im Beitrag über meinen SL8 Umbau habe ich ja das Reflexvisier schon mal auf Bildern gezeigt, im Detail vorgestellt hatte ich es bisher aber noch nicht. Das hole ich hiermit nach.

Das RSA (Reflexvisier Small Arms) ist die militärische Ausführung des Zeiss Z-Point Reflexvisiers. Bei der Bundeswehr wurde es als Ablösung für das alte Hauptkampfvisier des G36 im Rahmen des IDZ-Programmes eingeführt, eingesetzt wird es u.A. auf dem G36A2.
Infos zum zivilen Zeiss Z-Point Visier finden sich hier auf der Herstellerseite:
Infos zur militärischen Ausführung gibt es hier:
Das Leuchtpunktvisier hat eine einfache Vergrößerung, dadurch kann man problemlos mit beiden Augen geöffnet zielen. Es ist wasserdicht, selbst bei geöffnetem Batteriefach und Nachtsichtbrillen-kompatibel. Die Stromversorgung erfolgt über Batterie (1xCR2032) und Solarzelle, bei ausreichendem Umgebungslicht wird die Batterie durch die Solarzelle entlastet und hält dadurch länger. Zusätzlich gibt es eine Sicherheitsfunktion, welche den Leuchtpunkt automatisch nach vier Stunden Betrieb ausschaltet, sollte dies vom Benutzer vergessen werden.
Das Gerät hat eine automatische Helligkeitsregulierung, welche die Intensität des Leuchtpunktes automatisch an das vorherrschende Umgebungslicht anpasst, dies funktioniert in der Praxis ausgezeichnet. Dennoch gibt es zusätzlich die Möglichkeit die Helligkeit des Leuchtpunkts manuell einzustellen.
Die Bedienung des Reflexvisiers erfolgt lediglich über eine einzelne Funktionstaste, diese verbirgt sich unter dem Hensoldt Logo:
Einschalten = Kurz drücken
Ausschalten = Drücken und halten
Helligkeit höher = Kurz drücken und danach halten
Helligkeit schwächer = Kurz, kurz und halten
Das mag sich kompliziert anhören, funktioniert aber im Betrieb, nach ein paar Mal probieren, völlig problemlos.
Der Leuchtpunkt deckt auf 100m Entfernung 10cm der Zielfläche ab, weniger für das präzise Scheibenschießen, als auf die militärischen Realitäten ausgelegt. Dennoch lassen sich damit ganz brauchbare Schussgruppen auf dem Schießstand erzielen.
Die Montage erfolgt über eine integrierte Klemmbefestigung mit zusätzlicher Schiebesicherung, diese ist für Picatinny Schienen nach Mil-Standard ausgelegt. Hier liegt auch ein wesentlicher Unterschied zum zivilen Z-Point, dieses verfügt nur über eine einfache Klemmung ohne zusätzliche Sicherung. Ebenso gibt es das Z-Point sowohl für Weaver- als auch Picatinny-Schienen.
Durch die Art der Montageschnittstelle, wird eine sehr hohe Wiederholgenauigkeit erreicht, dadurch lässt sich das Reflexvisier auf- und abnehmen ohne nennenswerte Treffpunktverlagerungen.
Einizig nachteilig am RSA empfinde ich die fehlende Klickverstellung und die sehr feine Skala zum Einschießen des Visiers. Auf der mitgelieferten Teilerscheibe, welche zum Einschießen aufgesetzt wird, bedeutet 1 Teilstrich - 1cm auf 100m.
Das RSA ist recht kompakt gehalten, die Abmessungen betragen 63,5mm x 45mm x 44,5mm. Das Gewicht mit rund 100 Gramm liegt ebenfalls im vernachlässigbaren Bereich.
Auf der Oberseite des RSA findet sich eine recht grobe Notvisierung, diese verdient die Bezeichnung zu Recht, präzise Schüsse sind damit nicht möglich, eben ein Notbehelf für den Nahbereich, sollte die Elektronik versagen.
Optional ist die Gummischutzabdeckung erhältlich, welche das Reflexvisier gegen Stösse schützt und gleichzeitig als Sonnenblende dient.
Das Einschießen selbst geht wie folgt:
Bei Tiefschuss wird die Höhenrichtschraube in Richtung "H" gedreht, bei Hochschuss in Richtung "T".
Schießt die Waffe zu weit links wird an der Seitenrichtschraube in Richtung "R" gedreht, bei Rechtsschuss in Richtung "L".
Nun zu den Bildanhängen:
Bild 1 = Seitenansicht von Links, unter dem Hensoldt-Logo verbirgt sich die Funktionstaste. Daneben sieht man den Schieber / Drucktaster der Klemmbefestigung. Ganz links oben im Bild ist die Einstellschraube für die Seiteneinstellung.
Bild 2 = Ansicht von oben - darauf zu erkennen: Klarsichtabdeckung der Solarzelle, die Notvisierung und die Einstellschraube für die Höheneinstellung.
Bild 3 = Ansicht von Rechts mit dem Batteriefach, welches sich z.B. mit einer Münze öffnen lässt.
Bild 4 = Rückansicht
Bild 5 = Frontansicht
Bild 6 = Blick über die Notvisierung
Bild 7 = Unterseite mit Blick auf die Klemmbefestigung, hier kann man auch die zusätzliche Sicherung des RSA erkennen. Der Schieber muss erst seitlich verschoben werden, bevor man die Klemmung zusammendrücken kann.
Bild 8 und 9 = Mit aufgesetzter Teilerscheibe und Inbus-Schlüssel zur Einstellung des Treffpunktlage.
Bild 10 = Durchblick durch das Reflexvisier
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