nachdem ich in der Theorie schon genug über den Ablauf und Spaß an dieser Sportart gehört habe.
Leider wurde es uns, bzw. konkret mir, nicht gestattet, auf dem Schießstand Tontaube oder überhaupt zu schießen, da ich keinen Jagdschein und keine eigene Flinte besitze. Das hat uns beide doch sehr verwundert! Mein Bekannter stammt aus dem Raum Bocholt und kennt solche „Praktiken“ von dort nicht.
Als Begründung wurde von der Dame angeführt, das ich als nicht Jäger den Ablauf der Übung(en) stören würde. Ich sollte doch erst einmal Praktische Erfahrung sammeln, bevor ich auf dem Diersfordter Stand schießen dürfe. Man können eine Schießschule besuchen und/oder die Jungjägerausbildung absolvieren, dann wäre das mit den entsprechenden Nachweisen kein Problem.
Ich bin seid Jahren aktiver Sportschütze, schieße neben dem Regulären Training auf Wettkämpfen mehrmals im Jahr Flinte, Großkaliber Lang- und Kurzwaffe, bin Leiter einer SLG im Verband der Militär- und Polizeischützen und besitze den Aufsichts- und Schießleiterschein. Das haben wir der Dame auch so mitgeteilt, damit sollte man eigentlich zum Schluss kommen, das zumindest eine sichere Waffenhandhabung gegeben ist. Oder meinen Sie nicht?
Wie würden Sie sich fühlen, wenn die verantwortliche Aufsicht Sie von einem Schießstand der Sportlich genutzt wird mit den Worten, Sie dürften mit Ihrem Jagdschein dort nicht schießen, Sie müssen erst Verbandsmitglied und Sportschütze werden, komplementiert?
Mein Bekannter war derart verärgert über dieses Verhalten, das er ohne großes Federlesen seine Sachen wieder eingepackt hat und mit zu verstehen gegeben hat, das er diese Anlage nicht mehr besuchen wird. Wir sind dann zum Schießstand des Hegering Dorsten gefahren, wo derzeit zwar die Tontaubenanlage außer Betrieb ist, wir aber zumindest ein paar Runden Kipphase schießen konnten. Dort war es überhaupt kein Problem, das ich dort mit der Flinte meines Bekannten schieße. Ich habe meine Waffenbesitzkarte und meinen Verbandsausweis vorgelegt, Tageskarte und Versicherung gelöst, uns wurde eine kurze Einweisung in die Anlage gegeben und anschließend konnten wir dort nach Herzenslust Kipphase schießen. Zum Schluss gab es dann sogar noch ein nettes Gespräch mit der Standleitung.
Ich glaube nicht, das derartiges Verhalten eine gute Außenwerbung für die Jagd und den Schießsport im allgemeinen darstellt! So ist es kaum verwunderlich, das viele Sportschützen das Bild des überheblichen, Altbackenen Jägers vor Augen haben, wenn man über die Jagd oder den Jagdschießsport redet. Interessierte, die überlegen eine Jungjägerausbildung oder den Schießsport zu beginnen, werden durch solches Verhalten nicht gerade ermutigt diesen Weg zu gehen.
Um es doch mal so zu sagen: Wir sitzen alle im selben Boot! Der Gesetzgeber macht es sowohl der Jagd, als auch dem Schießsport mehr und mehr schwerer neue Mitglieder zu bekommen. Die neuen Gesetzeslage macht es doch auch dem Jagdverband zunehmend schwer, seine Schießstätten zu betreiben. Muss man denn dann noch Untereinander für Unmut sorgen? Viel wichtiger finde ich, das Legalwaffenbesitzer, unerheblich ob Jäger oder Sportschütze, zusammenhalten und eine geschlossene Gemeinschaft bilden. Da sollte auch das gemeinschaftlich nutzen der Anlagen keine Problem darstellen. Nur so können wir uns doch gegen den „Gesetzeswahnsinn“, der in letzter Zeit um sich greift wirksam und geschlossen eine Front bilden. Finden Sie nicht auch?
Gerne komme ich zu einem Ihrer Jägerstammtische um das Thema von Angesicht zu Angesicht zu diskutieren und nicht nur auf dem Elektronischen Weg.
Mit Kameradschaftlichem Gruß
Carsten Jeschner
Kommentar