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Bundeswehr kauft 65 Muster HK 121 (MG5)
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Zitat von swizzly Beitrag anzeigenDa sind wahrscheinlich schon Ersatzteile für 10 Jahre dabei und den HK-Bonus darf man natürlich nicht vergessen.
Heckler & Koch verkauft nicht nur ihre Waffen, sondern garantiert i.a.R. auch deren Wartung. Das hieße, das das MG5 nach einem Intervallschlüssel an die Herstellerfirma zur Durchsicht abgegeben werden und dort sicherlich das eine oder andere Teil getauscht wird.
Nach meinen Informationen hat das MG massive Probleme mit der Streuung bzw. "Vibrationen" bei Dauerfeuer und sollte in dieser Form nicht an die Truppe ausgeliefert werden, zumal das MG3 noch vieles gut oder gar noch besser kann, wie sein designierter Nachfolger.
Man sollte auch nicht den Umstand vergessen, unter welchen Bedingungen das MG42 Anfang der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entwickelt und eingeführt wurde. Im Vordergrund stand die Einsparung von wertvollen Resourcen an hochlegierten Stählen und Produktionzeit. Und im Gegensatz zu seinem Nachfolger hat sich dieses MG in allen Einsatzgebieten und Einsatzlagen bestens bewährt.
Die im Film gezeigte werbewirksame, angeblich mangelnde Vorlagesicherheit beim MG3 sollte sicherlich nicht zu ernst genommen werden, denn ich bin mir nicht ganz sicher, ob in den MG3-Lauf keine Sperre verschweißt wurde, der den Lauf fast gänzlich verschloss. Auf alle Fälle hat der Verschluss gehalten!
Gruß
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Zitat von Wing-Mike Beitrag anzeigenVorlagesicherheit beim MG3
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Erst einmal möchte mich bei den Kameraden der Bundeswehr bedanken, die es mir ermöglichten, dem Gefechtsschießen auf dem Truppenübungsplatz beizuwohnen. Ich möchte gleichfalls betonen, dass meine Wehrzeit bereits einige Jahre zurückliegt und mir etliche militärische Grundbegriffe abhanden gekommen sind.
Ich vermeide die Bezeichnung MG5, weil das HK121 offiziell noch nicht eingeführt ist.
Beim Betreten der Schießbahn stand neben mehreren HK121 ein MG3, dass zuvor für einen direkten Vergleich herangezogen wurde.
Mein erster Eindruck: Zwischen beiden Waffen liegen nicht nur rund 70 Konstruktionsjahre; im Vergleich zum MG3 sieht das HK aus, wie von einem anderen Stern. Das HK verfügt über jede Menge modularen Zubehör- und Anbauteile und befindet sich als eierlegenden Wollmilchsau-Konstruktion in der BW-Erprobung.
Die mit der Eignungsprüfung betrauten Soldaten waren durchweg voll des Lobs und sprachen sich lediglich über einige Detaillösungen negativ aus. Der momentane hohe Grundpreis von rund 23.000 EUR resultiert daraus, dass es sich um Vorserienmodelle aus einer Kleinserie handelt. Nach Übernahme und Hochfahren der Serienfertigung werden die Beschaffungskosten deutlich sinken.
Das Gehäuse besteht aus massiven speziallegierten Druckguss, dass bereits einen beträchtlichen Teil des Waffengewichts ausmacht. Probleme, wenn man überhaupt davon sprechen kann, bereiten die bereits abplatzende Lackschicht. Hier wird HK sicherlich eine verbesserte Lackierung bereithalten. Der anfänglich für phasenverstärktem Polymer gehaltene Deckel mit Optik, besteht gleichfalls aus hochfestem Metall und verriegelt durch eine zusätzliche Walze spielfrei im Gehäuse.
Dadurch, dass es sich um einen indirekten Gasdrucklader handelt, ist der Verschluss im Vergleich zum MG3 recht filigran gehalten. Durch die wenig oszillierenden Kräfte und Massen liegt die Waffe zusätzlich recht ruhig im Feuer.
Ein Schmankerl: Im Verschlussgehäuse befinden sich links und rechts an der Wand mit Öl gefüllte Rillen, in denen Abrieb, Splitter, etc. gefangen und von dem Verschluss und Abzugseinheit ferngehalten werden sollen.
