Für die britischen Gewehre gibt es eine ganze Latte von Zusatzdioptern, die für das sportliche Schießen entwickelt wurden, bei deutschen Schießwettbewerben beginnt dann immer die Debatte, ob die Verwendung solcher Diopter –insbesondere beim Ordonanzschießen- zulässig ist. Ganz einfach zu beantworten ist die Frage nicht.
Zugegebenermaßen sind die meisten dieser Diopter in den 30-er Jahren für die Verwendung in Sportvereinen entwickelt worden. Begonnen hat diese Entwicklung aber schon vor dem Ersten Weltkrieg – und einige der damals entwickelten Diopter wurden während des Krieges zur Aufrüstung der Gewehre zu Scharfschützenwaffen bereits offiziell auch beim Militär eingeführt. Nicht jeder Diopter ist demnach rein zivil.
Ähnlich verhält es sich mit den in den 30-er Jahren entwickelten Dioptern. Auch diese wurden –wie das Foto mit dem kanadischen Soldaten und seinem P. 14 zeigt- zum Teil für Scharfschützenwaffen eingesetzt.
Zu bedenken ist darüber hinaus, daß es auch in der britischen Armee Sportvereine gab, durch die sich die Militärführung einen zusätzlichen Anreiz zur Schießausbildung versprach und die damit quasi eine offizielle Militärveranstaltung sind. Der hier abgebildete No. 1 Mk. III* mit seiner Matchvisierung ist dabei ein offiziell für solche Vereine entwickeltes Matchgewehr, das nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt wurde. Ebenso wie das hier bereits an anderer Stelle besprochene britische L39 (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=2931)
Beide Beispiele zeigen ein zusätzliches Problem: Selbst wenn der offizielle Einsatz eines bestimmten Diopters in der britischen Armee u.U. nicht nachweisbar ist, schließt dies den offiziellen Einsatz in einem anderen Staat des Commonwealth nicht aus.
Das Hauptproblem, daß es bei der Zulassung solcher Waffen auf deutschen Schießwettbewerben noch gibt, ist die ungesicherte Datenbasis, die derzeit noch nicht auflösbar ist. Lösbar ist der Umgang manchen sportlichen Leiters im Umgang mit den Leuten, die mit einem solchen Gewehr zu einem Wettbewerb antreten wollen. Die Lautstärke der Ablehnung sollte angesichts der Unsicherheit gelegentlich vielleicht ein wenig zurückgenommen werden. Dies auch, weil sich die Unsicherheit in den nächsten Jahren wenigstens teilweise reduzieren dürfte - ein britischer Autor arbeitet an einem Buch über Diopter und ihre militärische Verwendung und ich habe mit ihm eine deutschsprachige Ausgabe –unter besonderer Berücksichtigung der hiesigen Schützenproblematik- bereits vereinbart.
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