heute möchte ich mal mein diesjähriges Groß-Projekt vorstellen. Groß-Projekt, weil sich die Beschaffung aller Einzelkomponenten über das ganze Jahr hingezogen hat.
Zuerst aber ein ganz kleiner geschichtlicher Überblick über die russischen Scharfschützengewehre:
Dazu möchte ich erst bei den russischen Eigenentwicklungen beginnen. Die Zusammenarbeit zwischen Russen und Deutschen zwischen den Kriegen lasse ich außen vor.
Grundsätzliches:
Scharfschützengewehre wurden nicht extra produziert, sondern es wurden besonders gut schießende Waffen aus der Serienfertigung zu „Snaipern“ erweitert. Dabei wurden ausschließlich Modelle M 91/30 verwendet.
Auf einer Zeitleiste stellt es sich wie folgt da:
1931-1939 Modell PE (mit Sehschärfenregulierung)
Montage: bis ca. 1936 Mittelmontage für eckige Systemhülse, danach runde Systemhülse. Beim PE unterscheidet man weiterhin zwischen dem ersten Modell (Sehschärfenregulierung an der Okularhülse) und dem zweiten Modell (Sehschärfenregulierung auf dem Zielfernrohrkörper).
Von 1937 bis 1942 wurde zusätzlich das PEM eingeführt. Bei diesem ZF entfiel die Sehschärfenregulierung, da eh nur Soldaten ohne Sehfehler als Scharfschützen herangezogen wurden. Die PEM wurden anfangs auch noch auf der Mittelmontage montiert. Später (ab 1940 ausschließlich) folgte eine neue lange Seitenmontage, da die Mittelmontage zuwenig Halt bot. Nach 1942 wurden nur noch die PU Zielfernrohre mit Seitenmontage verwendet. Das PU hat im Vergleich zu den PE und PEM ZFs (4x Vergrößerung) nur eine Vergrößeruing von 3,5x.
Näheres in dem Beitrag von Firestarter:
Nun aber zu meinem Projekt:
Die Basiswaffe ist ein M 91/30 aus Ishevsk Baujahr 1937 mit Nachkriegsüberarbeitung und vermutlich Nachkriegsschaft. Die Mittelmontage für runde Systemhülse ist eine Reproduktion aus den USA. Der Kammerstangel stammt von egun. Das ZF PEM Baujahr 1937 ist ein Original aus einem Dachbodenfund.
Die Waffe ist also eine Reproduktion eines Scharfschützengewehres, wie es es 1937 in Russland gegeben hat. Die eigentliche Umbauarbeit (6 Bohrungen in der Systemhülse, Gewinde schneiden) hat ein Büchsenmacher übernommen.
Die Präzision mit ZF konnte ich leider noch nicht testen. Allerdings ist der Schaft deutlich zu flach, um bequem und wiederholbar in Anschlag zu gehen. Evtl. muss ich mir eine Spezial-Konstruktion überlegen.
Fragen, Kommentare oder Ergänzungen sind sehr willkommen!
Nun aber Bilder!
Grüße
mbsoldier
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