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Den Jagdschein machen?

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  • Götterbote
    antwortet
    Zitat von diesel Beitrag anzeigen
    Ich werde es nicht dulden eine Jägerausbildung hierzuforum einem Idiodtenstudium gleichzusetzen.
    Ohne jetzt jemanden gezielt in Schutz nehmen zu wollen. Ich habe mir jeden Beitrag dieses Threads durchgelesen und bin der Meinung, das niemand die Jägerausbildung bisher mit einem Idiotenstudium gleichgesetzt hat.

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  • stefan
    antwortet
    Moin

    Ich nehme jetzt mal genannte Zahlen.
    100 oder irgendwieviele von 1200 oder so ähnlich vielen Fragen richtig zu beantworten ist erstmal richtig.

    Ich werde es nicht dulden eine Jägerausbildung hierzuforum einem Idiodtenstudium gleichzusetzen. Auch wenn wer was nach alter Bernhardssitte unterstreicht.

    Analog hierzu würde passen die Sachkunde für Sportschützen als Schoppenrunde zu bezeichnenen, weil ja jder Depp haben kann was immer er will...................denkt ihr eigentlich nach.??

    Ich denke darüber nach den Beitrag zu schließen, sofern er sich nicht anders entwickelt.

    stefan

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  • Mondbär
    antwortet
    Hallo Leute!

    Zuerst möchte ich Bernhard zustimmen: den Jagdschein zu machen ist eine gute Sache. Man lernt viel über die Tiere und Pflanzen in der Eigenen Umgebung und dem ganzen Bundesgebiet. Man beginnt dann auch die einen umgebende Welt ganz anders wahrzunehmen, weil man einfach viel mehr sieht.

    Allerdings fand ich die ganze Angelegenheit nicht so einfach, was aber auch daran liegen kann, dass mir das Auswendiglernen nicht soooo liegt. Und zu den regelmäßigen Terminen sollte man sich auch noch auf Termine außer der Reihe einstellen. So waren wir mit unserem Kurs einen Tag in Springe bei Hannover und haben dort das Wildgehege besucht, einen anderen Tag waren wir bei einem Tierpräperator, ein besuch bei einem Berufsjäger zum fachgerechten Zerwirken eines Wildschweins, diverse Reviergänge und ein, meiner Meinung nach viel zu kurzer, Kurzwaffenlehrgang. dazu kam dann noch der Fallenschein und natürlich regelmäßig Trap und 100m Reh schießen.

    Der Jagdschein ist schon etwas an Arbeit, aber die Mühe durchaus wert. Man sollte sich nur im klaren sein, dass die Sache nicht ganz billig ist. Und zur Prüfung möchte ich noch anmerken, dass die Prüfer niemandem etwas böses wollen und auch auf die Prüflinge reagieren und einem bei einem Blackout auch mal wieder aufgleisen.

    Gruß erstmal

    David

    P.S.: Ich hab meine Prüfung in Niedersachsen gemacht.

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  • Major Tka
    antwortet
    Hallo Stefan,

    meine Jagdausbildung habe ich in B-W abgelegt.

    Die Prüfung ist nicht schwer, wenn man etwas Zeit zum lernen investiert.

    Von "Abitur" zu sprechen finde ich aus persönlicher Einschätzung für

    deutlich übertrieben.

    Hier liegt auch das Problem, die Ausbildung beginnt bei den meisten

    Jungjägern erst richtig im Revier, durch learning by doing oder hoffentlich

    durch einen erfahrenen Jäger.

    Gruß


    Thomas

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  • Der Sheriff
    antwortet
    Hallo Stefan,

    natürlich verläuft die Jagdausbildung in anderen Bundesländern unterschiedlich. Gerüchteweise soll es aber möglich sein, auch dort die Jägerprüfung zu bestehen.

    Und so einfach, wie ich es beschrieben habe, war es bei meiner Ausbildung tatsächlich. Alles kein Problem wenn man nur will. Warum sollte ich etwas anderes erzählen?

    Wer lernt, besteht auch.

    Und diesen Dummfug von wegen "Grünes Abitur" unterstreiche ich sogar nochmals.
    Von diesen Leuten soll man sich nicht abhalten lassen, wenn man Jäger werden will.

    Gruß,

    Bernhard

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  • stefan
    antwortet
    Moin

    Nachdem ich mir fast eine Stunde Zeit gelassen habe das setzen zu lassen, sei es mir erlaubt Stellung zu nehmen.

