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    Ballistik Frage

    Nabend oder doch besser Moin

    Undzwar interresiere ich mich schon seid jungen jahren für Scharfschützen/aufklärer

    Und zwar bei dem obengenannten Bereich geht handelt es sich natürlich um relativ weite entfernungen was schüsse angeht
    Habe vor einiger zeit noch mal den Film Shooter gesehen
    Wodrin das Wort Corioliskraft vor kam

    Gut corioliskraft soweit sogut komm ich mit klar ist auch recht verständlich

    Nun aber zumeiner frage Bekanntlicher weise beeinträchtigt Wind Geschwindigkeit ja auch die Balistische Flugbahn eines Geschosses
    Wenn ich aber nun davon ausgehe bei einer Ziel entfernung von z.b 800m
    Muss ja die windgeschwindigkeit und Die Corioliskraft demnach mit einbezogen werden
    Haben dann solche aufklärer eine tabelle mit oder wie genau wird sowas dann berechnet

    Hoffe jemand versteht meine frage und es findet sich jemand der mir das irgendwie erläutern könnte

    #2
    Ja, sie haben zum einen Formeln für die Berechnung und sie führen auch Buch (data book) über ihre Schüsse, wo alles festgehalten wird: Temperatur, Windgeschwindigkeit etc. Sowas hier http://longrangeshooter.com/wp-conte...data-card1.jpg
    Roman Grafe: "Man weicht eben nicht auf das nächste Tatmittel aus - zumal es schwerer ist, mit einem Messer zu morden als mit einer Pistole.", http://mobil.n-tv.de/politik/Der-Myt...e18287901.html

    Japan: Mann tötet bei Messerattacke 19 Menschen, http://www.zeit.de/gesellschaft/zeit...ass-behinderte

    2015: Polizei verzeichnet rund 2400 Messer-Angriffe in Berlin

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      #3
      Installier Dir mal einen Ballistikrechner und spiel da bisserl rum. Ist teilweise echt interessant.

      Ich kann Applied Ballistics empfehlen...
      Wenn Sie glauben, Sie hätten mich verstanden, dann habe ich mich falsch ausgedrückt.

      Kommentar


        #4
        Zitat von Pat Beitrag anzeigen
        Nabend oder doch besser Moin
        ...
        Muss ja die windgeschwindigkeit und Die Corioliskraft demnach mit einbezogen werden
        Haben dann solche aufklärer eine tabelle mit oder wie genau wird sowas dann berechnet
        ....
        Du schaust zuviel Hollywood-Kino.

        Spotter haben Schusstafeln die schon mal stark wie ein Buch sein können oder Ballistikrechner oder beides dabei. Da die Tafeln für ein Wetter geschrieben sind, enthalten sie auch Werte zur Korrektur und Anpassung. Das erfordert dann Kopfrechnen.

        Vor der Corioliskraft kommen 99 andere Baustellen.

        Kommentar


          #5
          Zitat von Frodo Beitrag anzeigen
          Vor der Corioliskraft kommen 99 andere Baustellen.
          "Der Euro muss platzen, sonst bekommen wir ein sozialistisches Zwangssystem."
          (Prof. Max Otte)

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            #6
            Der Threadstarter scheint ein Fan von Filmen wie Shooter, American Sniper oder Duell - Enemy at the Gates zu sein. Um der Wahrheit etwas näher zu kommen empfehle ich ihm deshalb das Buch Im Auge des Jägers, Albrecht Wacker, VS-Books. Es könnte die Begeisterung etwas dämpfen.

            Wenn er sich wirklich für Ballistik interessiert, wäre Geschosse: Gesamtausgabe, Beat Kneubuehl, Motorbuchverlag ein guter Start, der die nötige Mathematik und Physik ohne große Vorkenntnisse vermittelt. Weiterführend wären dann die Bücher von Bryan Litz zu empfehlen und für mathematisch und physikalisch Interessierte wäre "How do bullets fly?" von Ruprecht Nennstiel eine kostenlose Internetlektüre die garantiert nicht umsonst ist.

            Eher auf dem Niveau der Filme wäre Sniper, Stefan Strasser, Ares-Verlag. Praxisorientiert, deutschsprachig und kostenlos sind mehrere Artikel von Marcel Tschannen, die im Internet zu finden sind.

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              #7
              das alles hat noch nicht mal was mit hollywood oder sonstigen zutun

              Sondern einfach durch reines interresse
              aber wie Frodo sagt finde ich den film Shooter tatsächlich gut
              die beiden anderen filme hab ich nicht gesehen wobei ich schon noch vorhatte American Sniper zuschauen

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                #8
                Senkrechte Abweichung:
                Das Geschoss beginnt (gemessen zur Laufachse) in dem Moment zu fallen, wo es den Lauf verlässt.
                Es fällt senkrecht mit der Beschleunigung die durch die Erdanziehungskraft besteht (9,81m/s²).
                Nun ist die Frage, wie schnell sich das Geschoss horizontal bewegt.
                Je schneller das Geschoss fliegt, umso weniger fällt es pro zurückgelegter Strecke.
                Oder auch, je schneller das Geschoss umso gestreckter die Flugbahn.

