Und zwar nicht mehr und nicht weniger als wenn Du hingehen würdest, Dein Gewehr am Schützenstand ablegen, ein Geschoss zwischen Daumen und Zeigefinger vor die Mündung zu halten, und es dann loszulassen.
Es fällt zu Boden.
Der Unterschied im Schuss ist, dass zur senkrechten Fallbeschleunigung, eine waagrechte Beschleunigung durch die im Lauf gebündelten Gase entsteht.
Die waagrechte "Schussgeschwindigkeit" ist dann (zumindest am Anfang) sehr viel größer als die senkrechte Fallgeschwindigkeit, somit "fliegt" das Geschoss sehr weit und nicht sehr tief.
Würde man aber auf einem 20km hohen Berg stehen, und waagrecht schießen, würde sich das irgendwann umkehren.
Die waagrechte Geschwindigkeit würde durch die Luftreibung immer mehr abnehmen, die senkrechte Fallgeschwindigkeit würde aber immer größer werden.
Zum Zeitpunkt X (waagrechte Geschwindigkeit = 0) würde das Geschoss dann nur noch fallen.
Und nun zurück zur Lauflänge:
Je länger der Lauf, umso mehr Zeit hat das - immer schnellere Gas - die Möglichkeit das Geschoss zu beschleunigen was dann dessen Geschwindigkeit bis zum Mündungsdurchgang erhöht.
Ab dem Zeitpunkt wo das Geschoss den Lauf verlässt wird es waagrecht nicht mehr beschleunigt und die Geschwindigkeit verlangsamt sich.
Wohingegen die Fallgeschwindigkeit, bedingt durch die stetig wirkende Erdanziehungskraft, immer noch zunimmt.
Bis zu dem Zeitpunkt zunimmt, bis die Luftreibung die auf die Oberfläche des fallenden Geschosses einwirkt, verhindert dass das fallende Geschoss weiter beschleunigt.
Die endgültige Fallgeschwindigkeit wäre dann erreicht und bliebe konstant (bis zum Aufschlag...).
Ist es nicht beruhigend zu wissen, dass wenn man ohne Fallschirm aus einem Flugzeug springen muss, dass man dann irgendwann nicht mehr schneller wird?
Hat mir komplett meine Flugangst genommen.

Jaja, ich weiß, ich bin ja schon ruhig.

Einen Kommentar schreiben: