Hallo, schönes Stück. Wie hast Du den Schaft überarbeitet?
Gschliffen und geölt oder hast ihn auch gebeizt?

Ja, also optisch ist der Karabiner durchaus ansprechend!

Der große Abzugbügel war ganz sicher nicht original und wurde vermutlich durch den Vorbesitzer montiert, um mit der Waffe auch im Winter mit Handschuhen schießen zu können.

Gruß,

Bernhard

Hallo Bernhard,

könnte das der sog "Winterabzug" sein, der auch mal zu Kriegszeiten eingeführt wurde ?

Hallo Pfälzer,

ich hatte an den vergrößerten Abzugbügel gedacht, bin mir aber nicht sicher, ob dieser wirklich noch von der deutschen Wehrmacht eingeführt wurde.

Gruß,

Bernhard

Moin

Ein Winterabzug zum K98 besteht meines Wissens aus einem Blechgehäuse, das um den Abzug angebracht wird.
Außerhalb dieses Gehäuses befindet sich ein großer Abzugshebel.



stefan

genau so ist es!

Hallo Mickes34

ich denke, der von Dir beschriebene große Abzugbügel könnte von einem Nachkriegs-98 aus Tschechien stammen. Diese waren mitsamt der Magazinabdeckung, die sich nicht öffnen ließ, aus einem Teil geprägt.

Wenn Du ihn noch hast, stell doch bitte mal ein Bild ein, ich suche einen solchen noch als Ersatzteil für meinen Israeli aus Brünner Fertigung.

erwartungsvoll grüßt
der Gunner

Dein K98 und meiner von CE42 könnten fast Brüder sein

Deine Seriennummer 643c und meine Seriennummer 998c

Hallo,

den Schaft musste ich leider richtig abschleifen da er braun lackiert war, danach habe ich ihn mit original altem Leinölfirnis mehrfach, im Abstand von jeweils einer Woche, behandelt.

Das der große Abzugsbügel nachträglich montiert war glaube ich auch. Er hat keinerlei Stempel oder dergleichen. Übrigens habe ich ihn noch, wer sich dafür interessiert kann sich gerne melden, da ich ihn nicht mehr brauche.

Was den original Winterabzug angeht: Der wurde nicht um den Abzugsbügel gelegt, sondern das Blechgehäuse das aus zwei Teilen besteht wurde von links und rechts in den Abzugsbügel eingeschoben und zusammengesteckt.

Hallo Gunner, hallo Mickes,
zur Ergänzung der Abhandlung stelle ich hier Bilder meines nummerngleichen K98 mit Originalbrünierung aus den letzten Tagen der Wehrmachtsfertigung in Brünn ein. Derart beschrieben wurde ein Posten dieser Waffen 1996 angeboten. Es scheint sich tatsächlich um einen K98 zu handeln, der noch unter deutscher Produktion auf Band lag und dann von den Tschechen zusammenmontiert wurde. So sieht man auf Bildern 2 und 3 die auspolierten Stellen, an denen ursprünglich die deutschen Bestempelungen eingeschlagen waren, auf Bild 4 lugt unterhalb des Buschstaben "K" noch die rechte Hälfte eines Reichsadlers vor. Auch die danach aufgebrachten Tschechenstempel sind schön zu sehen. Auf der linken Seite des Kolben eine Arsenalbeschriftung, die für mich nicht entzifferbar ist. Der große Abzugsbügel sei laut Verkaufsbeschreibung standardmäßig in die letzten K98-Fertigungslose verbaut worden - was m.E. nach auch Sinn macht, so läßt er sich auch im Winter mit Handschuhen gut abfeuern. Einen Beleg dafür in Form einer damaligen Beschreibung oder in einem Nachschlagewerk habe ich noch nicht gefunden.
Kurz noch zur Schußleistung: das Laufinnere ist spiegelblank und die Waffe schießt Fleck. Allerdings braucht es auf den letzten Zentimeter einen gewissen Nachdruck, um die Patrone ins Lager zu schieben. Ein Vereinskamerad führte das auf die späte Kriegsfertigung mit grob ausgefrästem Patronenlager zurück und empfahl mir, ich solle mal mit einer auf einer Bohrmaschine aufgesetzten Bürste nachpolieren. Hab ich natürlich nicht gemacht. Die Waffe ist mehr Sammlerstück denn zum Sportschießen da, anschauen reicht auch. Obwohl: die tschechischen Stempel stören mich persönlich an dieser schönen deutschen Waffe doch.
Der Riemen ist übrigens neu.

Viel Spaß beim Anschaun.

Hallo Strelnieks, hallo Mickes,

wie Strelnieks es richtig beschrieben hat, sind diese 98'er in Brünn aus den verbliebenen Wehrmachtteilen produziert worden, soweit ich weiß, aber erst nach dem Krieg bzw. nach Abzug der Wehrmacht aus der Tschechei.
Soweit ich erfahren habe, sind diese Varianten nie an die Wehrmacht ausgegeben worden.
Kurz nach dem zweiten Weltkrieg gingen dann derartige 98'er mit dem als typisch "tschechisch" beschriebenen Abzugbügel, die aus Beutestücken bzw. den Überbleibseln der Wehrmachtfertigung kunterbunt zusammengesetzt worden sind, an den neu gegründeten Staat Israel, nachdem sie auf 7,62mmx51 umgerohrt worden sind. Diese sind in der Regel nicht nummerngleich.
Später wurden bei FN in Belgien für Israel 98'er in .308, dann aber mit "normalem" Magazinkasten, völlig neu angefertigt. Diese sind entsprechend auch wieder "nummerngleich".

Zur Schußleistung meines gewürfelten Tschechi: Auf 100m liegend aufgelegt ein Streukreis von gut 9cm bei 10 Schuß, liegend freihändig 134 von 150, ich geb ihn nicht mehr her und werde ihn auch nicht überarbeiten. Soll er bleiben, wie er ist und auf Wettkämpfen andere staunen lassen...

Bilder folgen, sobald das Wetter danach ist.

Mickes Bügel nehme ich gerne => PN

Gunny