Ich weiß nicht, wie es Euch geht. Aber: Wenn ich so zurückblicke auf meine 35Jahre Schützenleben, auf meine Irrungen und Erfolge, dann steigen in mir immerwieder Erinnerungen auf an Diskussionen über die Präzision von Waffen, die mit Halbwahrheiten, Mythen, unbegründeten Behauptungen und singulären Erfahrungen gespickt waren. Am Ende, so heißt es dann, sei jede Waffe so individuell, daß sich jede anders verhalte und - man am Ende nicht Genaues sagen könne.
Auch hier formuliere ich mit Absicht etwas Spitz und es soll sich wirklich keiner angegriffen fühlen.
Ich möchte nur die Diskussion anregen über die Frage: Wie schaffen es die Militärs, ziemlich präzise Waffen mit "Fabrikmunition" an ihre Scharfschützen auszugeben? Und was müssen "wir Hobbyisten" noch lernen?
Nehme ich mal das Beispiel "Setztiefe". Es ranken sich Geschichten um diese Magische Größe. "Ich habe die Setztiefe vergrößert und seit dem schießt meine Kanone wie ein junger Gott!" sagt der eine, und nippt an seinem Kaffee. Ein anderer rückt sich auf der Terrasse vor der Schießbahn in Position: "Sicher? Bei mir hat 0,2mm mehr Setztiefe die Hölle an Streuung losgetreten!".
"neee, neeee, ruft es dazwischen: So lang, wie möglich! Ich kenn nen Benchrester der...."
Am Ende kommt man überein: "Das muß jeder ausprobieren, wie es bei seinem Gewehr passt!" Jetzt kommt die Zeit der Ladeleitern und sweetspots, der Sommer- und Winterpatronen.
Ich frage mich, ob es nicht an der Zeit ist, Erfahrungen und Erkenntnisse zusammenzufassen. In die ein oder andere Formel hineinzurechnen und zu unterscheiden:
- Was ist Meinung
- Was ist Erkenntnis
- Was ist Wissen
- Was ist Erfahrung
- Unter welchen Bedingungen wurde diese Erfahrung gemacht
- Was kann man daraus ableiten, was immer anwendbar ist, weil die Rahmenparameter mit genannt wurden.
LG
Kjell
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