                Seitliche Abweichung:
                Wind.
                Je stärker der Wind, desto mehr wird das Geschoss seitlich abgetrieben.
                Auch hier ist die Abweichung keine Gerade, sondern nimmt immer mehr zu, die Flugbahn ist also auch seitlich gekrümmt.

                Wir haben also eine Krümmung der Flugbahn in zwei Ebenen.

                Wobei die senkrechte Ebene relativ genau mit Ballistikprogrammen, die das Geschossgewicht (Energieerhaltungssatz in Abhängigkeit von der Masse), den ballistische Koeffizienten (Aerodynamik des Geschosses) und die Anfangsgeschwindigkeit (sogenannte V0) beinhalten, berechnet werden kann.
                Der senkrechte Geschossabfall ist mit derselben Waffen- und Munitionskonfiguration eine Konstante die also recht gut bestimmt werden kann.

                Die seitliche Abweichung kann vom geschulten und erfahrenen Weitdistanzschützen relativ gut geschätzt, oder aber mit entsprechenden Geräten (Windmesser) ermittelt werden.
                Da der Wind aber nie konstant ist, haben wir hier das größere Problem.
                "Treffen" geht hier nur über viel Übung und Erfahrung.

                Und dann kommt noch der Schützenfaktor dazu.
                Anders gesagt: Du nimmst einen sehr guten Langwaffenschützen, der ja normalerweise auf 50 und 100m trainiert, und gibst ihm ein taugliches Gewehr und darauf abgestimmte Munition, sagen wir mal, 10 Schuss.

                Nun soll dieser sehr gute Schütze zum ersten Mal damit auf 1.000m schießen, was er noch nie gemacht hat.
                Er wird nach allerhöchster Wahrscheinlichkeit, obwohl seine Skills sehr gut sind, mit keinem einzigen Schuss die Scheibe treffen.

                Weitdistanzschützen wissen ganz genau was und wie sie es tun.
                Sowas kann man nicht einfach, man muss es lernen und dann viel üben um Erfahrung zu sammeln.

                Der Rest ist Hollywood.
                "Der Euro muss platzen, sonst bekommen wir ein sozialistisches Zwangssystem."
                (Prof. Max Otte)

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                  #9
                  Zitat von Pat Beitrag anzeigen
                  aber wie Frodo sagt finde ich den film Shooter tatsächlich gut
                  Ich hab den Film auch gesehen.

                  War da nicht die eine Szene, wo er auf 1500m eine Hundefutterdose mit einem Schuss schreddert?

                  Vergiss es.
                  So viel Glück hat kein Mensch.


                  Und bitte kommt mir nicht mit Miculek-Videos.
                  Was Jerry da in der letzten Zeit ins Netz stellt glaube ich schon lange nicht mehr.
                  "Der Euro muss platzen, sonst bekommen wir ein sozialistisches Zwangssystem."
                  (Prof. Max Otte)

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                    #10
                    Zitat von Lichtgestalt Beitrag anzeigen
                    War da nicht die eine Szene, wo er auf 1500m eine Hundefutterdose mit einem Schuss schreddert?
                    Jup, Shooter ist genau dieser Film. Hatte zwar gedacht, es wären Ravioli gewesen, aber ist total egal. Ich find den Film jedenfalls genial, auch diese Szene. Mir ist egal, ob die Dose überhaupt sichtbar wäre, oder vom Fadenkreuz verdeckt etc., denn der Film gefällt mir einfach.

                    Allerdings möchte ich anmerken, dass die bestätigten Abschüsse von Scharfschützen > 2,5 km sind. Somit ist das Treffen der Dose auf weit weniger Entfernung nicht mal sooo unwahrscheinlich, auch wenn das nicht gerade realistisch anmutet, die Szene.

                    Schande über mich, aber hierzu kenne ich von Galileo (da sind sie wieder ganz lieb zu Waffen) einen Test, wo Bundeswehrscharfschützen diesen Hollywoodmythos nachstellen und scheitern (alleine weil das Fadenkreuz größer als die Dose ist).
                    Wie der Margarine-Konsum die Scheidungsrate beeinflusst, oder andere Scheinkorrelationen

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                      #11
                      Was tatsächlich geht oder nicht geht, wird dir hier keiner beantworten können.
                      Die meisten Schützen kommen regelmäßig nichtmal über 50 Meter hinaus und spät. bei 100 Metern ist dann auch schon Schluss. Hinzu kommt, dass die Stände hier meist geschlossen sind (also in Hallen) oder nur nach oben hin offen sind, so das hier Wind u.ä. überhaupt keine Rolle spielt. Die Waffe wird einmal eingeschossen und das wars dann auch schon.
                      Wenn du auf weite Entfernungen "reproduzierbar" treffen möchtest, musst du dein Equipment kennen und die Zusammenhänge in der Ballistik genau verstehen (daran scheitern bereits die meisten) und dann musst du natürlich üben. Danach ist es einfaches Handwerk, wie immer im Leben.

