SchutzMasken.de Brownells Deutschland

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

fusil Mle 1866 "Chassepot"

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    fusil Mle 1866 "Chassepot"

    Fusil Mle 1866 Chassepot

    Kaliber: 11 mm
    Gesamtlänge: 1310 mm
    Lauflänge: 829 mm
    Züge: 4 links
    Gewicht: 4,25 kg
    Fertigungsort: Saint-Étienne

    Eingeführt in die französische Armee im Jahre 1866 und damit direkter Konkurrent des deutschen Dreyse-Systems. Verwendet im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 auf französischer Seite und dem Deutschen Dreyse-System in Sachen Schussleistung und Ballistik haushoch überlegen. Wurde während und nach dem Krieg in Massen (Quellen sprechen von über 575.000 Gewehren) von Preußen & Verbündeten erbeutet, von Papier- auf Metallpatrone umgerüstet und an rückwertige Truppen ausgegeben.

    Das unten gezeigte Exemplar stammt aus dem Deutsch-Französischen Krieg und tauchte in der D/F-Grenzregion auf. Es ist im Originalzustand, nicht umgebaut auf Metallpatrone und hat keine deutschen Abnahmestempel. Zudem ist es voll schussbereit (frei nach WaffG) und nummerngleich. Baujahr 1867. Ich werde das Stück demnächst mal auf einen Schießstand ausführen und ausgiebig testen! Einen Schwarzpulverschützen, der mich mit passenden Papierpatronen (reine Handarbeit!) versorgt ist schon gefunden! Mir gehlt übrigens noch der passende Reinigungsstock, wenn jemand von euch was auf dem Dachboden hat... Bei Fragen nur zu!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Clausewitz; 17.01.2009, 19:55.

    #2
    Hallo Markus,

    für das Alter ist das Gewehr ja noch in einem sehr guten Zustand. Offensichtlich handelt es sich um keine Beutewaffe, da es nicht abgeändert wurde. Auf Deinen Bericht vom Schießstand (hoffentlich mit Fotos! ) bin ich schon gespannt.

    Da diese Art Gewehr nun so gar nicht in mein Wissensgebiet fällt: Wie wird die Papierpatrone denn gezündet? Zeigst Du mal den Verschluß?

    Gruß,

    Bernhard

    Kommentar


      #3
      Zitat von Der Sheriff Beitrag anzeigen
      Hallo Markus,

      für das Alter ist das Gewehr ja noch in einem sehr guten Zustand. Offensichtlich handelt es sich um keine Beutewaffe, da es nicht abgeändert wurde. Auf Deinen Bericht vom Schießstand (hoffentlich mit Fotos! ) bin ich schon gespannt.

      Da diese Art Gewehr nun so gar nicht in mein Wissensgebiet fällt: Wie wird die Papierpatrone denn gezündet? Zeigst Du mal den Verschluß?

      Gruß,

      Bernhard

      Hallo Bernhard,

      Bild vom Verschluss im Anhang. Bilder vom Stand (Anfang Februar) folgen natürlich auch noch. Wenn sich das Teil beim ersten Mal bewährt bin ich schon zum Tunier-Schießen im Juli damit eingeladen. Ich bin mal gespannt

      Das Prinzip arbeitet folgendermaßen: In der Papierummantelung befindet sich das Langbleigeschoss, das Schwarzpulver und eine Zündpille (damals war es eine Zündpille heute werden wegen des Sprengstoffgesetzes Vorderlader-Zündhütchen verwendet). Beim Durchziehen des Abzuges durchbohrt die Nadel (siehe Bild) die Papierumhüllung der Patrone und trifft/entzündet die Zündpille. Dadurch wird das Schwarzpulver im Inneren entzündet welches wiederrum das Geschoss vorantreibt! Die Patrone verbrennt restlos in der Kammer.

      Schon faszinierend, diese über 140 Jahre alte Technik, wenn man sich die Schwierigkeiten bei der Entwicklung hülsenloser Munition z. B. fürs G11 vor Augen führt.

      Gruß

      Markus
      Angehängte Dateien

      Kommentar


        #4
        Danke Dir!

        Ich stelle mir gerade die Schwierigkeiten Deines Bekannten vor, der diese Patronen fertigt...

        Kommentar


          #5
          Zitat von Der Sheriff Beitrag anzeigen
          Danke Dir!

          Ich stelle mir gerade die Schwierigkeiten Deines Bekannten vor, der diese Patronen fertigt...
          Ja, das dürfte das ein oder andere friemelig Wochenende für ihn bedeuten!

          Das passende Bajonett konnte ich übrigens auch schon auftreiben. Kommt demnächst über den großen Teich zu mir! Das Chassepot ist mit ausgesetztem Bajonett unfassbare 1,89 m lang! Diese enorme Länge (man denke mal an die durchschnittliche Körpergröße zur damaligen Zeit) war übrigens durchaus gewollt, denn nur so waren Angriffe mit Reiterei nach der damaligen Auffassung erfolgreich abwehrbar!

          Gefertigt wurde mein Bajonett übrigens 1867 in Saint-Étienne. Hat also mit meinem Chassepot Geburtstag!
          Angehängte Dateien

          Kommentar


            #6
            So verbogen wie es ist hat es sicher schon ein paar Kavallerie-Attacken abgewehrt () - oder ist das Bild verzogen?

            Kommentar


              #7
              Zitat von Der Sheriff Beitrag anzeigen
              So verbogen wie es ist hat es sicher schon ein paar Kavallerie-Attacken abgewehrt () - oder ist das Bild verzogen?
              Nix verbogen! Yagatan

              Die Form sollte einen Mittelweg zwischen Bajonett (als reine Stichwaffe) und Säbel als Hieb- und Stichwaffe darstellen und damit den extra mitgeführten Säbel ablösen (was übrigens auch funktioniert hat).

