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Enfield Schießunfall

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    Enfield Schießunfall

    Hallo!
    Heute bin ich im wahrsten sinne mit einem "blauen Auge" davon gekommen. Ich habe das erste mal mit meinem Enfield No 4. Mk 1/2 geschossen. Waffe ist staatl. beschossen. Beim 10 Schuss knallte mir die Schlagbolzenmutter mitten aufs Auge, es war ca. so stark wie ein Faustschlag. Ich trug zum Glück eine Schießbrille. Mir hats dann nur etwas Haut am Brillenrand aufgeschlagen. Sonst wär das Auge wohl kaputt gewesen. Nach genauerer Inspektion konnte ich feststellen das der Schlagbolzen genau beim Federteller abgebrochen ist (ca. 3cm. von der vorderen Spitze) und ich einen Durchbläser hatte. Von den 10 Hülsen hatten mehrere ein Loch im Zündhüdchen. Anscheinend reichte der Gasdruck aus um den Schlagbolzen zu brechen und den hinteren Teil mit voller Wucht zurück zu schleudern.

    Hattet Ihr schon erfahrungen mit Durchbläsern und Schlagbolzenbrüchen.
    Wie kann sowas passieren, hat das was mit dem Headspace zu tun, kann ich den kontrollieren?

    #2
    Kann es sein das der Schlagbolzen zu lang war und zu tief ins Zündhütchen geschlagen hat?
    Hattest du wiedergeladene Munition?
    Generell wäre es interessant zu wissen was du für Miniton hattest wenn sie nicht wiedergeladen war.
    Don't eat yellow snow!!!

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      #3
      Das mit den Löchern im Zündhütchen hört sich tatsächlich ein wenig so an als ob der Schlagbolzen nicht vollständig in die Schlagbolzenmutter eingeschraubt war. Da kann unter Umständen tatsächlich bereits eine fehlende Umdrehung für einen solchen Effekt ausreichen.

      Kommentar


        #4
        Zitat von Melanie_Daniels Beitrag anzeigen
        Das mit den Löchern im Zündhütchen hört sich tatsächlich ein wenig so an als ob der Schlagbolzen nicht vollständig in die Schlagbolzenmutter eingeschraubt war. Da kann unter Umständen tatsächlich bereits eine fehlende Umdrehung für einen solchen Effekt ausreichen.
        Hallo! Der Schlagbolzen war ganz drinnen, hab mit der Rohrzange sogar versucht ohne der Konterschraube nochmals etwas mehr den Schlagbolzen reinzudrehen (nach dem er gebrochen war), da ging nix mehr. Die Patronen waren keine wiedergeladenen sondern neue von S&B. Man sieht auch das bei ein paar Hülsen der Schlagbolzen nicht durchschlug, sogar garnicht so tief anschlug. Kann das was mit dem Headspace zu tun haben? Was mir noch komisch vorkommt ist das von der Seite betrachet die Hülsen am schluss ca. 3 mm nicht gelidert sind, man sieht regelrecht eine kannte wo sie wie angeschliffen aussehen (letzes Foto).

        PS.: Weiß jemand wo ich günstig einen neuen Schlagbolzen herbekomme? Würde sogar etwas mehr geld für eine Neufertigung ausgeben.
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Geraldo1977; 16.01.2010, 21:50.

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          #5
          Zitat von Geraldo1977 Beitrag anzeigen
          Was mir noch komisch vorkommt ist das von der Seite betrachet die Hülsen am schluss ca. 3 mm nicht gelidert sind, man sieht regelrecht eine kannte wo sie wie angeschliffen aussehen (letzes Foto).

          Das ist ganz normal, dass die Hülsen so aussehen. Es handelt sich um den Hülsenboden, also dem dicksten Teil der Hülse. Er befindet sich nicht nur dort, wo sich der Rand befindet. An dieser Stelle lidern die Hülsen beim Schuss nicht. Du kannst ja mal eine Hülse der Länge nach durchtrennen und dann siehst Du was ich meine.
          PS.: Weiß jemand wo ich günstig einen neuen Schlagbolzen herbekomme? Würde sogar etwas mehr geld für eine Neufertigung ausgeben.

