Die ASTRA CONSTABLE löste die Basisversion ASTRA A50 mit Single Aktion Abzug ab, die seit 1960 verfügbar war.
Als deren Weiterentwicklung oder quasi upgrade war die ASTRA A60 mit Double Aktion Abzug und doppelreihigem Magazin. A 50 u. A 60 jeweils
im Kaliber 7,65 Parabellum und .380Auto (9mm kurz).
Im Aussehen der Walther PP nachempfunden, war ihre Funktionsweise ebenfalls die gleiche. Modifiziert an der CONSTABLE war der außenliegende, äußerst
praktische Verschlussfanghebel (Bild 2).
Die CONSTABLE war eingerichtet für das Kaliber .22 lfb, 7,65 Browning sowie 9mm kurz und hatte ein Gewicht von rund 660 Gramm bei einer Magazinkapazität von 10, 8 oder 7 Patronen. Mit einer Gesamtlänge von 168mm verfügte sie über einen 89mm langen Lauf.
Verzichtet wurde aber u.a. auf den Signalstift, der bei den Walther PP und PPK Modellen sowie den Lizenznachbauten des französischen Herstellers MANURHIN bei den Kalibern 9mm Kurz und 7,65 Browning, eingebaut ist. Man findet man diese Funktion auch bei der Walther P 38 und in abgeänderter Form am ungarischen FEG 48M (WALAM 48) Model (Bild 3 + 4).
Der Signalstift zeigt dem Schützen das befinden einer Patrone im Patronenlager an. Er wird über dem Hahn der Waffe aus dem Verschluss geführt. Der äußere Teil des Patronenbodens der Zentralfeuerpatrone, sobald sie sich im Patronenlager befindet, aktiviert diese Funktion.
Eine weitere Veränderung am CONSTABLE Model, ist die Art des Zerlegens der Waffe.
Während bei den Walther PP u. PPK Modellen zum zerlegen der Abzugbügel heruntergezogen werden muss (man kann diesen dann bequem mit dem Zeigefinger in der Position halten oder ihn seitlich unter den Rahmen klemmen), wird beim CONSTABLE eine beidseitig zu bedienende Arretierung, die wie eine Brücke über dem Rahmen liegt, nach unten gezogen (Bild 5 /Bild 6 ).
Bei allen Modellen müssen nun der Verschluss nach hinten gezogen, um durch Anheben von den Führungsrillen getrennt und durch nach vorne Führen dann vom Rahmen und Lauf abgenommen zu werden.
Das Zerlegen der ASTRA CONTSTABLE ist m.E. als sehr schwierig zu bewerten, da man nur unter aufwendigem festhalten der nach unten gezogenen Arretierung, den Verschlusses nach hinten führen kann.
Mit einem Feder-Masse Verschluss wird die Waffe, die einen starren Lauf hat, verriegelt. Zerlegt stellt sie die gleichen Baugruppen wie ihre Vorbilder dar (Bild 7).
Der Lauf ist in das aus dem Rahmen gearbeitete Patronenlager eingeschraubt und verstiftet. Die aus dem Patronenlager rausragende Zuführungsrampe soll eine sichere Zuführung der Patrone in das Patronenlager sicherstellen ( Bild 8).
Der Double Aktion Abzug zeigt sich in der Spannabzugfunktion als ausreichend übersetzt und die vorgespannte Abzugfunktion als gut gewichtet.
Die Handlage (je nach Handgröße natürlich) schneidet im Vergleich zu den Walther PP u. PPK Modellen, aufgrund der Griffbreite, schlechter ab.
In Deutschland wurden die ASTRA Pistolenmodelle meist über die Firma Hege verkauft.
Persönliches Fazit :
Im Gegensatz zu den großen Vorbildern Walther PP und PPK, hat die CONSTABLE das Nachsehen. Zu viele Kleinigkeiten machen sie zu einem unsicheren Begleiter. Letztendlich auch die Wirkungsentfernung zur Verteidigung, an der aber die PP u. PPK Modelle ebenfalls scheiterten.
Schnelles Zerlegen, toleranzfreie Verschlussführung, sichere Patronenzufuhr und evtl. ein Signalstift sind doch ausschlaggebende Faktoren für eine, wenn auch kleine, Verteidigungswaffe (Bild 9).
Gruß
J.W.
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