Die militärische Struktur basiert heute immer noch darauf, dass Befehle gegeben und Gehorsam eingefordert werden, egal was die Konsequenzen davon sind. Aber das ist so antiquiert, wie die Streitwagen-Armeen, für die diese Denke vielleicht noch gepasst hat. Befehlstaktik ist out, ja sogar die Auftragstaktik ist out, der Zieltaktik gehört die Zukunft, aber dafür braucht es selbstständig denkende Kämpfer und keine kadavergehorsamen Holzköpfe.
Und die Sache mit dem Sandsack hat nichts mit "seinen Mann stehen zu tun". Da du anscheinend selber nicht drauf kommst: was war denn der Endeffekt davon, dass ich als 68 Kilo Hänfling einen 100 Kilo Sandsack alleine Schleppen musste? Ich hatte massive Rückenschmerzen, konnte mich nicht mehr aufrecht halten, bin eine Woche lang ausgefallen und habe Schmerzmittel in den Rücken gspritzt bekommen, was ebenfalls richtig unangenehm war, sodass ich gut darauf hätte verzichten können. Im Endeffekt bin ich als Soldat, ist meine "Kampfkraft" damit für eine Woche ausgefallen.
Hier gings nicht um ein paar Blasen an den Füßen, an Schnitten in den Händen, das hätte mir alles nichts ausgemacht. Aber dass meine Wirbelsäule fast geschrottet worden wäre, das hat mir was ausgemacht!
Wer weiß, wie viel dieser beknackte Befehl den Steuerzahler (also indirekt auch mich selber) dann wegen der medizinischen Versorgung gekostet hat?
Das hätte ganz leicht dadurch verhindert werden können, indem man uns Sackkarren gegeben hätte. Keine Rückenprobleme und gleichzeitig noch ein schnellerer Transport der Sandsäcke zu den Stellungen = spart Zeit, spart Geld, spart Kraft und das kann wiederum alles in andere Projekte gesteckt werden. Und komm mir bitte nicht wie "Im Gefecht müssen auch Sandsäcke geschleppt werden!". Im Gefecht werden die Teile immer vor Ort befüllte, WENN überhaupt eine befestigte Stellung gebaut wird, was in der heutigen Zeit aufgrund der großen durchschlagenden Wirkung von Artillerie und Raketen ohnehin obsolet ist. Aber wie gesagt, Militärs und Logik, das ist ein Antagonismus und dieser Sandsackbefehl war eine für die Bundeswehr typische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Und glaub mir, mit der Meinung war ich ganz sicher nicht allein!
Im Nachhinein wundert mich das alles aber nicht mehr. Wen eine Armee nicht einmal in der Lage ist, grottige Sackkarren und intakte S-Draht-Verlegehandschuhe für die eigenen Soldaten zu besorgen, dann können Drohnen- und sonstige Beschaffungsprojekte erst recht nichts werden.
Die Bundeswehr heute ist nur noch ein Schatten, ein billiger Abklatsch dessen, was einmal deutsche Armeen ausgemacht hat. Unsere Vorväter, die bei Leipzig 1813, Belle Alliance 1815 und Sedan 1870 ihr Blut für unser Vaterland vergossen haben, würden sich bei so viel Mittelmäßigkeit im Grabe umdrehen.
Auf DIESE Vorväter bin ich stolz und in DIESEN Armeen hätte ich gerne gedient, selbst wenn mein Rücken in zwei Teile gebrochen und es mich in Fetzen gerissen hätte!
Also pass bloß auf, wenn du mir mangelnden Partiotismus vorwirfst, davon habe ich mehr als die meisten BRD-"Deutschen" zusammengenommen!
So, eine Erwiderung kannste mir gerne per PN schicken, wenn es dir bei so viel Wahrheit nicht schon die Sprache verschlagen hat, ansonsten wieder
@ Admins: Sorry für das OT, aber Rene hat mich in seinem Beitrag öffentlich beleidigt und behauptet, ich sei ein Waschlappen. Das konnte ich so nicht stehen lassen. Ich bitte das zu berücksichtigen. Sämtliche weiteren Auseinandersetzungen dieser Art werde ich natürlich aus dem öffentlichen Bereich des Forums in den PN-Bereich verlagern, wenn mir dazu von anderer Seite überhaupt noch Anlass gegeben wird. Ich jedenfalls hab genug.
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