Der Zuführmechanismus funktioniert ähnlich wie beim MG3 und ist wohl kaum zu verbessern. Zusätzlich verfügt die Waffe über einen Ladeanzeiger, der gerade bei der Verwendung von Gurttrommeln mit Zerfallgurten etc. von großem Vorteil ist.
Die negativen Berichte einer übermäßigen Streuung wurden von allen angesprochenen Soldaten nicht bestätigt. Im Gegenteil: Die eingesetzten Soldaten bekämpften alle Klappscheiben in 100-300 Meter Entfernung sowie Hartziele bis 1200Meter zuverlässig mit kurzen Feuerstößen.
Interessant war weiterhin, dass der geübte Schütze ohne Probleme in der Lage war, Einzelfeuer aus der Waffe zu verschießen. Die Kadenz kann ferner durch Drehen der Gasdüse auf 720 Schuss/Minute deutlich reduziert werden. Zum Vergleich MG3 1200Schuss/Minute.
Das Einsetzen in die MG3 Erdlafette gestaltete sich absolut unproblematisch. Ohne zusätzliche Umbauten rastete das HK sicher ein. Dadurch, dass es sich um keinen Rückstoßlader handelt, werden die Rückstossfedern der Lafette in ihrem Weg mittels Einsätze beschränkt.
Im Abschluss durfte ich 60 Schuss aus der Waffe auf ca. 1000 Meter entfernt liegende Hartziele (ausrangierter Schützenpanzer) abgeben. Nach kurzer Korrektur durch einen Beobachter saßen die Treffer bei kurzen Feuerstössen alle im Ziel.
Durch seine Konstruktion schießt sich die Waffe nicht nur sehr angenehm, der Schütze ist nun auch nicht mehr gezwungen wie beim Rückstoßladerpendant MG3 sich in die Waffe "hinein zu drücken", sondern die Waffe einfach wie bei einem normalen Gewehr in die Schulter zu ziehen. Im freien Anschlag fiel auf, dass durch die Kopflastigkeit des HK, die Waffe bei kurzen Feuerstößen nicht sichtbar mit der Mündung nach oben wandert.
Angenehm war, dass selbst bei einem Feuerstoß von 20 Patronen nach Beendigung das Ziel wieder zentriert in der lichtstarken Optik stand und nicht erneut gesucht werden musste. Und obwohl der Lauf heiß geschossen war, störte kein Flimmern den Durchblick durch die 4x30 Optik eines Markenherstellers. Dies verhindert ein spezielles Hitzschutzblech, das die heißen Luftströme aus dem Sichtbereich vorbeiführt. Negativ fielen die schwachen Ziel- und Vorhaltemarken innerhalb der Optik auf. ZF-Dragunov-Absehen wirken weitaus deutlicher. Des Weiteren führt die vierfache Vergrößerung dazu, dass beim Schießen auf weite Entfernungen der Nahbereich aus dem Blickfeld gerät. Hier wäre eine adaptive Umstellung von einfacher zu vierfacher Vergrößerung sehr hilfreich. Das Zielfernrohr besitzt weiterhin oben am Gehäuse eine Picatinny-Schiene auf der beispielsweise ein Aimpoint angebracht werden kann. Allerdings müsste der Schütze den Kopf unverhältnismäßig hoch halten, müsste aus der Deckung und verlöre weiterhin den Kontakt zur Wangenauflage. Hier wäre sicherlich einen in die Optik integrierten Leuchtpunkt die bessere Wahl.
Der Laufwechsel gestaltete sich durch einen geübten Schützen noch schneller, als in dem HK-Werbefilm gezeigt. Im Gegensatz zu dem MG3 ist es gleichfalls egal, ob der Verschluss verriegelt ist oder sich in der hintersten Stellung befindet. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Waffe in alle Ladezuständen gesichert werden kann.
Kritisiert wurde der Schaft. Er lässt sich zwar praktisch und schnell verstellen und abklappen, wackelt aber unverhältnismäßig stark.
Ich bin selbst ein großer Bewunderer des MG42 mitsamt seinen Derivaten, aber getreu dem Motto: Das Bessere ist dem Guten Feind, muss ich HK zu dieser Neukonstruktion gratulieren.
GrußZuletzt geändert von Wing-Mike; 03.04.2014, 11:06.
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