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Infanterie-Gewehr Mauser Modell 1871/84, Gewehrfabrik Amberg

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  • losconloscon
    antwortet
    Servus,
    den 4. Okt. konnte ich erstmals ein M71/84 in Händen halten und 1 Schuss abgeben. SPANDAU, Fertigung 1888, # ca. 4.500, nie ausgegeben - logisch. Zustand wie "Der Sheriff" - Preis deutlich jenseits von 2 K. Der Lauf hat aussen, ca. 20 cm von Korn entfernt, oben eine kleine raue Stelle.
    ​​​​​​.
    Der Abzug zieht sich lange - und weit - nach hinten, löst fast zu weich aus. Saubere "10en" auf 25 m. Es war ein Munitions- u. Funktionstest. Orig. H mit G ca. 370 grains zu ~ 25 grains N110. Ladeangaben ohne Gewähr.
    ​​​​​​.
    Parallel wurde 1 Vetterli Bj. 1871 in 10,x zu 38R getestet. H aus 45-90 umgeformt, hatten kl. Dellen, Funktion problemlos! Waffe hat keine Nummer.
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    Parallel Schweizer Perkussionsmuskete, glatt, cal. 17,6 mm, Modell 1845? mit Rundkugel. 675/17.2 mm, kommt auf 25 m ca. 12 cm links ab.
    ​​​​​​.
    Es war das Beste, was man an diesem verregneten Nachmittag machen konnte.
    ​​​​​​.
    Ein M71/84 Mauser ist echt ein Beweis von deutschem Waffenbau. Als Surplus wurden canadische Einheiten im Heimatschutz und später für Schützenkompanien in Quebec geführt. Die Fa. DOMINION dürfte über Dekaden Patronen mit Nitroladungen vertrieben haben. 11 x 60R, aber ich werde das nicht beforschen. Fotos später!
    ​​​​​​.
    Alle drei Gewehre im Zustand 2 oder "mint."
    lassanlassan

    ps: erratum: die Mutterhülse war die 50-90 und die Muskete hat cal. 17,9 mm.
    Zuletzt geändert von losconloscon; 08.10.2021, 10:32.

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  • losconloscon
    antwortet
    Servus,
    solche Ordonnanzgewehre schießen ca. 60 cm über Fleck mit der 200 m Klappe.
    Ich, mit dem billigen Gewehr, feilte einfach ca. 2 mm ab. Bei einem wertvollen, schönen Gewehr: was tun?
    1. 2 Scheiben übereinander?
    2. Ersatzkimme benutzen?
    3. Gegen höheres Korn (Einschubteil) tauschen?
    4. ?
    .
    Ich bin gespannt, wie du das löst, wo Jäger eher Fleck anhalten.
    lassanlassan

    ps: dzt. wird in eGun eine Jägerbüchse, nur Lagerspuren, angeboten. 1875/ŒWG.

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  • Der Sheriff
    antwortet
    Hallo,

    ja, "11" ist an der Laufwurzel eingeschlagen.

    Bernhard

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  • losconloscon
    antwortet
    Servus,
    soviel darf ich ergänzen: noch 1914 merkte man, dass man die 11 mm I. G. brauchen würde, aber es gab keinen, der Munition fabrizieren würde. 1915 hatte man auch neu produzierte Patronen. Da auch viele Werder Gewehre auf die 11 x 60R (und GRAS Gewehre Beutewaffen) aptiert worden waren, wurden sie aks Erstatz für die 98er im Hinterland ausgegeben.
    ​​​​​​.
    Die Abzugsbügel aus Messing wurden eingeschmolzen und durch stählerne ersetzt. Nein, ein Krieg ist absolute Unterdrückung der Menschen und jedes Heer ist der größte Umweltvergifter weltweit gesehen.
    ​​​​​​.
    Die M. 71/84 der späten Baujahre hatten jedenfalls tiefere Züge und waren (und sind) perfekte, exakt schießende Waffen.
    ​​​​​​.
    Mein M. 71 war am Holz 100 fach abgeschlagen und nicht vollständig, auch nicht nummerngleich. Also habe ich das niedrigere Klappvisier um ca. 2 mm abgefeilt. Die Visiere sind numeriert, also ist das eine Wertschädigung!
    ​​​​​​.
    lassanlassan

    ps: Ist am I. G. M. 71/84 ein Feldmass eingeschlagen? "10.95, 11, 11,05, 11,1"