          Schau mal hier auf Seite 10. Dort kostet der Schlagbolzen 21€.

          http://sportarms.com/pdf/sportarms_ordonnanzwaffen.pdf
          Gruß
          Jens


          PS: Mache doch bitte mal Detailaufnahmen von den Bruchstellen des Schlagbolzen. Vielleicht handelt es sich hier um einen Ermüdungsbruch.
          "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
          Peter Ustinov

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            #6
            Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
            Gruß
            Jens


            PS: Mache doch bitte mal Detailaufnahmen von den Bruchstellen des Schlagbolzen. Vielleicht handelt es sich hier um einen Ermüdungsbruch.
            Moin

            Bilder würden mich auch interessieren.
            In der Tat kann man auf dem Bild im unteren Teil des Bruches eine Linie vermuten, die ich so von Dauerbrüchen kenne.

            stefan
            Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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              #7
              Zitat von diesel Beitrag anzeigen
              Moin

              Bilder würden mich auch interessieren.
              In der Tat kann man auf dem Bild im unteren Teil des Bruches eine Linie vermuten, die ich so von Dauerbrüchen kenne.

              stefan
              Hallo! Hier die Detailfotos:
              Angehängte Dateien

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                #8
                Dauerbruchlinien kann ich auf den Fotos nicht erkennen, aber ich finde es merkwürdig, dass es anscheinend mehrere Gewaltbruchflächen mit unterschiedlicher Ausrichtung gibt.
                "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                Peter Ustinov

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                  #9
                  Eine wirklich nicht ganz alltägliche Bruchfläche. Die typischen Risslinien, die für einen Ermüdungsbruch sprechen würden, kann ich nicht erkennen. Evtl. ein Fehler beim Härten? Sieht wie ein Sprödbruch aus. Dafür würden gegebenenfalls auch die verschieden ausgerichteten Rissorientierungen sprechen.

                  Grüße
                  mbsoldier

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                    #10
                    Ich vermute mal, dass der Schlagbolzen während der besagten ersten 10 Schuss einen kleinen Bruch erlitt und noch ein bis drei Folgebrüche brauchte, um ganz zu zerbrechen. Sehr wahrscheinlich hat nur die Kraft der Schlagbolzenfeder den gebrochenen Schlagbolzen mit der Schlagbolzenmutter zurückgeschleudert. Warum die Anzündhütchen durchbohrt wurden, kann man so einfach auch nicht sagen. Entweder ist die Schlagbolzenspitze im Laufe der Zeit zu dünn geworden oder die Schlagbolzenöffnung im Verschlusskopf zu weit.
                    "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                    Peter Ustinov

                    Kommentar


                      #11
                      Auf dem zweiten Bild kann man gut erkennen das unten am Schlagbolzen ein älterer Bruch bestand. Die kleineren glatten Flächen lassen darauf schließen, das beide Bruchflächen noch aufeinander gearbeitet haben.
                      Don't eat yellow snow!!!

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                        #12
                        Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
                        Dauerbruchlinien kann ich auf den Fotos nicht erkennen, aber ich finde es merkwürdig, dass es anscheinend mehrere Gewaltbruchflächen mit unterschiedlicher Ausrichtung gibt.
                        Einen "Gewaltbruch" kennt man in der Schadensanalyse nicht. Was Du meinst ist wahrscheinlich ein Knickbruch, oder ein Torsionsbruch.
                        Beides ist in diesem Falle eher unwahrscheinlich.

                        Zitat von mbsoldier Beitrag anzeigen
                        Eine wirklich nicht ganz alltägliche Bruchfläche. Die typischen Risslinien, die für einen Ermüdungsbruch sprechen würden, kann ich nicht erkennen. Evtl. ein Fehler beim Härten? Sieht wie ein Sprödbruch aus. Dafür würden gegebenenfalls auch die verschieden ausgerichteten Rissorientierungen sprechen.

                        Grüße
                        mbsoldier
                        Sprödbrüche kenne ich so auch nicht, vielleicht war das bei Vorlesungen eine interne Bezeichnung. Was landläufig unter Sprödbruch verstanden wird sind Dauerbrüche.

                        Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
                        Ich vermute mal, dass der Schlagbolzen während der besagten ersten 10 Schuss einen kleinen Bruch erlitt und noch ein bis drei Folgebrüche brauchte, um ganz zu zerbrechen. Sehr wahrscheinlich hat nur die Kraft der Schlagbolzenfeder den gebrochenen Schlagbolzen mit der Schlagbolzenmutter zurückgeschleudert. Warum die Anzündhütchen durchbohrt wurden, kann man so einfach auch nicht sagen. Entweder ist die Schlagbolzenspitze im Laufe der Zeit zu dünn geworden oder die Schlagbolzenöffnung im Verschlusskopf zu weit.
                        Warum bei den ersten 10 Schuß.? Gingen doch vielleicht schon viele tausende vorher durch.

