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Nicht rassig, aber zweckmässig....

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    Nicht rassig, aber zweckmässig....

    ist meine spanische Doppelflinte im Kaliber 12/70. Hergestellt von PEDRO GOROSABEL S.A. EIBAR, Spanien (Bild 1).

    Vorgesehen ist sie für die Jagd im unüberschaubarem Gelände, wo Schüsse nur auf kurze Distanz möglich sind. Model Waldjagd ist ihre Bezeichnung.

    Geschäftet ist sie mit einem sogen. englischen Schaft, der im Gegensatz zu den europäischen Schäften keinen Pistolengriff aufweist (Bild 2). Die sich auf dem Kolbenhals befindliche Sicherung sichert sich nach dem öffnen und schließen der Flinte automatisch.

    Neben einem recht kurzen Lauf von 63 cm inklusive Patronenlager, (Standard sind 71-73cm lange Läufe) besitzt sie Ejektoren zum Patronenauswurf. Im Gegensatz zu Patronenausziehern, die beim öffnen der Waffe beide Patronen leicht anheben um die Entnahme zu erleichtern, sind Ejektoren geteilt und werfen die Patronen aus dem Patronenlager heraus (Bild 3).

    Die Ejektoren werden beim Spannen der Schlosse aktiviert. Als Widerlager dient der Vorderschaft der Waffe. Sobald ein Schloss abgeschlagen wurde, wird beim erneuten öffnen der Waffe der jeweilige Ejektor ausgelöst. Unabhängig davon, ob sich eine Patrone, eine Versagerpatrone oder leere Hülse im Patronenlager befindet.

    Der Ejektor des nicht ausgelösten Schlosses dient dann als Patronenauszieher und hebt die noch ungeschossene Patrone leicht an (Bild 3).

    Rechts vor links (Grundsatz bei Doppelflinten mit Doppelabzügen) heißt es bei der Verwendung des Doppelabzuges. Somit löst der vordere Abzug immer den rechten und der hintere den linken Lauf aus (Bild 4).

    Bei Bockflinten mit Doppelabzug (Die Läufe liegen hierbei übereinander) ist der Standard vorderer Abzug unterer Lauf, hinterer Abzug oberer Lauf.

    Um einen Einfluss auf die die Waffe verlassenden Schrotgarbe zu bekommen, befindet sich in den letzten 10cm im Mündungsbereich eine Verengung, die Würgebohrung (Choke).

    Grundsätzlich verengt sich der Durchmesser bei Schrotläufen, deren Laufprofil glatt ist, in 0,25mm schritten.

    Ausgehend von der Zylinderbohrung, die vom Patronenlager bis zur Mündung keine Verengung aufweist, ist der Lauf bei dem

    ¼ Choke um 0,25mm,
    ½ Choke um 0,50mm,
    ¾ Choke um 0,75mm,
    1/1 Choke (Vollchoke) um 0,85 – 1,0mm verengt.

    Die Auswirkung der jeweiligen Würgebohrung steigert den Zusammenhalt der Schrotgarbe von klein nach groß.

    Schießt man also mit dem ½ Choke Lauf auf z.B. eine vorbeistreichende Ente und verfehlt diese, so ist der Choke für den 2. Schuss mindestens ¾ oder gar 1/1 eingebaut, da sich die Ente ja weiter vom Schützen entfernt hat und somit sich die Streuung der Schrotgarbe später entfalten muss.

    Demnach ist die Folge, dass Grundsätzlich bei Doppelflinten der rechte und bei Bockflinten der untere Lauf den kleineren Choke haben.

    Angezeigt werden die fest eingebauten Chokegrößen durch verschiedene Symbole. In diesem Fall mit Sternchen auf dem Laufbündel. 4 Sterne = ¼ Choke (also rechter Lauf), drei Sterne ½ Choke. Somit wird mit dieser Doppelflinte eine durch 1. den kurzen Lauf und 2. durch die Chokewahl eine recht frühe Streuung erzeugt.

    U.a. befinden sich auch noch die Beschusszeichen, Waffennummer und Kaliberangaben auf dem Laufbündel (Bild 5) sowie auf der Basküle.

    Bei der Verwendung von Schrotpatronen ist unbedingt zu beachten, dass die auf der Patrone angegebene Länge erst im verschossenen Zustand erreicht wird, sie sind im unverschossenen Zustand ca. 11mm kürzer, da der letzte Teil der Hülse den Verschluss der Patrone bildet (Sternverschluss) (Bild6).

    Die gängigsten Patronenlängen sind 76 / 70 / 67,5 u. 65mm.

    Das Fatale ist nun, dass man eine Patrone z.B. im Kaliber 12/70 in ein 65mm Patronenlager laden kann. Bei der Schussauslösung ragen nun die fehlenden 11mm über das Patronenlager hinaus in den Lauf hinein. Und das alles vor der Schrotladung….ein jeder weis, was jetzt passiert….

    Als Verschluss dient der Laufhaken- oder Keilverschluss, der in Aussparrungen in der Basküle greift und mit dem Verschusskeil verriegelt wird. Die einfachste Version eines Flintenverschlusses (Bild 7).

    Für mich eine recht solide, gut verarbeitete Flinte, die mich nicht nur zur Jagd im Wald sondern oft auch zum Tontaubenschießen begleitet (Bild 8).

    Gruß
    J.W.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von John Wayne; 21.10.2011, 12:07.
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    #2
    Hallo J.W.,

    Doppelflinten spielen ja sportlich (klassisches Trap/Skeet) eher eine Untergeordnete Rolle. Auch die englische Schaftform ist kaum anzutreffen. Dies finde ich eigentlich schade, da gerade diese Flinten eine ganz eigene Eleganz besitzen. Insbesondere der kurze Lauf rundet das Gesamterscheinungsbild der Waffe gelungen ab. Freut mich, wenn du sie noch regelmäßig ausführst!

    Eine weitere (Bock-)Doppelflinte suche ich auch noch. Allerdings für die Fallplattendisziplin DF2 im BDMP – Die Gruseldisziplin für den Flintenliebhaber: Flinte aufreißen – neue Patronen rein und wieder ZUKNALLEN – schnell hoch – Bumm – Bumm – und wieder von vorne. Mach das mal mit einer geliehen Krieghoff oder Perazzi…

    Grüße
    mbsoldier

    Kommentar


      #3
      Hi mbsoldier,

      Zitat von mbsoldier Beitrag anzeigen
      .... ZUKNALLEN – schnell hoch – Bumm – Bumm – und wieder von vorne. Mach das mal mit einer geliehen Krieghoff oder Perazzi…
      ...das macht man doch auch nicht....

      Wenn man für die von Dir beschriebenen Disziplin keine Selbstlade- oder Repetierflinte verwenden kann, schlage ich Dir eine Browning GTI vor (ich nutze sie als Sportflinte für Skeet).

      Gebraucht kann man dieses Model schon zu guten Preisen bekommen. Sie hat ein gutes Gewicht und ist recht robust. Ebenfalls mit Ejektoren ausgestattet läßt sich trotzdem sehr leicht und schnell öffnen.

      Gruß
      J.W.
      Gruss
      J.W.
      Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
      und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
      s.o.d.

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