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  • Der Sheriff
    antwortet
    Hallo zusammen,

    vom ersten Schuß mit dem M 1871 / 84 habe ich gerade ein Video bekommen. Jetzt könnt ihr euch die beschriebene Rauchwolke selbst ansehen:


    Mit meinem neu erworbenen Infanteriegewehr M 1871 / 84 habe ich mal einen Probeschuß abgegeben.



    Gruß,

    Bernhard

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  • Der Sheriff
    antwortet
    Hallo zusammen,

    der Erfahrungsbericht hat jetzt etwas gedauert, denn beim Schießen ist es wie beim Reiten: Nach der Rückkehr kümmert man sich zunächst mal um seine Waffe bzw. eben sein Pferd.
    Es war ja nun das erste Mal, dass ich mit einer Schwarzpulverwaffe geschossen habe. (Der eine Schuß beim Schwarzpulver-Lehrgang zählt nicht.) Und es war jetzt auch das erste Mal, dass ich eine Schwarzpulver-Waffe nach dem Schießen reinigen "durfte". Ich sag´s euch! Eigentlich dachte ich ja es gibt nichts Schlimmeres, als mit einem MKE T43 100 Patronen 223 Rem von WOLF zu verschießen ... Weit gefehlt! Nach einer Stunde mit unzureichendem Putzzeug (eine Reinigungsschnur für Waffen im Kaliber 45 passt schon mal nicht) habe ich den Lauf jetzt "einigermaßen" sauber bekommen, indem ich ihn zunächst mit Freischütz-Waffenöl geflutet und dann mit ettlichen Durchzügen einer Putzschnur für Kaliber 8mm bearbeitet habe, nachdem ich ein Blatt Toilettenpapier darübergewickelt hatte. Das Ganze sehe ich mir morgen aber noch mal genau an. Zumindest weiß ich jetzt, warum die Soldaten 1918 diese Schwarzpulver-Waffen loswerden wollten ...

    Ja, das war mal was anderes! Im Gelände war diese Waffe sicher schon länger nicht mehr.

    IMG_7789.JPG

    Was ist mir jetzt beim Schießen aufgefallen:

    Aus "soldatischer Sicht" könnte ich mit dieser feinen Visierung (V-Kimme mit Spitzkorn) nichts anfangen, zumal sie erst bei 200m beginnt. Ich habe eine ca DIN A4 große weiße Tortenunterlage aus Pappe im Revier als Ziel genutzt und diese auf 50m mit Einstellung 200m aufsitzen lassen. Nach einem imposannten "Wumms" mit viel weißem Pulverqualm aber kaum Rückstoß hatte ich erstmal keinen Treffer auf der Pappe. Beim zweiten Schuß auch noch nicht. Erst nachdem ich ca 10cm unter der Pappe angehalten habe lagen tatsächlich Treffer auf der Pappe, und zwar ganz oben und eher links. Ich habe dann noch etwas den Zielpunkt verlagert, aber im Kniendanschlag habe ich es nicht besser hinbekommen. Auf 100m oder gar 200m hätte ich heute nicht mal den berühmten Blumentopf getroffen, da bin ich mir sicher. Der Treffer "Zielmitte" stammte abschließend von einem Schuß auf 25m.

    IMG_7791.JPG

    Resümeé:

    Nach dem heutigen Schießen im Revier weiß ich jetzt zwar, dass das Schießen mit Schwarzpulverwaffen richtig Laune machen kann, ich jedoch wesentlich mehr Übung bräuchte, bevor ich mit meiner Neuerwerbung verantwortungsvoll jagen könnte. Ich muß mal schauen, wo ich hier in meiner Gegend einen Schwarzpulverschießstand finde, auf dem ich mit dem Gewehr in aller Ruhe und aufgelegt ein paar Schuß mehr machen kann, um mich vor allem an das unübliche Zielbild mit "Aufsetzen" zu gewöhnen. Dann sehen wir weiter.