    Jägerprüfungen sind insgesamt von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Einzig gemein ist die mir bekannte Pflichtanwesenheitsquote von 75%.
    In anderen Sachen-/Themen unterscheiden sich die Prüfungen sehr.

    MC ist nicht Standart und die Jägerprüfungen haben innerhalb Deutschlands verschiedene Wertigkeiten. Im Saarland steht beispielsweise das Tontaubenschießen auf dem Programm, inclusive dem Status Berufsjäger nach der Ausbildung zu sein............also etwas Fingerspitzendenken beim Lesen.

    Einfach, so wie Bernhard das beschreibt ist das nicht. Wer tagsüber Geldverdienen geht und abends zzgl. Wochenende Zeitvertreib für die Jägerprüfung hat muß terminlich schon sehr eng stricken.

    Den Vergleich mit den überforderten Führerscheinprüflingen finde ich vollends daneben.

    Falls das an Bernhards Prüfinstanz so http://www.youtube.com/watch?v=HIRGNzVIz6Y war hat das nichts mit Allgemeingültigkeit zu tun, sondern steht als Allgemeinplatz, der sehr subjektiv ist.

    Im übrigen helfe ich bei der Jungjägerausbildung und weiß um die Problematik.

    Da ich vom Acer- Netbook mit Handschuhgrößee 12 arbeite kann ich leider ob der dicken Finger und des beschränkten Bildschirms wesentliche Teile nicht unterstreichen, tut mir leid, fühlt sie bitte unterstrichen.

    stefan

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  • Der Sheriff
    antwortet
    Hallo Sandmann,

    am besten erkundigst Du Dich diesbezüglich bei Deiner Jagdschule, wie das dort gehandhabt wird. Es geht wohl in erster Linie darum, dass Du Dir genügend Wissen für die Prüfung aneignen kannst und sich die Schule diesbezüglich absichern will.

    Gruß,

    Bernhard

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  • Kerkermeister
    antwortet
    Zitat von Der Sheriff Beitrag anzeigen
    ...8-Monats-Kurs beim Bayerischen Jagdverband die Jägerprüfung bestanden...
    Prüfungsinhalte in allen Bereichen sind in den Bundesländern verschieden.

    Es gibt Jagdschulen mit Wochenkursen (mit/ohne Unterbringung), welche nicht gerade billig sind und oft nach niedersächsischem Recht ausbilden und dann in Osnabrück die Prüfung abnehmen lassen.

    Die örtlich Ausbildung in den Kreisjägerschaften sind deutlich günstiger und für den späteren Werdegang als Jungjäger einfacher...

    Es lohnt allemal und das nicht nur wegen der Waffen wie Bernhard als Stadtmensch. Je eher und jünger vom Lebensalter um so einfacher, also ran !

    Gruss
    Rainer

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  • Sandmann
    antwortet
    Danke für die Arbeit Bernhard, sehr informativ! Hab mich auch schon angemeldet, im Herbst geht's bei mir los. Aber wie genau ist das mit den Fehlstunden? Ich hab leider 1-2 Wochen pro Monat Spätschicht wo es schon mal nicht gehen würde, wäre echt bescheiden wenn's an dem scheitern würde.
    Von unsrem Balkon aus siehts übrigens genauso aus wie auf deinen Bildern (inklusive den Viechern), da brauch ich keine Kanzel mehr

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  • Der Sheriff
    hat ein Thema erstellt Den Jagdschein machen?.

    Den Jagdschein machen?

    Hallo zusammen,

    Mitte März habe ich nach einem 8-Monats-Kurs beim Bayerischen Jagdverband die Jägerprüfung bestanden und bin jetzt "Jung-Jäger".

    Vielleicht hat sich der eine oder andere von euch auch schon mal mit dem Gedanken getragen, den Jagdschein zu machen. Deswegen möchte ich euch kurz erzählen, was euch da in etwa erwartet.

    Zunächst mal die Kosten: Der Kurs kostet derzeit € 1250,--, zuzüglich € 280,-- Prüfungsgebühr und nochmals ca. 150,-- an Büchern bzw. Lernhilfen.

    Der Zeitaufwand beträgt zweimal drei Stunden die Woche, jeweils von 19.00 bis 22.00 Uhr. Wenn man zuwenig Anwesenheits-Stunden nachweisen kann, wird man zur Prüfung nicht zugelassen.

