Ein sehr guter Kommentar aus meiner Sicht. Folgende Anmerkungen hätte ich von meiner Seite:
Mir selbst sträuben sich die Nackenhaare bei dem Gedanken, dass mir von Gesetzes wegen "Verboten" würde mich selbst zu verteidigen. [...]
Ich habe das große Vergnügen ständig Menschen zu erleben die schon wegen Lappalien überreagieren. Menschen die sich schon bedroht fühlen weil mal einer blöd guckt. In wirklichen Stresssituationen verlieren sie regelmässig die Nerven, werden panisch.
Und in den Händen dieser Menschen würde ich nur allzu ungern eine Waffe sehen!!
Meiner Meinung nach überwiegt die Zahl dieser Menschen und der von ihnen ausgehenden potenziellen Gefahr, dass grundlegegende Bedürfnis nach persönlichen Schutz. Von daher nein zum Thema Schusswaffen zur SV!!!
Dies begründet sich vor allem dadurch, dass die neuen Besitzer nicht mehr ordentlich in Vereinen und Verbänden gepoolt wären, sondern lose über das Bundesgebiet verteilt. Die Problematik würde so gut wie alle Bereiche umfassen, angefangen bei der Feststellung der Eignung und aufgehört bei der vorschriftsmäßigen Lagerung.
Was die gesellschaftliche Kontrolle betrifft, so mag sie glaubhaft nur auf dem Land funktionieren (siehe Beitrag von Michael weiter oben). In urbanem Umfeld, insbesondere in Metropolen wie Berlin oder Frankfurt am Main ist es so gut wie unmöglich zu beurteilen, was dein "nächster" für ein Mensch ist, geschweige denn, wie er sich mit der Zeit verändert.
Erstens, er zwingt den Schützen zum ständigen Umgang mit der Waffe, mit der er sich im Notfall also unter Stress verteidigen will. Ich glaube nicht, dass ein Waffenbesitzer, der kaum übt, in der Lage wäre sich erfolgreich mit Hilfe der Waffe zur Wehr zu setzen. Ich denke, die Gefahr, dass er selbst oder ein unbeteiligter zu Schaden kommt ist wesentlich höher, von der Möglichkeit der Entwendung der Waffe durch den Verbrecher ganz zu schweigen.
Zweitens, (und nicht weniger wichtig) der Waffenbesitzer knüpft soziale Kontakte mit anderen Schützen. Das ist sehr nützlich, zum einen kommt es zu einem hilfreichen Erfahrungsaustausch, zum anderen wird der Waffenbesitzer indirekt kontrolliert. Seine Vereinskameraden können ihn als Person und als Waffenträger beurteilen und einschätzen und könnten darüberhinaus auch eventuelle Veränderungen in seiner Persönlichkeit feststellen und darauf reagieren, bevor das Schlimmste passiert.
Wenn wir also den privaten Besitz zur SV bejahen, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass diese Vorteile wegfallen. In Abwägung zu den erlangten Vorteilen: schnellerer und einfacherer Erwerb, mehr Waffenbesitzer, mehr Freiheiten, steht der Verlust aber in keinem Verhältnis, wie ich finde.
Daher sehe ich die SV als alleiniges Bedürfnis weiterhin kritisch, auch ohne Trageerlaubnis.
Glück ab!
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