    Das Putzen ist richtig übel und Freischütz-Waffenöl kann den Schwefel-"Geruch" nur zum Teil überdecken.

    Das Visierbild ist bei hellem Kontrast ausreichend, beim Zielen gegen dunklen Hintergrund oder bei Dämmerung ist und war bestimmt auch damals nach meiner Meinung Treffen etwas Glückssache.
    Als Soldat wäre ich mit dieser Waffe wohl nicht ganz so zufrieden gewesen.

    Etwas ist mir noch aufgefallen: Das Repetieren funktioniert einwandfrei, die Verwendung als Einzellader ist hingegen etwas eingeschränkt, da man die Patrone nicht wie eigentlich vorgesehen so auf den Ladelöffel legen kann, dass er dort gehalten wird und vom Verschluß ins Patronenlager geschoben werden könnte.

    IMG_7793.JPG

    Mit der flachen Geschossform lässt sich dies nicht machen, es stößt am Rand des Patronenlagers an. Bei Einzelfeuer mussten die Soldaten also zunächst die Patrone mit den Fingern direkt ins Patronenlager einführen und erst dann den Verschluß zuschieben.

    So müsste das eigentlich aussehen:

    IMG_7794.JPG

    Das hat man wohl auch erst gemerkt, als man die ursprüngliche runde Geschoßform wegen der Verwendung im Röhrenmagazin abgeflacht hat.

    Ob das wohl der Weisheit letzter Schluß war? Die Soldaten waren sicher begeistert ...

    Da ich hingegen nur aus Freude an der damaligen Technik schieße kann ich darüber aber hinwegsehen. Dann schieße ich eben nur aus dem Magazin. ICH muß mir dafür ja keine Erlaubnis mehr von Feldwebel Himmelstoß einholen ...

    Zusammenfassend eine Waffe, welche damals sicher ein Fortschritt in der Waffentechnik war, mit der man sich aber ausführlich beschäftigen muß, um damit zu treffen. Ich denke "losconloscon" wird mir da zustimmen.

    Schönen Gruß,

    Bernhard
    Zuletzt geändert von Der Sheriff; 31.03.2021, 22:01.

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  • losconloscon
    antwortet
    Servus & meine Gratulation!
    .
    Im 1. WK hatte man kein Buntmetall, wusste man nicht dass es Tanks gab und konnte 6.000 Gewehre pro Kalendertag nicht gleichwertig ersetzen! K F.J. I., man fängt doch mit 84 Jahren keinen Weltkrieg an!
    .
    Ja, 40 bis 60 Hülsen genügen, denke ich.
    lassanlassan

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  • Gunner
    antwortet
    Da hast Du Dir mal wieder was Hübsches an Land gezogen.

    Ein 71'er fehlt mir noch im meiner Reihe deutscher Dienstgewehre. Warum eigentlich ?
    Ich habe bisher nur das französiche Pendant Gras Mle74/80

    Viel Spaß mit der Mauser !

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  • Cop1963
    antwortet
    Hi, Bernhard!

    Sehr interessante Geschichte!

    Schade, daß so eine Waffe ihren Werdegang nicht selbst erzählen kann!

    Auf die Schießergebnisse bin ich genauso gespannt, wie der Pfälzer!

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  • Pfälzer
    antwortet
    Irgendwie cool, gelebte Geschichte, wieder belebt von Dir. Bin mal gespannt, wie das Ding so schießt.

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  • Infanterie-Gewehr Mauser Modell 1871/84, Gewehrfabrik Amberg

    Hallo zusammen,


    es war mal wieder einer dieser Abende, an denen ich Lust darauf hatte, mich waffentechnisch weiter zu bilden.

