Die Erklärung hierfür ist vergleichsweise einfach. Das britische Bren-MG ist eine Fortentwickling des tschechischen ZB-26 bzw. ZB-30. Die Originalwaffe wollten die Briten wegen des Kaliber 8x57IS nicht übernehmen. Eine Umkonstuktion auf das Kaliber .303 brit. erwies sich als kompliziert. Britische und tschechische Techniker konstruierten die tschechische Ausgangskonstruktion zu Beginn der 30-er Jahre deshalb auf das britische Armeekaliber um und fügten noch einige kleinere Änderungen zu, die nichts mit dem Kaliber zu tun hatten. Das Endergebnis lag 1933 vor und ging ab 1935 in die Serienproduktion. Da beide Länder maßgeblichen Einfluß auf das Endergebnis hatten, einigten sich Briten und Tschechen darauf, daß das in Großbritannien als MG Bren eingeführte Endprodukt von beiden Staaten vertrieben werden durfte. Und so wanderte das Bren unter der Typenbezeichnung ZGB-33 auch in die Verkaufskataloge der tschechischen Waffenfabrik in Brünn.
Dort fiel es 1939 den Bulgaren auf. Bulgarien, dessen Streitkräfte damals noch mit Steyr-Geradezugrepetierern ausgestattet waren, hatte jedoch kein Interesse an einer Waffe im Kaliber .303 brit. und fragte in Brünn an, ob das ZGB-33 auch in das im Steyr-Gewehr gebräuchliche Kaliber 8x56R umgebaut werden könne. Es konnte - das Endprodukt ist vom Bren lediglich in einem anderen Krümmungsgrad der Kagazine auf den ersten Blick unterscheidbar. In dieser Version erhielt das MG dann die Typenbezeichnung ZGB-39. Die davon hergestellten 3.000 Exemplare sind die wohl seltenste Serienfertigung auf Basis des Bren MG. Und deshalb landete das Teil auch in dieser Rubrik.
Zum dem Teil gibt es noch ein wundervolles Flugabwehrvisier, das aber leider noch seltener ist als das MG. Im einzigen Museum, in dem ich das bisher finden konnte, waren die Lichtverhältnisse so schlecht, daß keiner meiner Fotoversuche ein auch annähernd vorzeigbares Ergebnis erzielte.
Und daß das ZGB-39 teilweise kyrillisch beschriftet ist, liegt daran, daß dieses Alphabet auch in Bulgarien verwendet wird.
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