Und als wäre es erst gestern gewesen, erinnere ich mich an den Kauf meines ersten Colt`s, - den 70er - ich schoss diesen von 1982 -1988, dann den 80er von 1988 -2002.
Ja, so war das damals,….man hatte einen .45er Colt…. gestern, heute und morgen – er ewig ein Mythos bleiben...(Bild 1/a).
…und heute treten sie gegeneinander an….
In der Reihe meiner persönlichen Schusstests haben mich diesmal folgende Pistolen begleitet :
- Colt Gold Cup National Match MK IV Series 70
- Colt Gold Cup National Match MK IV Series 80
für das normale Training erübrigte sich die Mitnahme einer weiteren Waffe.
Technische Daten der Series 70 :
Gesamtlänge : 215mm
Lauflänge : 127mm (5“)
Kaliber : .45 ACP
Magazinkapazität : 7 Patronen (+1)
Gewicht : 1100gr.
Besonderheit : Single Action Abzug mit Schlagstück-, Verschluss- und Griffstücksicherung (Bild 1/b)
Technische Daten der Series 80 :
Gesamtlänge : 215mm
Lauflänge : 127mm (5“)
Kaliber : .45 ACP
Magazinkapazität : 7 Patronen (+1)
Gewicht : 1100gr.
Besonderheit : Single Action Abzug mit Schlagstück-, Verschluss- und Griffstücksicherung (Bild 1/b)
Allgemeine Merkmale :
Beide Pistolen verfügen über ein in der Höhe und Seite verstellbares Kimmenblatt. In den skelettierten Abzug ist ein verstellbarer Triggerstop eingebaut, der den Abzugweg, nach Schussauslösung, nach hinten begrenzt. Über eine dreiteilige Matchabzugfeder wird ein Abzuggewicht von ca. 1600gr. erreicht (Bild 1/c).
Die Verriegelung erfolgt über das klassische Browning Verriegelungssystem.
Die technischen Daten sind also total identisch. Rein optisch ist nur eine Veränderung an den Schriftzügen festzustellen, und das Colt Logo in den Griffschalen hat bei der 80er ein refreshing zum 150jährigen Bestehen der Firma Colt erhalten (Bild 2).
Was an dieser Stelle vielleicht noch erwähnenswert wäre, beide Colt´s besitzen am Griffstück sowie Abzug insgesamt 19 Straps und 11 Fingerrillen an einer Verschlußseite….
Wie ist es nun aber mit der Schussleistung im direkten Vergleich. Da ich seit 2002 nicht mehr mit der 80er und seit 1988 nicht mehr mit der 70er geschossen habe, bin selbst ein wenig gespannt auf das Ergebnis.
Folgende, wiedergeladene, Munition habe ich verwendet :
Hülse Geco, Zündhütchen MUROM Large Pistol (Former PMC), Ladung 5,6grain N320, Geschoss H&N KS, Pb, CU, HP 200grain Diameter .452 (Gleichzeitig heute meine Wettkampfmunition).
Das Schussprogramm für jede Pistole sah so wie folgt aus :
Entfernung 15 Meter :
- 5 Schuss, Spiegel aufsitzen lassen
- Feststellung der Treffpunktlage
- 5 (+/-) Schuss nach Justieren der Waffe
Vergleichsscheibe Entfernung 25 Meter :
- je Waffe 10 Schuss
Abschlußscheibe Entfernung 25 Meter :
10 Schuss mit der Series 70 und 10 mit der Series 80 (Bild 5)
Treffer der 70 mit rot gekennzeichnet, die der 80 mit gelb
Auswertung Series 70 (Bild 3) :
+ Gewicht und Rückschlagenergie sind ausgewogen
+ Weicher, sehr guter Abzug (besser als der der 80er)
+ Gute Visierung (Elliason sight)
+ Gute Handlage, und problemloses eindrücken der Griffstücksicherung
+ Verschluss beim Fertigladen leichtgängig und sehr gut bedienbar
- Erhebliche Probleme beim Zuführen/Repetieren mit der verwendeten Munition (seinerzeit habe ich noch Semi Wadcutter Geschosse geladen)
Auswertung Series 80 (Bild 4) :
+ Gewicht und Rückschlagenergie sind ausgewogen
+ Weicher, guter Abzug
+ Gute Visierung (Elliason sight)
+ Gute Handlage, und problemloses eindrücken der Griffstücksicherung
+ Verschluss beim Fertigladen leichtgängig und sehr gut bedienbar
+ Keine Probleme bei Zuführen/Repetieren mit der Verwendeten Munition
Gesamtpunkte von 6 möglichen :
Series 70 = 5
Series 80 = 6
Persönliches Fazit :
Das Schussverhalten war bei beiden Pistolen gleich. Trotz der recht starken Ladung, hatte man das Gefühl man könnte den Verschlussrücklauf spüren. Unter dem Strich war es ein sehr stressfreies, angenehmes schießen, welches aber zur zu lockeren Griffhaltung verführte….vernünftig festhalten muss man sie schon….
Die Abzüge kamen sauber und trocken, wobei der 70er Abzug noch wesentlich besser kam als der von der 80er. Dennoch muss man bei beiden Waffen den Abzugweg von der Mitte des Abzuges „strait“ nach hinten durchführen. Ein zu hohes oder zu tiefes Ansetzen lässt den Abzug kanten und verzögern.
Eindeutiger Sieger dieses „Vergleichskampfes“ ist der Colt Series 80 geworden. Trotz seines höheren Abzuggewichtes hat er doch durch seine Funktionssicherheit und sein Trefferbild überzeugt.
Mehr Gefallen finde ich allerdings immer noch am Colt Gold Cup National Match MK IV Series 70 ….wie damals schon, als ich ihn kaufte.... (Bild 6).
Ich möchte mich mit Ende diesen Berichtes in den Weihnachtsurlaub begeben und danke all meinen Lesern für die vielen, positiven Kommentare, PN`s, sowie dem Lob und der Anerkennung für meine Arbeiten.
Ich wünsche allen Forumsmitgliedern und ihren Familien ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein schönes, friedliches neues Jahr 2012.
Danke, Euer
John Wayne
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