Der MAS 49/56 ist an sich eine französische Ordonanzwaffe aus der Zeit des Kalten Krieges. Und im Vertrauen auf Kampfkraft der Bundeswehr und der Amerikaner wurden in dieser Zeit Einheiten der Britischen Rheinarmee und in der Nähe der deutsch-französischen Grenze stationierte kanadische NATO-Einheiten für den Ernstfall vorsorglich auch an französischen Waffen ausgebildet. Während die Briten diese Waffen unverändert übernahmen, sind für die kanadischen Truppen in geringem Umfang auch Waffen auf das Kaliber 7,62x51 angeändert worden. Die betrifft sowohl den MAS 36 als auch das Modell 49/56. Im beiden Fällen nahmen kanadische Techniker bei der Kaliberänderung zusätzliche Modifikationen vor. Beim MAS 36, der über keine Sicherung verfügt, wurde eine Sicherung nach dem Vorbild des sowjetischen SKS montiert. Der MAS 49/56 wurde ein zusätzlicher Magazinhalter angebracht, der neben dem Originalmagazin auch die Aufnahme der FAL-Magazine ermöglicht.
Von beiden Varianten wurden leider nur sehr wenige Exemplare hergestellt und die wenigen zogen mit den kanadischen Einheiten dann auch noch in den 90-er Jahren ab nach Kanada. Von dort erreichen sie nun vereinzelt den Sammlermarkt.
Was dem Sammler den Erwerb neben der Seltenheit der Variante nicht unbedingt vereinfacht, ist einmal der Umstand, daß es verschiedene .308-Varianten des MAS 36 und des MAS 49/56 auch vom französischen Herstellerwerk für Exportzwecke gab. Hinzu kommen Eigenabänderungen von Waffengroßhändlern, die sich so eine bessere Vermarktung von auf dem Surplus-Markt billig aufgekauften Gewehren im Originalkaliber verprachen. Und zum Teil dienten die kanadischen Gewehre dabei als Vorbild.
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