    In einem solchen Fall suche ich dann meist bei YouTube nach einer Folge von „Forgotten Weapons“ mit Ian Mc Cullom (aka „Gun Jesus“) und lasse mir etwas zu Geschichte und Technik einer interessanten Waffe erzählen.

    https://www.youtube.com/watch?v=H5hmR8QMScc&t=465s

    Dieses Mal ging es um das erste Repetiergewehr, welches im Deutschen Heer eingesetzt wurde, das Mauser Infanterie-Gewehr M 1871/84.
    Ganz ehrlich: Diese Waffe habe ich bisher nur am Rande wahrgenommen: Ja, kenne ich, war der Nachfolger des Einzelladers M 1871 und verschoss eine Schwarzpulver-Patrone. Das war so ziemlich alles was ich wusste.

    Nun, nach dem Beitrag wusste ich etwas mehr, technisch interessantes, acht Patronen fassendes Röhrenmagazin, welches man auch blockieren konnte, um die Waffe zunächst wie den M 1871 als Einzellader nutzen zu können. Der Wahlhebel durfte erst auf Befehl eines Vorgesetzten in die hintere Position geschoben werden, um die acht Patronen des Magazins in einer gefährlichen Situation (z.B. feindlicher Einbruch, Nahkampf) schnell zur Verfügung zu haben. Neu war mir auch das Kaliber der Waffe: 11,15x60R. Eine Flaschenhals-Patrone mit Schwarzpulverladung, Geschoßenergie weit über 2000 Joule.

    https://de.wikipedia.org/wiki/11_%C3%97_60_mm_R

    Weit über 2000 Joule? Damit hochwildtauglich? Hmm … Wie wäre es, eine solche Waffe mal tatsächlich jagdlich zu nutzen? Das machen heute sicher nicht mehr viele Jäger.

    Liegt vielleicht auch daran, dass man diese Patronen nicht mal eben im Waffengeschäft um die Ecke beziehen kann. Im Zweifelsfall selber laden wie „losconloscon“ oder bei der Firma Waffen Dorfner in Wien beziehen. Dort hat man sich darauf spezialisiert, auch über hundert Jahre Patronensorten wieder zu produzieren.


    Und damit fing es an: Zunächst besorgte ich mir dort mal 20 Patronen 11,15x60R sowie bei eGun den Nachdruck einer Bedienungsanleitung. Zeitgleich stöberte ich dort nach einem passenden Stück:
    Ok, hat es schon, hergestellt 1888 in der Gewehrfabrik Amberg, nummerngleich, technisch einwandfrei und optisch recht ansprechend. Nach Recherche bei Hermann Historica war mir klar, dass diese Waffe nicht günstig zu haben sein wird, aber wenn man sich was einbildet … Ihr kennt das bestimmt.

    Um es kurz zu machen: Ich habe das gute Stück ersteigert und heute persönlich abgeholt, da der Händler nur 1 ½ Stunden Autofahrt entfernt seinen Laden hat.

    Der Einfachheit halber setze ich hier einige Bilder der Auktion ein. So gut bekomme ich die nicht hin und ich denke, der Händler hat nach dem Verkauf der Waffe auch kein besonderes Interesse mehr an irgendeinem Copyright.


    IMG_8180.jpg
    IMG_8183.jpg
    IMG_8207.jpg
    IMG_8201.jpg

    Mit 133 Jahren ist es tatsächlich die älteste Waffe, die ich je erworben habe. Daher habe ich sie natürlich zunächst mal nach einer Anleitung bei YouTube zerlegt und genau inspiziert. Wer auch immer sie vor mir gehabt hat: Mein Kompliment: Blitz-blank gereinigt! Nach Auskunft des Händlers stammt sie aus einer größeren Sammlung.Vermutlich ist sie daher auch schon seit Jahren – wenn nicht seit Jahrzehnten – nicht mehr geschossen worden.

    Nun, das wird sich ändern!
    Als Jäger darf ch im Revier jederzeit eine Waffe an- und konrollschießen. Und das mche ich morgen auch!


    Genau genommen erscheint es mir wie ein kleines Wunder, dass diese Büchse so lange in diesem guten Zustand „überlebt“ hat.

