Wie intensiv die Entwicklung und Produktion von Scharfschützenwaffen danach verschlafen wurde, zeigt sich darin, daß ein Mangel an Scharfschützenwaffen erst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges auffiel und schnell Abhilfe geschaffen werden musste. Eine Maßnahme hierzu war die Entwicklung eines neuen Scharfschützengewehrs auf Basis des Gewehrs No. 4 Mk. I, das jedoch erst ab Ende 1942 in ausreichenden Stückzahlen zur Verfügung stand.
Als Übergangslösung wurde ein Teil der vom No. 1 Mk. III abmontierten Zielfernrohre von der Firma Alex Martin in Glasgow auf den Enfield P. 14 montiert. Vornehmlich handelt es sich dabei um das Aldis No. 3 und No. 4. Das Problem bei der Montage bestand darin, daß die Zielfernrohre darauf ausgelegt waren, nach links versetzt an dem System montiert zu werden, damit das Magazin noch über Ladestreifen aufgefüllt werden konnte. Eine Verwendung der bisher am P. 14 verwendeten Zielfernrohrmontage, bei der das Zielfernrohr mittig montiert ist, schied daher aus. Die neue Montage erlaubte wieder das versetzte Montieren. Dazu musste jedoch die bisher vorhandene Visierung komplett und der Visiersockel teilweise entfernt werden. Das hatte zur Folge, daß das Gewehr überhaupt nur mit montiertem Zielfernrohr verwendungsfähig gewesen wäre und durch einen Zielfernrohrdefekt völlig unbrauchbar werden konnte. Um das zu vermeiden wurde der Rest des Visiersockels mit einer Standkimme versehen.
Der Weisheit letzter Schluß war diese Konstruktion nicht, weshalb auch nur 479 Exemplare dieses Gewehrs hergestellt wurden. Mit anderen Worten: Diese Variante ist selten – so selten, daß es auch mir bisher nur gelungen ist, eine Seite in einem Museum zu fotografieren. Von der anderen fehlt auch mir noch ein brauchbares Foto. Vom Realstück will ich gar nicht erst träumen.
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