da ich gerade etwas Zeit habe möchte ich mal zur Abwechslung kein Review über Waffen schreiben - sondern über meine neuen Jagdstiefel.

Vor ca 4 Monaten haben sich meine guten Meindl-Lederjagdstiefel leider nach 8 Jahren im Innenbereich derart "aufgelöst", dass selbst ein sehr fähiger Schuhmachermeister hier in Regensburg davon abgeraten hat, einen kostspieligen "Rettungsversuch" zu starten. Die Stiefel hätten aufwändig zerlegt, repariert und wieder zusammengesetzt werden müssen. Die Kosten hierfür standen in keiner Relation zum Ergebnis. Dafür hätte ich mir auch ein neues Paar kaufen können.
Dachte ich mir.
Leider produziert die Firma Meindl dieses Modell nicht mehr. Mist nochmal!
Ich behalf mich zwischenzeitlich mit meinen Bundeswehr-Stiefeln und schob die Beschaffung neuer Jagdstiefel immer wieder vor mir her. Im Internet fand sich aber auch ganz einfach nicht das Passende. Eigentlich möchte man ja glauben, dass gerade Jagdstiefel in guter Qualität von verschiedenen Herstellern gefertigt werden. Dem ist aber leider nicht so.
Anfang Dezember stieß ich dann auf eine Anzeige der Firma Fabian Zug in München. Deren Stiefel aus feinem Juchtenleder sagten mir optisch sofort zu. Juchtenleder stammt von jungen Rindern und wird auf eine spezielle Art gegerbt. Da habe ich mich auch erst informiert. Nach einem Gespräch mit dem Inhaber, der diese Stiefel nach eigenem Entwurf in Deutschland fertigen lässt, reservierte ich ein Paar und fuhr nach München, um sie mir vor Ort mal anzusehen und sie auch zu probieren.
Tja, was soll ich groß sagen? Reinschlüpfen und sich wohlfühlen. Die Stiefel sind innen mit Lammwolle gefüttert und alle Nähte sauber ausgeführt. Die Verbindung zur Sohle ist "zwigenäht", also doppelt. Im Gegensatz zu den Meindl-Stiefel kann / sollte man den seitlichen Reißverschluß öffnen, um bequem rein zu schlüpfen. Da mir die Größe 43 passte, nahm ich die Stiefel gleich mit.
Vor dem ersten Reviergang musste ich sie jedoch noch mit speziellem Juchtenfett dünn einlassen, damit das Leder und die Nähte sicher wasserdicht bleiben. Das Juchtenfett habe ich dann auch schon nach einer Woche aus Berlin bekommen ...

So, also auf ins Revier. Mittlerweile hat es bei uns um die 0 - 5°C und es liegt Schnee im Revier. Nach einer Stunde pirschen war mir nicht nur warm, auch meine Füsse fühlten sich warm an. Dabei trug ich nur wie üblich meine Bundeswehr-Socken in den Stiefeln. Alle Nähte und auch der Reißverschluß hielten dicht. Und das Laufen war zudem sehr angenehm, obwohl das Leder im Laufe der Zeit wohl noch weicher wird.
Zusammenfassung:
Natürlich waren diese Stiefel nicht günstig, dazu schreibe ich besser gar nichts, aber wer wirklich Stiefel benötigt, die ihn lange bei Reviergängen begleiten, dem kann ich diese jetzt schon uneingeschränkt empfehlen. Handwerkliche Spitzenqualität, dazu optisch sehr ansprechend.
Wer Fragen hat - nur zu!
Waidmannsheil,
Bernhard
IMG_7124.JPG
Kommentar