Anleitung Nightforce

[tomtom71]

Ein freundliches Hallo in diese Gruppe. Ich habe ein ZF der Marke Nightforce precision Benchrest erstanden. Leider fehlte dazu eine Anleitung auf deutsch. Kennt jemand eine link oder hat sogar diese Anleitung? Über Tipps und Hinweise bin ich sehr dankbar. Grüße aus Brandenburg.

[Weyland]

Hallo,

ich kann mich nicht erinnern, daß bei einem Zielfernrohre - es müssen bis anhin ca. 15 gewesen sein - jemals eine Bedienungsanleitung dabei war, geschweige denn in Deutsch. Die Hersteller gehen davon aus, daß man entweder kundig ist oder beim Büchsenmacher montieren & einschießen läßt.
Einige Hersteller bieten aber Handbücher und Details zu den Absehen online, so auch Nightforce.

Wenn Du des Englischen nicht mächtig bist, kannst Du Dir das englischsprachige pdf von Nightforce durch DeepL oder ein anderes Großes Sprachmodell (LLM) übersetzen lassen. Der kostenlose DeepL-Account erlaubt drei Dateien pro Monat.

Wenn es nur um einzelne Textpassagen geht, kannst Du Dir sie direkt mit Google Lens auf'm Handy übersetzen lassen.

[Pfälzer]

N Abend Leuts,

also egal ob billig-ZF oder halber Monatslohn..... es ist fast immer das Gleiche. Montage drauf und gscheit angezogen, vorausgesetzt, es ist ne gscheite Montage...... dann das ZF eingesetzt und handwarm angezogen, wenns geht, hats auch schon den ungefähren Augenabstand. Dann such ich mir nen Boden im Haus, der iwie rechtwinklige Linien/Kanten etc hat. Senkrecht das Gewehr draufstellen, dann die Schaftkappe darauf ausrichten, dann siehst Du, ob Dein Fadenkreuz dazu stimmt oder ob Du das ZF entsprechend verdrehen mußt.
Aber dazu brauchts Muße und Geduld, dann funzt es aber auch. So hab ich meine ZF grundeingestellt, danach natürlich eingeschossen mit verstellen der Türme, ist aber eigentlich logisch, oder?

[Weyland]

Montage drauf und gscheit angezogen, vorausgesetzt, es ist ne gscheite Montage......

Da haben wir das erste Problem:
Welches Anzugsdrehmoment erlaubt der ZF-Hersteller, im Gegensatz zum höheren Anzugsdrehmoment, das der Hersteller der Montage erlaubt?
Bei meinem Schmidt & Bender PM II ist das deutlich mehr als bei meinem Kahles K16i.

Zweite Frage oft: Wie nullt man das ZF?

Drittens: Wie funktionieren die Marken im Absehen (sofern man mehr als ein Fadenkreuz hat)?
Ich habe in einem ZF ein Horus TREMOR3. Das ist ohne Anleitung oder Schulungsvideo kaum zu nutzen.

https://www.horusvision.com/fadenkreuze/tremor3-ussocom-gewaehltes-fadenkreuz/?lang=de

[Pfälzer]

die Montage kann man in der Regel höher anziehen, und wenn man noch etwas Schraubensicherung nimmt, passiert da auch nix. Das Anzugsmoment fürs ZF erfährt man aus der Bedienungsanleitung oder schreibt den Hersteller an.

Ich hab ein Hawke Sidewinder, Anleitung mit Bildern in 3 Sprachen. Das Nullen geht bei mir so: einschießen, Schrauben an den Türmen lösen, auf 0 stellen, Schrauben wieder anziehen.

Ich hab in der unteren Hälfte auch ne Menge Markierungen, ich hab mir mal durchgelesen, wie die funktionieren. Aber mal ehrlich, wer braucht die wirklich? Noch nicht mal ein Jäger, höchstens Scharfschützen können mit den Dingern wirklich was anfangen. Höchstens bei einer anderen Munitionssorte mit einem anderen Treffpunkt könnte man die Marken mal probieren. Man könnte aber auch über die Türme korrigieren.

[Weyland]

Eine ordentliche Montage benötigt keine Schraubensicherung.
Das Problem, das man zu lösen hat, ist, daß entweder bei zu geringem Drehmoment das ZF im Schuß verrutscht und bei zu hohem Drehmoment der ZF-Korpus zerdrückt wird. Bei letzterem hat man entweder Brösel der Innenlackierung im ZF und schlimmstenfalls einen Totalschaden von mehreren tausend €.
Deswegen immer korrektes Drehmoment verwenden und gutes Werkzeug.

Warum nimmt man ein komplexes Absehen, welches (Über)Sicht nimmt, wenn man es dann nicht nutzt?
Im statischen Präzisionsschießen oder auch Benchrest bringen diese Absehen keine Vor- sondern nur Nachteile.
Diese Absehen dienen auch nicht dazu, Munitionssorten auszuprobieren. Dafür ist es nämlich egal, wo auf der Scheibe man das Vergleichsschußbild produziert.

"Tannenbaum"-Absehen dienen dazu, schnelle Schußkorrekturen vorzunehmen, während die Wertungszeit läuft. Je nach Wettbewerb macht das der Schütze selbständig (wie meist beim PRS) oder er bekommt Anweisungen von seinem Spotter:
"Schütze: Korrektur: 1 MIL rechts, 2 MIL hoch"
"Schütze bereit?" - "Ja!" - "Feuer!"
Da ist keine Zeit, an den Türmen rumzudrehen.

Hier sieht man, daß der Schütze die Entfernungskorrektur am ZF-Höhenturm erst beim Positionswechsel macht. Er schießt danach in der kommenden Position auf eine andere Entfernung:

https://www.youtube.com/watch?v=eKgS9uPOmBg

[Weyland]

*doppelt*

[Weyland]

Hier sieht man bei bei min 0:03 - 00:05 den linksseitigen Anbau am Gewehr:
Der Schütze hat sich dort für diese Stage die Zielfolge und die Korrekturen am Höhentum auf der weißen Karte notiert. Darüber sitzt ein Timer, damit er sieht, inwieweit seine Zeit schon abgelaufen ist.
Korrekturen während einer Position würde er mittels der Marken im Absehen vornehmen.
(Aber wer korrigieren muß, gewinnt nur selten)

https://www.youtube.com/watch?v=eKgS9uPOmBg

[Pfälzer]

N Abend Weyland,

bei Absatz 1 teil ich Deine Meinung nicht ganz. Es muß ja nicht Loctite unlösbar sein. Aber die einfache Schraubensicherung, bei der sich die Schrauben wieder ausdrehen lassen, darf dann schon ans Gewinde. Bei 2 und 3 stimm ich Dir zu.
Und warum hab ich trotzdem so eins? Weil ich ned nur eine Sorte Munition verschieße, sondern was ich günstig und verfügbar kriegen kann, gerne auch Konvolute und Surplus. Ist mir egal, ob da Loch in Loch auf der Scheibe ankommt. Und ganz wichtig, weils mir gefallen hat. Aber vlt brauchs ich doch noch, wir haben bei uns im Verein 100m und da hab ichs gut eingeschossen. Ich hab aber vor, in näherer Zukunft mir in Phillipsburg ne 300m Bahn zu mieten und dann mal zu sehn, was mit der Kombination so machbar ist. Und da ich keine Lust hab, an den Türmchen, obwohl genullt, zu drehen, brauch ich wahrscheinlich ein oder zwei Ästchen vom Tannenbaum.