    Der Unterricht (und die Prüfung) unterteilt sich in sechs Teilbereiche:

    - Wildbiologie
    - Wildbrethygiene / Jagdpraxis
    - Jagdrecht
    - Wald- und Landbau
    - Waffenkunde sowie
    - Jagdhundewesen

    Zum Lernaufwand kann ich nur so viel sagen: Ich habe jeden Tag eine Stunde "etwas für die Jagd gemacht", d.h. entweder die Nase in die Bücher gesteckt, im "Wild und Hund" geblättert, auf YouTube Jagdvideos angesehen, war auf dem Schießstand oder was auch immer: Hauptsache man bleibt am Ball. Als Stadtmensch hatte ich zuvor nur ein begrenztes Wissen über Flora und Fauna, das hat sich jetzt geändert. Ebenso kann ich jetzt einzelne Hunderassen voneinander unterscheiden, jagdbares Wild aufzählen und etwas über dessen Lebensgewohnheiten sagen. Sogar neue interessante Kaliber für die Jagd habe ich kennengelernt, z.B. die 9,3x62, mein bevorzugtes Kaliber für die künftige Jagd auf Schwarzwild.

    Lasst euch nicht verunsichern von Leuten, die die Jägerprüfung als das "Grüne Abitur" bezeichnen. Es sind genau die Leute, für welche schon die Führerscheinprüfung die bisher höchste intellektuelle Herausforderung darstellte. Alles Unsinn.

    Die schriftliche Prüfung besteht aus 100 Multiple Choice Fragen, welche aus 1200 vorher bekannten Fragen ausgewählt werden. Wenn man etwas fleissig ist und diese Fragen einige Male durchgeht ist die Prüfung kein Problem. Soweit ich weiss haben sie bei uns alle bestanden.

    Die mündliche Prüfung besteht aus den oben angeführten Teilbereichen. In jedem wird man allein 12 Minuten geprüft. Nach meiner Einschätzung recht wohlwollend. Ich war ehrlich gesagt überhaupt nicht aufgeregt und kam locker durch. Die Waffenkunde-Prüfung empfand ich z.B. als netten Plausch über die Vorzüge verschiedener Waffen und Kaliber - dann war die Zeit auch schon um.

    Eine echte Hürde stellt hingegen die Waffenhandhabungsprüfung dar. Man wird - ohne Zeitvorgabe - in vier Waffentypen geprüft: Sicherheitsüberprüfung, Fertigmachen zum Schuß, Schuß, "Schrankfertig machen". Bei mir waren es die 98er Büchse, die Bockbüchsflinte, der Revolver und die Pistole (Walther PP). Jeder Kandidat wird dabei von zwei Prüfern genau unter die Lupe genommen. Eine falsche Handhabung oder ein Verstoß gegen Sicherheitsregeln - und man darf in drei Monaten wiederkommen. Bei uns sind hier doch einige gescheitert. Ist eine reine Konzentrationssache.

    Nach 15 Minuten hat man es mir aber schon geglaubt (Zitat. "Sehr schön - und damit sind Sie uns auch schon wieder los. Viel Erfolg beim Schiessen!") und ich durfte noch auf die Schießbahn. Auf 100m musste man mit einer Repetierbüchse Kaliber 222 Rem von vier Schuß mindestens drei Mal den 8er treffen. Nach meinem dritten Zehner hat man mir den vierten Schuß erlassen und gegen Unterschrift das Prüfungszeugnis ausgehändigt.

    Alles machbar.

    Neben dem Vorteil des bedürfnisunabhängigen und unbegrenzten Langwaffenkaufs macht es wirklich Spaß, als Jäger um vier Uhr früh auf einer Kanzel zu sitzen und zuzusehen, wie der Wald langsam zum Leben erwacht. Ein Rehbock, der mir kurzzeitig vor die Büchse gelaufen ist weiß bis heute nicht, dass er an diesem Tag seinen zweiten Geburtstag feiern kann, weil er wieder hinter Büschen verschwunden ist, ohne "breit" zu stehen. Hatte ihn schon im Fadenkreuz...

    Also ich kann es nur jedem raten: Macht den Schein, wenn es euch interessiert und ihr euch die Zeit nehmen könnt.

    Es lohnt sich!

    Waidmannsheil!

    Bernhard
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    Zuletzt geändert von Der Sheriff; 18.06.2011, 05:55.
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