Als ich das Rossi Mod. 92 (in .44 Mag) vor vielen Jahren erwarb, war sowohl der Vorder- wie der Hinterschaft mit einem unansehnlichen dicken schwarzen „Finish“ unbekannter Art zugekleistert (Bild 1). Mit der Zeit konnte ich diese Holzverschandelung nicht mehr ertragen bzw. wollte daraus eine ansehnliche Waffe machen.
Nach einer äusserst mühseligen Behandlung, bei welcher so manches Schleifpapier durch den Lack und dem schwarzen „irgendwas“ abgenutzt wurde, kam am Hinterschaft zu meiner grossen Überraschung ein sehr schönes Tropenholz zum Vorschein. Freude herrschte

Nachdem ich voller Enthusiasmus den Vorderschaft mit der gleichen Prozedur behandelt habe, traf mich aber fast der Schlag: nichts da mit schön gemasertem Holz. Zum Vorschein kam lediglich ein unscheinbares Hartholz ohne jegliche Maserierung, welches in keiner Weise mit dem Hinterschaft korrespondierte. Was nun? Eine Rückwandlung in den unansehnlichen Vorzustand kam natürlich nicht in Frage.
Zum Glück habe ich von meinem Vater noch eine ansehnliche Furnier-„Sammlung“ an schönem Nussbaum-Wurzelholz. Daraus habe ich dann ein etwa 1,5 mm dickes Furnier für den Vorderschaft zurechtgeschnitten. Dieses musste in mehreren Arbeitsgängen in Wasser eingelegt werden, um letztlich die erforderliche Rundung zu erhalten, damit das Furnier nicht brach. Anschliessend habe ich das in Form gebrachte Furnier mit Holzleim auf den Vorderschaft aufgeklebt und mit zig Gummibändern fixiert, bis der Leim trocken war. Schliesslich musste das Furnier noch mit Holzlasur farblich an den Hinterschaft angepasst. Zum Schluss erhielten Vorder- und Hinterschaft noch einen seidenmatten Lackanstrich (Bild 3 und 4).
Hinweis: wer etwas ähnliches nachmachen will, sollte das Furnier etwas grösser zuschneiden, denn durch Wasserbad und Holzleim kann sich das Holz nämlich beim Trocken zusammenziehen und dadurch etwas kürzer werden als ursprünglich angepasst - wie ich beim ersten Versuch selbst leidvoll erfahren musste...
Gruss, Jörg
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