Australien beschritt im zweiten Weltkrieg einen Sonderweg, da das Gewehr No. 4 dort –wie in Indien- nicht produzieret wurde. Anders als die Inder wollte man sich die Scharfschützengewehre aber auch nicht aus Großbritannien importieren. Die Australier begannen die Entwicklung eigener Scharfschützenwaffen deshalb dort, wo die Briten aufgegeben hatten – mit dem Enfield No. 1 Mk. III. Als Zielfernrohr verwendeten sie das für den Enfield P. 14 entwickelte Zielfernrohr P. 18. Und auch die Untermontage des P. 14 wurde für den No. 1 Mk. III umkonstruiert, so dass die Obermontage des P. 14 unveründert übernommen werden konnte.
Das Zielfernrohr P. 18 wurde ursprünglich von der Firma Periscopic Prism geliefert. Aus den dreißiger Jahren sind einige Exemplare mit Bestempelung der Birmingham Small Arms Company bekannt, die für Irland hergestellt worden sind.
Die Zielfernrohre auf den australischen Gewehren stammen in der Anfangsphase noch aus britischer Produktion. Spätestens ab 1944 produzierte Australien sie selber. Das australische Zielfernrohr ist etwas kürzer als das britische Vorbild.
Obwohl die Obermontage vom P. 14 an sich unverändert übernommen werden konnte, wurde sie von den Australiern in drei Höhen eingeführt, um den anatomischen Gegebenheiten der Köpfe des Schützen Rechnung tragen zu können. Die Detailaufnahme von der rechten Seite des Gewehrs zeigt die niedrigste Stufe, die von der linken Seite die höchste Stufe.
Die Montagesockel sind so ausgelegt, dass die normale Visierung nutzbar bleibt.
Durch die mittige Montage des Zielfernrohrs wurde eine so hohe Schusspräzision erreicht, dass das Gewehr den australischen Scharfschützen sogar noch nach dem Korea-Krieg erhalten blieb.
Insgesamt wurden ca. 1.500 dieser Gewehre gefertigt.
Kommentar