vielleicht ist ja für den einen oder anderen User mein post nützlich.
Nachdem sich auf meine Anzeige im Intranet des Verbandes Deutscher Büchsenmacher niemand gemeldet hatte, kann ich rückblickend sagen, daß für einen versierten BM 100 € angemessen gewesen wären, während für jemanden, der noch nie eine 79G in Händen hatte, wohl 300 € noch zu wenig wären.
Problem: Dichtung in der Anstecheinheit von oben ersetzen. Eine Drehung der Mutter mit der Schraubendreherschneide wird durch den mittigen Dorn verhindert.
Lösung: in der Schraubendreherschneide mittig ein V ausfeilen, damit sich die Schraubendreherschneide um den Dorn herum drehen kann. Mutter entnehmen, die zerbröselte Dichtung auskratzen und eine neue einsetzen. Man kann auch mit einer Spitzzange die Mutter fixieren und ausdrehen.
Ein Austreiben des Federhohlsplints, um von unten an die Dichtung zu kommen, war mir zu riskant, da sich nach dem Austreiben der Hohlsplint entspannt und nur schwierig wieder einzusetzen ist.
Problem: festsitzende Hülse mit Hammerstange. Zwischen Ende der Hammerstange und Ende der Hülse beträgt die Setztiefe ca.4 mm.
Lösung: die 79G mit der Mündung nach oben hinstellen oder einspannen und einen guten Fingerhut voll Kriechöl auf die Hülse kippen. Am nächsten Tag einen 6mm-Metallspreizdübel mit planem Ende in die Setztiefe einfummeln und eine Maschinenschraube mit planem Ende einschrauben, bis die Dübelkrallen in der Setztiefe greifen. Mit einem Ruck kamen Hülse und Hammerstange heraus.
Die Hülse war innen und außen rauh und verschmoddert. Etwas polieren hilft später beim Einsetzen.
Ventildichtungen ersetzen: die hinterste Schraube auf der rechten Seite ausdrehen und das Oberteil abnehmen. Die Flugbahn der Hammer-Spiralfeder gut beobachten. In dem Ventil waren alle drei Dichtungen bröselig. Ein sehr hilfreiches Video gibt’s auf Youtube mit dem Suchbegriff „79G Valve“.
Ich hatte mir über ebay in den USA zwei Dichtungssätze bestellt, falls ich mal eine Dichtung beim Spannen und Einsetzen verhunze. Ist zwar nicht passiert, aber sicher ist sicher. Mit der Dichtung außen an der Anstecheinheit waren somit 5 O-Ringe ersetzt.
Das Einsetzen des Oberteils war etwas fummelig. Die Spiralfederplatte richtig herum vorne einsetzen, damit der Dorn der Hammerstange durchpaßt, die Spiralfeder einsetzen, den Abzug drücken, den Hammer in die Führung drücken und somit die Spiralfeder spannen. Jetzt den Hammer loslassen, das Oberteil einsetzen wollen und die Flugbahn der Spiralfeder beobachten.
Lösung: Hammer bei gedrücktem Abzug nach unten drücken, damit die Spiralfeder gespannt bleibt und ein gutes Stück Tesafilm durch den Abzugsbügel führen und damit den Hammer fixieren. Auf das spätere Spannen des Hammers hatte der Tesafilm bei mir keinen Einfluß.
Für meine Hämmerli Single nutze ich 8 gr.-Kapseln. Auch die 79G akzeptiert trotz des breiteren Flaschenhalses 8 gr.-CO2-Kapseln. Dazu von einer leeren Kapsel ab der Rundung gerechnet 22 mm absägen. Das abgesägte Stück und eine 8 gr.-Kapsel haben die gleiche Länge wie eine 12 gr.-Kapsel. Das Anstechen klappt problemlos und erspart 12 gr.-Kapseln. Mit der kleinen Kapsel verschieße ich ca. 40 Diabolos. Das reicht für eine Übung und die Dichtungen stehen nicht länger unter Druck.
Bei ganz eingedrehter Justierschraube unter der Mündung durchschlägt ein Kupferdiabolo auf 6 Meter eine Blech-Tomatendose beidseitig. Ein Bleidiabolo durchschlägt immerhin eine Seite.
Jedenfalls freue ich mich, das solide Stück wieder reaktiviert und das Geld für einen BM gespart zu haben.
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