also es war gar nicht so einfach, für diesen Bericht das richtige Unterforum zu finden.

Aber der Reihe nach:
2018 war ich - mal wieder - als Reservedienst-Leistender für mehrere Monate in Westafrika, um im Rahmen einer Bundeswehr-Ausbildungsmission die malischen Streitkräfte weiter zu bilden. In Koulikoro, einer kleineren Ortschaft ca. 60 km nord-westlich der Hauptstadt Bamako, war ich mit vielen anderen Soldaten verschiedener Nationen in einer Kaserne der Malis untergebracht. Wie sagt man so schön in Bayern: "Des muas ma meng!" Oder übersetzt in´s Hochdeutsche: Die Unterkunft lässt sich mit dem Hotel Adlon nicht vergleichen.

An einem Sonntag gehe ich vormittags durch´s Lager. An diesem Tag sind immer allerlei Einheimische da, die dort ihre Waren feilbieten. Ja, doch, das ist eine Einrichtung der Armee ... Schnitzereien, Tücher, Silberwaren, Wandteppiche, Lederwaren, Kalaschnikows, einheimische Bekleidung - WTF ? Kalaschnikows? Ich glaube meinen Augen nicht zu trauen. An einem Stand werden drei AK47 angeboten. Da erwacht doch die Neugier in mir und ich schaue mir das Ganze mal aus der Nähe an. Tatsächlich hat doch einer der Händler die famose Geschäftsidee, nicht die üblichen Nashörner und anderen Tiere als geschnitzte Souveniers anzubieten, sondern - Waffen, geschnitzt aus dem selben Holz wie die Figuren und eben "african style". Nach etwas ortsüblichem Handeln hatte ich eine, wahr ja wohl klar:

Man beachte auch die grazile Ausführung der Details:


Die Gesamtlänge beträgt ca. 80cm, die Höhe 30cm. Das gute Stück hängt jetzt bei mir zuhause an der Wand, zusammen mit noch ein paar anderen Souveniers aus diesem beschaulichen Land im Westen Afrikas. Wie ich das Ding mit der Feldpost nach Deutschland gebracht habe ist ein anderes Thema. Der deutsche Zoll hat sich jedenfalls dafür interessiert ...
So, das war´s schon wieder. Ich hoffe ihr hattet eueren Spaß an der Geschichte.
Ach ja, ein Bild habe ich noch für euch: So viel zum Thema "Als Rekrut passe ich immer und überall auf die mir anvertraute Waffe auf!" Das Ding fand ich gleich am ersten Tag auf dem Übungsplatz:

Schöne Woche,
Bernhard
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