> Robert ist Wehrpflichtiger. Robert verschläft und kommt verspätet zum
> Dienst.
>
>
> 1973
> Sein Spieß befiehlt ihn zu sich. Er lässt ihn stillstehen und belehrt ihn
> mit lauter Stimme über seine Pflichten. Robert muss einen GvD-Zusatzdienst
> leisten. Seine Kameraden feixen.
>
> Robert leistet den GvD-Dienst. Zukünftig ist er pünktlich, um vor seinen
> Kameraden besser dazustehen. Den "Anschiss" vom Spieß möchte er nicht
> nochmal hören.
>
> Nach Ende der Wehrdienstzeit ist sein späterer Arbeitgeber über die
> Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit von Robert beeindruckt.
> Er bekommt eine Vertrauensstellung und eine Gehaltserhöhung.
> Robert erzählt allen, dass er in seiner Bundeswehrzeit viel Gutes gelernt
> hat.
>
>
> 2010
> Sein Spieß meldet den Sachverhalt an den Kompaniechef. Dieser informiert
> die Vertrauensperson, die Gleichstellungsbeauftragte, den Militärpfarrer
> und den Sozialdienst. Die Meldung eines BV unmittelbar an den BM wird
> geprüft. Die Vorgesetzten werden wegen möglicher Verfehlungen vernommen.
> Der Spieß wird zu seinem Schutz abberufen, weil er möglicherweise seine
> Dienstpflichten verletzt hat. Die Dienstpläne der letzten zehn Jahre werden
> überprüft. Der Divisionskommandeur lässt die Notwendigkeit eines
> pünktlichen Dienstbeginns im Friedensbetrieb untersuchen. Eine SOWI-Studie
> wird veranlasst. Eine Befragung durch den dienstaufsichtsführenden
> Inspekteur scheitert, weil Robert an diesem Tag wieder zu spät kommt. Der
> Bataillonskommandeur wird versetzt. Der Kompaniechef wird nicht
> Berufssoldat. Der Spieß wird mit Depressionssymptomen in die FU 7
> eingewiesen. Der Verteidigungsausschuss befasst sich mit der Angelegenheit.
> Die Untersuchung ist noch immer nicht abgeschlossen.
>
> Robert hat mittlerweile seine Wehrpflicht absolviert und ist entlassen.
> Die Bild-Zeitung berichtet über Führungsschwächen in der Bundeswehr.
>
> Robert meint, verschlafen ist doch nicht schlimm. Er verschläft auch
> mehrfach bei seinem neuen Arbeitgeber. Dieser entlässt ihn daraufhin.
> Robert ist heute HARTZ IV- Empfänger.
> Robert erzählt allen, die Bundeswehr wäre schuld daran.
>
> (Hinweis: Die Geschichte ist rein fiktiv, ohne Bezug zur Wirklichkeit. Name
> ist frei erfunden. Die Übereinstimmung mit realen Personen und Funktionen
> ist rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. Die Personalvertretungen
> wurden nicht beteiligt. Der Autor distanziert sich vorab von seinen
> Äußerungen. Ich beantrage bereits jetzt die Beteiligung meiner
> Vertrauensperson.)
Kommentar