              Kommentar


                #8
                Hab´ grad im Internet nachgesehen. Sorry, ist eben nicht mein Fachgebiet...

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Der Sheriff Beitrag anzeigen
                  Hab´ grad im Internet nachgesehen. Sorry, ist eben nicht mein Fachgebiet...
                  Kein Problem!

                  Habe ich gerade gefunden. Ist zwar das System Dreyse das gezeigt wird, prinzipiell aber kein Unterschied in der reinen Funktionsweise die hier erklärt wird. Schau mal:

                  1866: Schlacht bei Königgrätz & Funktion des Zündnadelgewehrs

                  Kommentar


                    #10
                    Auch wenn´s nur ein Film ist: Oje oje oje...!

                    Zum Glück verstehen wir uns heute mit den Nachbarn.

                    Waffentechnisch aber ganz interessant - danke für den Link!

                    Kommentar


                      #11
                      Pflegetipps

                      Ich möchte das Teil mal Grundpflegen, OHNE die Patina abzureiben, habt ihr da Tipps?

                      Mit welchen Schaftölen habt ihr gute Erfahrungen gemacht, und was bietet sich eurer Meinung nach zur Laufpflege an? Ballistol? Oder doch lieber Aceton?

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von Clausewitz Beitrag anzeigen
                        Ich möchte das Teil mal Grundpflegen, OHNE die Patina abzureiben, habt ihr da Tipps?

                        Mit welchen Schaftölen habt ihr gute Erfahrungen gemacht, und was bietet sich eurer Meinung nach zur Laufpflege an? Ballistol? Oder doch lieber Aceton?
                        Hallo Markus,

                        ein wirklich schönes Stück hast Du da!

                        An Schaftölen kannst Du z.B. Schaftol oder Balsin verwenden, ich habe beide schon benutzt und war damit voll zufrieden.

                        Wegen dem Reinigen des Laufes solltest Du Dich mal mit einem Schwarzpulverschützen unterhalten, ich denke, dass hier vielleicht ein wenig anders vorgegangen wird, als bei neueren Waffen. Da ich nicht mit Schwarzpulver schieße, habe ich dazu leider keine Erfahrungswerte.

                        Gruß

                        Michael
                        Zuletzt geändert von Michael; 18.01.2009, 10:47.
                        sigpic

                        “The 10mm Auto retains more kinetic energy at 100 yards than the .45 ACP has at the muzzle”

                        Kommentar


                          #13
                          Für nach dem Schiessen dürfte die Schwarzpulvermilch am besten sein. Diese wird von unseren SP-Schützen auch bevorzugt.
                          "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                          Peter Ustinov

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von Der Sheriff Beitrag anzeigen
                            Hab´ grad im Internet nachgesehen. Sorry, ist eben nicht mein Fachgebiet...
                            DASS ICH DAS NOCH ERLEBEN DARF!!!!

                            Zum Reinigen ist anzumerken, dass erfahrene Schwarzpulverschützen in meinem Bekanntenkreis auf die Methode "Heißes, wirklich heißes Wasser und Pril" schwören.

                            Also möglichst alles abbauen und den Lauf mit kochendem Prilwasser (natürlich auch jedes andere Spülmittel) ausspülen.
                            Die Hitze sorgt dafür, das das Metall schnell trocknet, ohne zu rosten. Nach dem Trocknen alles wieder schön einölen und -fetten und wieder zusammenbauen.
                            Kostet fast nichts, ist relativ umweltverträglich, man lernt seine Waffe kennen und salzhaltige (und somit rostfördernde) SWP-Reste haben keine Chance!

                            sparsamst grüßt
                            der Gunner
                            Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

                            Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
                            , aktueller denn je)

                            I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Gunner Beitrag anzeigen
                              DASS ICH DAS NOCH ERLEBEN DARF!!!!
                              Zum Reinigen ist anzumerken, dass erfahrene Schwarzpulverschützen in meinem Bekanntenkreis auf die Methode "Heißes, wirklich heißes Wasser und Pril" schwören.
                              Es sei mir eine Randbemerkung gestattet.

                              Die "erfahrenen" Schützen streichen Das Geschoß vor dem Laden mir einer Hautcreme, auf Basis Wasser in Öl Emulsion, ein. Dies verhindert das Ansetzen von harten SP-verkrustungen im Lauf, die Creme hält die Rückstände geschmeidig. Zusätzlich ist die Verwendung eines Blasrohres, durch das nach dem Schuß der Atem langsam durch den Lauf gehaucht wird. Das erhöht ebenfalls die Feuchtigkeit im Lauf.
                              Allerspätestens jeder 5. Schuß muß mit einem oder zwei Prilwasserläppchen feucht gewischt werden (jedesmal einen neuen Patch verwenden bis zur Mündung durchdrücken und den Patch abnehmen) danach mit trockenem Patch ein bis zwei mal trockenwischen.

                              Wird regelmäßig zwischengewischt erübrigt sich eine langwierige Reinigung zu Hause. Man muß nur noch einige feuchte und trockene Patches durchdrücken und ist mit dem Rohr fertig. Ölen und nachwischen am nächsten Tag nicht vergessen. SP schlägt nach!

                              Der Pril- oder Reinigungsmittelzusatz dient lediglich zur Entspannung (Oberflächenspannung) des Wassers und gleichzeitig als Netzmittel für Schmutzpartikel.

                              Im übrigen wische ich persönlich bei SP-Patronen jeden Schuß.


                              Gruß
                              Frank
                              vinum lac senum, nunc est bibendum

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X