Panzerbüchse 1939 Rukavischnikov

[Michael]

Hallo zusammen,

ein ausländischer Sammlerkollege hat mich per Email um Hilfe bei der Bestimmung einer Panzerbüchse gebeten. Meiner Meinung nach müsste es sich bei der gezeigten Waffe um ein russisches Modell 1939 "Rukavischnikov" handeln. Meine Literatur zum Thema Panzerbüchsen ist leider äußerst dürftig, tatsächlich finde ich darüber nur ein paar Infos in der Enzyklopädie der Infanteriewaffen 1914 - 1918 und in der PTRS/PTRD-Broschüre von Michael Zimmer.

Ich wäre über jede Hilfe und Anmerkung zur Waffe dankbar, eventuelle Literaturhinweise wären natürlich ebenfalls interessant.

Das Kaliber der Waffe ist 12,7mm, die Seriennummer liegt im Bereich 200 - 300.

Gruß

Michael

[Michael]

Die restlichen Bilder...

In folgendem Link habe ich Bilder von der Waffe gefunden, wobei ich mit der dort genannten Bezeichnung "Schcholochowa" nichts anfangen kann.

http://www.ww2aircraft.net/forum/ww2-general/antitank-rifles-mgs-1930-1945-a-7069-2.html

Gruß

Michael

[Michael]

Habe gerade noch ein weiteres Bild gefunden, siehe Anhang.

Gruß

Michael

[Gunner]

Da ist Deins um Welten besser als das, welches mein Rechner nach 'ner Stunde Suchen ausgespuckt hat!

frustriert grüßt
der Gunner

[Melanie_Daniels]

Das irritierende an dem Teil ist der Feuerdämpfer, da ich es bisher nur ohne kannte.
Es handelt sich aber wohl trotzdem um den V.N. Sholokhov zugeschriebenen Nachbau der Mauser-Panzerbüchse.
Das Mysterium des Feuerdämpfers dürfte darin liegen, daß alle mir bislang bekannten Buchabbildungen das Versuchsmodell von 1939 zeigen. Aufgrund des Herstellungsjahres 1942 handelt es sich hier jedoch um ein Exemplar der Serienfertigung, die erst im Juli 1941 in geringen Stückzahlen begann und bereits 1942 wieder endete. Möglicherweise erfolgte die Umstellung auf den Feuerdämpfer auch erst im Zuge der Produktion.

Der eine Link auf die Panzerbüchsen von 1939 - 1945 stürzt mich mit dem Foto der PTRS mit dem Zielfernrohr in eine tiefe Sinnkriese, zumal der Soldat ein Brite zu sein scheint.

[Melanie_Daniels]

Ok, sehe gerade, daß ich beim ersten Überfliegen des Links übersehen habe, daß der Nachbau des Mauser-Gewehrs da auch mit dem Feuerdämpfer abgebildet ist.

[Michael]

Es handelt sich aber wohl trotzdem um den V.N. Sholokhov zugeschriebenen Nachbau der Mauser-Panzerbüchse.

Hallo Melanie,

danke für Deine Anmerkungen. Demnach bedeutet das "Schcholochowa" wohl "nach dem Konstrukteur Sholokhov. Somit lag ich mit der Bezeichnung Rukavischnikov falsch.

Die Waffe ist demnach das Modell 1939, welches in der Enzyklopädie der Infanteriewaffen beschrieben ist, leider schweigt sich das Buch bei der Frage nach dem Konstrukteur aus. Darf ich fragen, woher die Info mit dem Kostrukteur Sholokhov stammt?

Gruß

Michael



@Für die Interessierten

Laut besagtem Buch gab es davon wohl zwei Varianten, sowohl den hier gezeigten Einzellader, als auch einen Mehrlader mit einem 5 Schuss Magazin.

Folgende technische Daten werden dort genannt:

Kaliber: 12,7x108
V0: 860m/s
Waffenlänge: 1795mm
Durchschlagsleistung Panzerstahl: 22mm auf 100m und 16,5mm auf 300m
Gewicht: 16,30 kg

Entwickelt auf Basis der deutschen Tankgewehre ab November 1939, die Serienfertigung erfolgte behelfsmäßig in einer Moskauer Werkstatt ab Juli 1941 für die Dauer von etwa einem Jahr. Über die gefertigten Stückzahlen ist nichts bekannt.

Es dürfte sich in jedem Fall um eine relativ seltene Waffe handeln.

Gruß

Michael

[Michael]

Update:

http://www.waronline.org/write/antitank_rifles/part_3.html

Nun müsste man nur noch der russischen Sprache mächtig sein - Haben wir zufällig einen fähigen Sprachmittler unter uns? Eventuell gibt der Text im Link noch ein paar nützliche Informationen her?

Gruß

Michael

[Melanie_Daniels]

Meine Informationen stammen aus

"Soviet Small-Arms And Ammunition" von D.N. Bolotin

Leider schweigt auch er zu den Produktionszahlen. Hoch können sie angesichts der schnellen Umstellung auf die PTRD und die PTRS nicht gewesen sein. Da er noch darauf hinweist, daß versucht wurde, die Waffe auch auf das neue Kaliber 14,5 abzuändern, daß sie sich maximal im vierstelligen Bereich bewegen.

[Michael]

Meine Informationen stammen aus

"Soviet Small-Arms And Ammunition" von D.N. Bolotin

Danke!

[Gast]

Update:

http://www.waronline.org/write/antitank_rifles/part_3.html

Nun müsste man nur noch der russischen Sprache mächtig sein - Haben wir zufällig einen fähigen Sprachmittler unter uns? Eventuell gibt der Text im Link noch ein paar nützliche Informationen her?

Gruß

Michael

Mit bisl Interpretationsgabe sollte man das meiste hinbekommen

http://translate.google.com.ua/translate?prev=hp&hl=ru&js=y&u=http%3A%2F%2Fwww.waronline.org%2Fwrite%2Fantitank_rifles%2Fpart_3.html&sl=auto&tl=en&history_state0=

[Michael]

Hier finden sich auch noch ein paar Informationen zur Waffe:

http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=79&t=90742

Gruß

Michael