Aufgebaut auf den etwas stärkeren L-Square Service Frame, wurde die K-Rahmen Serie für die Kaliber .357Magnum Belastung abgelöst. Die Dauerhafte Nutzung im Kaliber .357Magn. auf K-Rahmen Basis machte schon dem FBI, nachdem sie das Model S&W Model 19 THE .357 COMBAT MAGNUM mit K-Rahmen eingeführt hatte, Schwierigkeiten.
Siehe Thread: http://www.waffen-welt.de/showthread.php?t=3805
Mit seiner Besonderheit des bis zur Laufmündung durchgezogenen Ausstosser Gehäuses (Full Lug), und der damit verbesserten Gewichtsverteilung im vorderen Teil der Waffe, startet S&W den Anfang einer neuen Revolverära mit dem von Roy Jinks neu entworfenen Rahmen.
Parallel kam 1980 der Revolver Modell 586 DISTINGUISHED COMBAT MAGNUM auf den Markt. Dieser war auf dem L-Square Target Frame aufgebaut. Dieses Model sollte nicht vorrangig den Markt der Dienstwaffen erobern, sondern sollte seine Käufer unter den Zivilen Schützen finden. Das erklärt auch das Spektrum der Lauflängen. Ebenfalls mit Full Lug gab es dieses Model in den Lauflängen von 2 ½ bis 8 3/8 Zoll, während es das Model 581 nur in 4 Zoll Lauf Version gab (Bild 1).
Man verbrüdert die Modelle auch miteinander, da sie quasi gleichzeitig, zwar für verschiedene Einsatzzwecke, Produziert wurden. Allerdings ist die Modelvariante 581 in vergleichsweise geringer Zahl hergestellt worden. Letztendlich hat sich das Model 586 auch im Law Enforcement Bereich durchgesetzt. Wenn auch nur für kurze Zeit, da die Behörden sich ab Mitte der 1980 Jahre auf die Verwendung von Pistolen umstellte.
Am Ende blieb für beide Revolver der Einsatz in Privaten Sicherheitsunternehmen. Hier lag die Bedrohungslage anders und man rüstete sich mit zuverlässigen Revolvern aus.
Die Produktion des Modells 581 wurde 1988 eingestellt, während die Produktion des 586/686er Modells, in modifizierten Versionen, bis in die heutige Zeit andauert.
In der Reihe meiner persönlichen Schusstests begleiteten mich diesmal folgende Revolver:
Smith & Wesson Modell 581 “DISTINGUISHED SERVICE MAGNUM” Kal. .357Magn. Baujahr 1983
Smith & Wesson Modell 586 “DISTINGUISHED COMBAT MAGNUM” Kal. .357Magn. Baujahr 1981
Der L-Square Target Frame unterscheidet sich vom L-Square Service Frame u.a. an einem Ausschnitt im Kimmenbereich, der das Einstellen der montierten, verstellbaren Visierung, ermöglicht. Obwohl das 586er Modell einen Hahn mit breiterem Sporn hat (Target Hammer) sind die Abzüge von gleicher Größe und Beschaffenheit (Bild 2 a-d).
Weiterhin hatte das abgeflachte Laufoberteil des 586ers im Gegensatz zum 581Modell sogenannte „Long - Straps“ (Längsrillen) zur Lichtreflexminderung, sowie Back - Straps auf dem Griffrahmenrücken, zum etwas besserem Halt. (Bild 3).
Der kleine Griff am 581er Modell wurde beim 586er gegen einen großen Griff ersetzt. Dieser Griff umfasst den gesamten Griffrahmen. Somit wird der Griff nach unten hin um ca. 2cm länger und um den Griffrahmen herum um rund 1,5cm breiter.
Aufgrund der Rahmengleichheit, kann aber auch das Model 581 mit einem großem Griff ausgestattet werden (Bild 4).
Die Visierungen der beiden Revolver sind dem jeweiligen Einsatzzweck angepasst. Verfügt der S&W 581 über eine Starre Visierung mit Rampenkorn um ein schnelles, verhakungsfreies Ziehen der Waffe zu ermöglichen, so zeigt sich am 586 eine verstellbare Visierung mit Stufenkorn, die zwar zum Verteidungsschießen gedacht war, aber sich letztendliche mehr für das statische Schießen durchsetzte. Späteren Modelle wurden aber ebenfalls mit einem Rampenkorn modifiziert (Bild 5 a-c).
