Schon bei der Einführung des Infanteriegewehrs 11 stellte sich die Frage ob es nicht besser wäre die Infanterie mit Karabinern statt Gewehren auszurüsten. Zu diesem Zweck stellte man einigen Schützengesellschaften Karabiner 11 und Infanteriegewehre 11 sowie Munition zur Verfügung um mit den Waffen Schiessversuche durchführen zu können. Bis auf eine Ausnahme kamen alle zum Schluss dass der Karabiner wohl handlicher wäre, seiner Präzision wegen gaben aber alle dem IG11 den Vorzug. Auch von Militärischer Seite wurde das IG11 seiner Präzision wegen und der Möglichkeit damit auf 1500m schiessen zu können bevorzugt.
Mitte der 20er Jahre wurde der Wunsch nach einer Einheitsbewaffnung in der Armee wieder stärker. Gründe dafür waren nebst der Fabrikation auch die Ausbildung und vor allem der Nachschub im Kriegsfall welcher sich durch die unterschiedliche Bewaffnung kompliziert gestaltete.
Rein militärisch wäre der Karabiner 11 eine völlig ausreichende Waffe gewesen jedoch war er im bereich des Sportlichen Schiessens den Gewehren unterlegen. Es wurden Versuche gemacht mit dickeren Läufen welche sich zwar durchaus positiv auf die Präzision auswirkten, kam dann aber doch zum Schluss dass die Handfeuerwaffen des Systems 11 sowohl Waffentechnisch als auch Fertigungstechnisch veraltet waren. Es war nicht möglich einen K11 auf den damals üblichen modernen Maschinen zu Fertigen, was seine Hersellung zu einem teuren unterfangen machte. Man liess darum von der Idee ab die K11 mit dickeren Läufen zu versehen und entschied sich für eine komplette Neukonstruktion.
Das neue System sollte in der Präzision dem IG11 ebenbürtig sein, die Masse des K11 aber nicht überschreiten. Auch das Handling sollte gleich bleiben wie bei den 11er Systemen. So wurde der Verschluss ganz neu konstruiert, die Verriegelungswarzen wanderten ganz nach vorne zum Stossboden. Im System blieb somit Platz um den Lauf 60mm länger zu machen. Wegen der neuen Fertigungverfahren war die Herstellung der K31 auch wesentlich billiger als die des K11.
Ab 1933 wurden dann Schritt für Schritt alle Gewehrtragenden Truppen mit dem K31 ausgerüstet, dann wurden nach und nach auch andere Truppenteile welche noch Waffen des alten Systems führten umbewaffnet.
Uebrigens wurde wie auch schon 1909 über die Einführung eines Automatischen Gewehres diskutiert. Man war sich jedoch einig, dass von den damals verfügbaren Konstruktionen keines den Anforderungen der CH Armee entsprach. Sowohl die schlechtere Präzision als auch die komplizierten System waren es, die solche Automatenkarabiner als zu ungeeignet erscheinen liessen um sie dem Wehrmann mit nach Hause geben zu können
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