                      Wenn dich das Thema interessiert, hier bekommst du einen Einblick:

                      Roman Grafe: "Man weicht eben nicht auf das nächste Tatmittel aus - zumal es schwerer ist, mit einem Messer zu morden als mit einer Pistole.", http://mobil.n-tv.de/politik/Der-Myt...e18287901.html

                      Japan: Mann tötet bei Messerattacke 19 Menschen, http://www.zeit.de/gesellschaft/zeit...ass-behinderte

                      2015: Polizei verzeichnet rund 2400 Messer-Angriffe in Berlin

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                        #12
                        Zitat von derda Beitrag anzeigen

                        Allerdings möchte ich anmerken, dass die bestätigten Abschüsse von Scharfschützen > 2,5 km sind.
                        Dieser besagte Schütze kann diesen Glückstreffer bis heute selber nicht glauben.

                        Zumal er am Tag vorher US-Munition bekommen hatte, weil die eigene alle war, und er gar nicht genau die Trefferlage seiner Waffe kannte.

                        Auch gingen die Taliban bei dieser Entfernung gar nicht in Deckung, weil sie soweit sonst nie getroffen wurden.

                        Und er hat mehrere Schüsse auf eine Gruppe abgegeben, von denen die vorherigen nicht trafen, bis dann doch einer umfiel.

                        Mit einem Schuss ein Dose auf 1,5km - ein Glückstreffer.


                        P.S.:
                        Ich meinte Corp. Furlong
                        "Der Euro muss platzen, sonst bekommen wir ein sozialistisches Zwangssystem."
                        (Prof. Max Otte)

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                          #13
                          @ Lichtgestalt

                          Ich will dir da überhaupt nicht widersprechen, ich kann mir gut vorstellen, dass man weder eine (übergroße, is ja US-Size) Dose noch den Feind im Fadenkreuz ausmachen kann. Dann wer will da bitte den Wind abschätzen etc.

                          Nein, an wiederholbare Treffer (10 aus 15 oder sowas) ohne probleme glaube ich natürlich nicht, ich wollte vielmehr sagen: Es kann gehen und ein echt guter Schütze kann Glück haben.
                          Wie der Margarine-Konsum die Scheidungsrate beeinflusst, oder andere Scheinkorrelationen

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                            #14
                            Zitat von derda Beitrag anzeigen
                            Es kann gehen und ein echt guter Schütze kann Glück haben.
                            ein echt beschissener aber auch
                            A Wise Man Once Said: "It Is Better To Have It And Not Need It, Than To Need It And Not Have It."

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                              #15
                              OK, letztes Jahres habe ich an einem Wettbewerb teilgenommen, wo man Ziele bis auf 1150m treffen musste. Alles unter Zeitdruck. Meistens hatte man 2 Minuten für 5 Schuss, was mit einem Repetierer auf solche Entfernung nicht ganz ohne ist... Dummerweise passen bei meiner Voere Titan II in 6,5x55se nur 4 Patronen ins Magazin, so dass ich auch Magazinwechsel durchführen musste. Die Ziele waren meistens Stahlplatten, 60x30cm. Auf 1150m konnte ich mit dem 5-ten Schuss einen Treffer landen. Mit dem 3-ten war ich ca. 1m zu hoch, laut Richter/Spotter und mit dem 4-ten 20cm zu hoch... Der Wind war ziemlich stark, aber was ich da geschätzt habe, weist ich jetzt nicht mehr aus dem Kopf und kam von links in einem Winkel von ca. 45°.

                              Bei einem anderen Stage musste man Ziele auf 3 Entfernungen treffen: 76x, 72x und 92x Meter, wobei das "x" für eine mir jetzt nicht mehr bekannte Zahl steht. Es waren also keine "glatte" Zahlen. Das erste Ziel war ca. 45° zu Wind und die beiden anderen ca. 90° zu Wind. Man hatte sagenhafte 3 Minuten und dürfte in dieser Zeit "unendlich" viele Schüsse abgeben... Starten tat man aber 5m vor der Schusslinie und musste nach dem Startsignal erstmals mit einer untergeladener Waffe und allem, was man brauchte dahin... Mein Problem war auch, dass ich keinen Hülsenauswerfer habe und die Hülsen manuell raus nehmen muss... Jedenfalls habe ich nach ziemlich genau 120 Sekunden das erste Ziel mit dem 5-ten, oder 6-ten Schuss getroffen, aber mit dem zweiten hatte ich schon meine Probleme und die Zeit war um. Einer der Gastgeber brauchte für alle 3 Ziele 3 Schuss. Er sah mir aber auch nach einem Ausbilder einer AT-Einheit aus.

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