Technische Daten des S&W Mod. 581:
Kaliber: .357 Magnum
Gesamtlänge: 235mm
Gesamthöhe: 125mm
Gesamtbreite: 40mm
Lauflänge: 103mm / 4 Zoll
Gewicht: 1085gr.
Visierung: Star
Trommelkapazität: 6 Patronen
Technische Daten des S&W Mod. 586:
Kaliber: .357 Magnum
Gesamtlänge: 300mm
Gesamthöhe: 150mm
Gesamtbreite: 40mm
Lauflänge: 150mm / 6 Zoll
Gewicht: 1330gr.
Visierung: Verstellbar
Trommelkapazität: 6 Patronen
Zum Schusstest verwendete ich folgende Munition:
Wiedergeladene Patrone; Hülse PMC; Zündhütchen Murom SP; Treibladung N320 – 7,3grain; Geschoss H&N Verkupfertes Bleigeschoss 158grain. Patronenlänge OAL: 39,2mm.
Das Schussprogramm für die beiden Revolver sah so wie folgt aus:
Entfernung 15 Meter:
- 5 Schuss, Spiegel aufsitzen lassen
- Feststellung der Treffpunktlage (581 Fleck; 586 Spiegel aufsitzen lassen)
- 5 Schuss nach Haltepunkt
Entfernung 15 Meter:
Je 5 Schuss mit jeder Waffe
S&W 581 gelbe Markierung, 586 rot
Auswertung des Smith & Wesson Mod. 581:
+ Gewicht und Rückschlagenergie ausgewogen
+ guter, trockener Abzug
+ starre Visierung, die eine schnelle Zielaufnahme ermöglicht
+ gute Handlage, auch mit kleinem Griff
+ Trommellauf gleichmäßig, keine spürbaren Unterschiede beim spannen des Hahns
+ keine Probleme mit der verwendeten Munition
Auswertung des Smith & Wesson Mod. 586:
+ Gewicht und Rückschlagenergie sind ausgewogen
+ guter, trockener Abzug
+ verstellbare Visierung mit gut erkennbarem, kontrastreichem Kimmenblatt
+ gute Handlage
+ Trommellauf gleichmäßig, keine spürbaren Unterschiede beim spannen des Hahns
- keine Probleme mit der verwendeten Munition, allerdings leichte Probleme beim Entladen der leeren Patronenhülsen.
Gesamtpunkte von 6 möglichen:
Smith & Wesson Model 581: 6
Smith & Wesson Model 586: 5
Persönliches Fazit:
Ich bin mal wieder total beeindruckt. Mein 586er hat gegen seinen „Bruder“ mächtig alt ausgesehen. Auch wenn das Schussbild um einen Ring höher liegt (Bild 6).
Die starre Visierung des 581ers steht dem Visierbild des 585er Models in nichts nach. Lediglich die Verstellbarkeit ist von Vorteil.
Beide Abzüge sind von gleicher, in S&W gewohnter Präzision gefertigter, Trockenheit und verfügen über eine super Abstimmung.
Auch wenn sich der kleinere Griff des Model 581 schlechter fassen lässt und sie ein wenig mehr hochschlägt aufgrund des 4 Zoll Laufes, so hat sie doch überzeugt. Sie schoss, wohl aufgrund ihres ausgewogenen Gewichtes, mit einer mir bis Dato unbekannten Leichtigkeit. Es findet sich auch kein Vergleich zu den anderen S&W Revolvern die ich bis dahin getestet habe.
Hier zeigt sich mir, dass S&W auch oder grade im Law Enforcement Segment absolut hochwertige Revolver gebaut hat. Revolver, die zu ihrer Zeit allen Anforderungen gewachsen waren.
Mein Schützenfreund, der dem Test assistierte, bat mich sofort um die Waffe zur Teilnahme an den diesjährigen Vereinsmeisterschaften…und verschoss mit einem zufriedenem Lächeln die restliche Munition.
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