leichtere Geschosse

[dakota]

Hallo zusammen,

unser Vereinsvorsitzender ist erfahrener Wiederlader und ich habe mich neulich mit ihm über das Geschossgewicht unterhalten, da ich gehört hatte, dass zB H&K seine Kurzwaffen mit 95gr einschiesst.
Er meinte daraufhin, dass er minimum 124gr lädt, da ansonsten die Waffe schaden nimmt. Er sei von beispielsweise 115gr wieder abgekommen, da seine USP Schaden im Bereich des Lagerblocks genommen habe.

Allerdings, ich verstehe das nicht. Mit einem geringeren Geschissgewicht ist doch auch weniger Ladung nötig und damit der ganze Schuss weicher. Wie kann die Waffe da Schaden nehmen?

Sorry, wenn es dem Einen oder Anderen als Blöde Frage erscheint, aber ich möchte den Zusammenhang verstehen. ich habe davon nämlich ehrlicherweise so viel Ahnung wie eine Ziege vom Fliegen

Gruß,
dakota

[fastshoot]

vermutlich hat er eine ladung verwendet welche eben nicht schwächer war - -wenn du ein leichteres geschoss verwendest dann kannst du eine höhere pulvermenge verladen ohne den maximalen gasdruck zu überschreiten

da die waffe ein rückstoßrepetierer ist kann es sein das wenn er eine pulvermenge (oder auch sorte) verwendet welche zu lange brennt das dann der schlitten zu lange angeschóben wird

je länger der waffenlauf desto grösser die gefahr

man kann aber mit entsprechenden federn gegenarbeiten

nicht das leichte geschoss war sein problem - sondern die ladung

[Michael]

Die leichten Geschosse fliegen oft sehr präzise aus den 9mm Pistolen, werden aber sportlich eher selten verwendet, da sie im Regelfall nicht den geforderten „Powerfaktor“ aus vielen Waffen bringen. Bei den Fabrikpatronen in 9mm wird z.B. die Magtech JSP Flat mit dem 95grs. Geschoss gerne als Referenzpatrone für Waffentests von Zeitschriften verwendet, da sie im Regelfall aus einer großen Bandbreite von unterschiedlichen Pistolen ganz hervorragende Ergebnisse erzielt. Meine Glocks z.B. lieben diese genannte Magtech Patrone und schießen wirklich ausgezeichnet damit. Bei der Glock 32 in .357Sig verlade ich auch Geschosse mit 90grs. und 95grs, die erzielen auch sehr gute Ergebnisse und sind spaßig zu schießen, bei Bedarf kann man mit entsprechender Ladung auch ordentlichen Krawall und Mündungsfeuer erzeugen, wenn man das möchte.

Gruß

Michael

[John Wayne]

Hi dakota,

ich sehe die Erklärung ebenfalls wie Michael.

Der Mindestimpuls für Wettkämpfe des DSB liegt für 9x19mm Munition bei 250.

Das bedeutet, dass ein 95grain Geschoss eine Vo von 403 m/s haben muss. Nimmt man nun ein 124grain Geschoss, muss nur eine Vo von 313m/s erreicht werden. Bei der kleinen Hülse ist es daher einfacher einer genaue, brauchbare Ladung zu erzielen, denn 9mm ist ziemlich zickig.....

Die Messgeräte in der Regel auf V2 gestellt, da sie oftmals durch den Gasdruck umgerummst wurden.

[Lichtgestalt]

Hm, die USP ist ja für den militärischen bzw. behördlichen Einsatz gebaut worden.

Das heißt 1. das sie sehr robust sein muss und 2. fast nur mit +P geschossen wird.

Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass die mit leichten Geschossen ein Problem haben soll.

[Götterbote]

da seine USP Schaden im Bereich des Lagerblocks genommen habe.

Wahrscheinlich meinst Du eine Schädigung an der Vorderkante der Oberseite des "Blocks". Die Kante die mit der Vorderkante des Auswurffensters verriegelt?

wenn du ein leichteres geschoss verwendest dann kannst du eine höhere pulvermenge verladen ohne den maximalen gasdruck zu überschreiten

Es kommt auf die Kombination der Komponenten an. Im Prinzip stimmt deine Aussage schon, aber diese besitzt keine Allgemeingültigkeit.

da die waffe ein rückstoßrepetierer ist kann es sein das wenn er eine pulvermenge (oder auch sorte) verwendet welche zu lange brennt das dann der schlitten zu lange angeschóben wird

In diesem Fall wird kein oder nur ein sehr geringer Schub aufgebaut. Dieser schädigt die Waffe nicht. Wenn das Pulver bei diesem Gedanken so langsam verbrennen sollte, wird nicht ein so hoher Mündungsimpuls aufgebaut, dass der Verschluss schneller nach hinten schnellt. Wenn das Pulver so langsam ist, verbrennt es nicht vollständig und die Waffe rotzt Pulverkrümel. Das kenne ich so von meiner USP.

nicht das leichte geschoss war sein problem - sondern die ladung

Richtig! Der Gasdruck war viel zu hoch. Die 9 mm Para kann eine sehr launische Diva sein und Anzeichen eines überhöhten Druckes gibt es nicht immer.

Gruß
Jens

[Götterbote]

und 2. fast nur mit +P geschossen wird.

Nein, der Gasdruck bleibt auch hier im normalen Rahmen.

[Lichtgestalt]

Hallo alter Hülsenbändiger,

der Gasdruck ja, aber es geht ja hier um den Prellschlag und der ist bei +P um einiges heftiger,

Das sollte aber einer USP nichts ausmachen.

[Götterbote]

Wie kommst Du auf die "+P" ? Habe ich da etwas verpasst?

[fastshoot]

mal ne frage an lichtgestalt - - hast du ne hk usp und lädst du die hier angesprochene muni auch selber wieder?????

kommt mir ja einiges komisch vor was du so schreibst

is nur ne frage - bitte nur sachlich drauf antworten