                        Zitat von Feindsender Beitrag anzeigen
                        Auf dem zweiten Bild kann man gut erkennen das unten am Schlagbolzen ein älterer Bruch bestand. Die kleineren glatten Flächen lassen darauf schließen, das beide Bruchflächen noch aufeinander gearbeitet haben.
                        Hier sehe ich einen guten Ansatz. Im Schadensbereich sieht man eine ältere Bruchfläche. Davon ausgehen, daß der Schlagbolzen in unmittelbarer Nähe der Absetzung für den Anschlag brach, liegt es nahe, daß der Riß von einem zu kleinen/überstrapazierten Radius ausging.

                        Diese Schäden verbreiten sich flächig, und das Bauteil versagt, wenn die wirkende Kraft die Streckgrenze des verbliebenen Materialquerschnittes übersteigt.

                        Ist aber jetzt egal, Sportarms hat neue.

                        stefan
                        Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                          #13
                          Ich hab mal noch mal nach gedacht.
                          Die Bruchstelle des Schlagbolzens hat mehrere Bruchflächen, dadurch kann es vorkommen das der Schlagbolzen in der Bruchstelle gearbeitet hat. Obwohl beide Bruchflächen genau aufeinander passen müssten, tun sie das nicht mehr, es bildet sie beim erweitern des Bruches ein Grat, der sorgt dafür das sich der Schlagbolzen etwas längt, also beide Bruchflächen nicht wieder genau aufeinander liegen. Der Grat hält beide Bruchstellen auf Abstand, je öfter man schießt um so größer der Grat, der Schlagbolzen längt sich weiter und taucht tiefer in das Zündhütchen ein. Es kommt irgendwann zum Durchbläser! Ich hoffen ihr habt verstanden was ich meine. Wenn man sich den Schlagbolzen genauer ansieht könnte man vielleicht eine minimale Einschnürung an der Bruchstelle finden.

                          Drauf gekommen bin ich, weil wir die Woche in der Firma einen Fall an einer Befestigungskonsole für einen Hydraulikzylinder hatten. An der Stelle an der der Bruch begann, fand man diese blanken Stellen die ich schon beschrieben hatte. Der Grat sorgte dafür das beide Teile nicht mehr aufeinander paßten, es kam auch zu einer Längung der Konsole durch den Grat.

                          Ilja
                          Don't eat yellow snow!!!

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                            #14
                            Zitat von Feindsender Beitrag anzeigen
                            Ich hab mal noch mal nach gedacht.
                            Die Bruchstelle des Schlagbolzens hat mehrere Bruchflächen, dadurch kann es vorkommen das der Schlagbolzen in der Bruchstelle gearbeitet hat. Obwohl beide Bruchflächen genau aufeinander passen müssten, tun sie das nicht mehr, es bildet sie beim erweitern des Bruches ein Grat, der sorgt dafür das sich der Schlagbolzen etwas längt, also beide Bruchflächen nicht wieder genau aufeinander liegen. Der Grat hält beide Bruchstellen auf Abstand, je öfter man schießt um so größer der Grat, der Schlagbolzen längt sich weiter und taucht tiefer in das Zündhütchen ein. Es kommt irgendwann zum Durchbläser! Ich hoffen ihr habt verstanden was ich meine. Wenn man sich den Schlagbolzen genauer ansieht könnte man vielleicht eine minimale Einschnürung an der Bruchstelle finden.

                            Drauf gekommen bin ich, weil wir die Woche in der Firma einen Fall an einer Befestigungskonsole für einen Hydraulikzylinder hatten. An der Stelle an der der Bruch begann, fand man diese blanken Stellen die ich schon beschrieben hatte. Der Grat sorgte dafür das beide Teile nicht mehr aufeinander paßten, es kam auch zu einer Längung der Konsole durch den Grat.

                            Ilja
                            Moin

                            So, oder so ähnlich könnte man das Überschreiten der Streckgrenze formulieren.
                            Ab und zu fehlen mir die passenden Worte.

                            stefan
                            Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                              #15
                              Zitat von diesel Beitrag anzeigen
                              Einen "Gewaltbruch" kennt man in der Schadensanalyse nicht.
                              So steht es mit "Gewaltbruch" halt im Roloff/Matek.
                              "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                              Peter Ustinov

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