    Ich spekuliere mal etwas:

    Hergestellt im Jahr 1888 war sie eigentlich schon bei ihrer Produktion überholt, da im selben Jahr das sog: „Komissionsgewehr“ G 88 mit der raucharmen und leistungsstarken Nitro-Patrone 8x57 I im deutschen Heer eingeführt wurde.
    Nach der Beschriftung der Schaftplatte ging sie an das "Bayerische Ersatz-Bataillon des Ersten Reserve Infanterie-Regimentes“, welches sich in München befand und im Dezember 1918, also nach Ende des Ersten Weltkrieges, aufgelöst wurde.


    IMG_8221.jpg

    Ich bin überzeugt davon, dass man keinen einzigen deutschen Soldaten mit einem M 1871/84 an die Front geschickt hat und vermute, dass diese Waffen in erster Linie zum Exerzieren genutzt wurden.

    Nach dem Vertrag von Versailles durfte die Reichswehr dann ab 1920 nur mehr 100.000 Mann unter Waffen haben (sog. 100.000 Mann Heer). Natürlich behielt man den modernsten Gewehrtyp, den es damals gab, das G 98 und „belastete“ sich nicht weiter mit den mittlerweile völlig überholten Schwarzpulver-Waffen. Diese wurden günstig an Händler veräußert, welche daraus in erster Linie zivile Jagdwaffen fertigten, denn diese fielen nicht unter die Restriktionen der Alliierten. Zu diesem Zeitpunkt ging die fragliche Büchse vermutlich in Privatbesitz über und landete in irgendeinem (Waffen?) Schrank bzw. Dachboden. Ob der damalige Besitzer tatsächlich vor hatte, mit dem M 1871/84 zu jagen? Vielleicht kämpfte er auch als Angehöriger der Räterepublik damit gegen das Freikorps in München? Wer weiß?

    Wie auch immer, nach dem Ersten Weltkrieg folgte 1939 der Zweite Weltkrieg. Da es für Deutschland bekannterweise wieder nicht zum Endsieg gereicht hat, rückten in Bayern ab April 1945 die Amerikaner ein. Diese hatten zum Thema „Waffenbesitz in privater deutscher Hand“ eine ganz einfache „policy“: Findet nicht statt! Sofort abliefern oder sofortiges Standgericht. Und hier frage ich mich natürlich schon, wie die von mir erstandene Büchse nicht den Weg in die USA als "war trophy" oder den Weg alles Irdischen gegangen ist. Als Waffe des „Deutschen Volkssturms“ wäre sie bei Kriegsende garantiert von einem Sherman-Panzer überrollt oder ganz einfach mit vielen anderen verbrannt worden. Das scheidet wohl eher aus, zumal man 1945 trotz ständiger Waffenknappheit erst mal von irgendwoher Patronen hierfür hätte organisieren müssen. Vermutlich blieb sie, vergessen von allen, als buchstäbliche „Zeitbombe“ auf dem Dachboden liegen, gut versteckt und eingeölt vom Vater oder Großvater. Ich kann nur sagen: Großes Glück gehabt!

    Und da könnte sie unangemeldet noch heute liegen, wenn es in der 1949 gegründeten Bundesrepublik ab 1955 nicht wieder möglich gewesen wäre, Waffen zu besitzen. Irgendwie musste sie ja wieder in den legalen „Kreislauf“ gekommen sein, spätestens wohl 1972 mit der „Waffen-Amnestie“. Was machen also die lieben Enkel? „What? Das alte Ding ist immer noch da? Verkaufen natürlich!“ Und so muss die Büchse dann in die Hände eines Sammlers gekommen sein, von dem ich sie jetzt über einen Händler bei eGun bekommen habe.

    Das waren jetzt 133 Jahre deutsche Waffen-Geschichte im Schnelldurchlauf!


    Ich hoffe, Bilder und Beitrag haben euch gefallen. Ein Bericht vom Schießen kommt dann morgen!


    Schönen Gruß,

    Bernhard
    Zuletzt geändert von Der Sheriff; 17.04.2021, 08:44.
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