In einem Haus lebt ein Ehepaar mit seinen drei Kindern. Als ein Einbrecher die Haustüre aufbricht, erwacht der 14jährige Sohn, der sein Zimmer bei der Eingangstüre hat. Er schleicht sich in die Küche, nimmt die dort verwahrte Vorderschaftsrepetierflinte und geht zur Eingangstüre. Dort trifft er auf den Einbrecher und schießt auf ihn. Als die Eltern, aufgeschreckt durch den Schuß herbeieilen, finden sie ihren Sohn und den toten Einbrecher.
Nehmen wir an, das wäre in Österreich passiert.
Also: Die Polizei kommt, nimmt den Vorfall auf, leitet ein Verfahren gegen den Sohn ein, der aber möglicherweise wegen seines Alters davonkommt. Aber natürlich werden die Eltern angezeigt. Mangelhafte Verwahrung einer Waffe, eine Kategorie A-Waffe war dem Sohn zugänglich, außerdem wird allen eine Notwehrüberschreitung vorgeworfen. Der erschossene Täter hat natürlich einen Migrationshintergrund und die zahlreichen Verwandten werden sofort psychologisch und rechtlich betreut und veranstalten Demonstrationen und Mahnwachen, organisieren Lichterketten und bedrohen die Familie. Der ORF macht einige Reportagen und Diskussionsveranstaltungen unter dem Titel „Selbstjustiz“. Herr Patzelt von AI darf im Fernsehen herumstottern. Der „Standard“ sammelt für den toten Einbrecher, einige Rechtsanwälte bekunden ihre Bereitschaft, die Familie des Einbrechers kostenlos bei Schadenersatzklagen zu vertreten. Die Grünen und die SPÖ verlangen eine drastische Verschärfung des Waffengesetzes. Auch die ÖVP schließt sich nach einigem Zögern diesen Vorschlägen an. Als sich die FPÖ dagegen ausspricht, wird sie als „Selbstjustiz-Partei“ und als „Nazi-Rambos“ bezeichnet. Eine parlamentarische Enquete wird gestartet, wozu das Aktionsbündnis Winnenden als sachverständige Partei geladen wird.
Nun, tatsächlich hat sich der Vorfall in Ohio, USA ereignet.
Was aber ist dort geschehen?
Auch hier wird der Vorfall polizeilich aufgenommen. Aber am nächsten Tag kommt der Sheriff in die Schule, läßt sich den Schüler vorführen und lobt ihn vor versammelter Klasse und der Lehrerschaft für sein mutiges Handeln. Er fordert die anderen Schüler auf, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Das sei ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit in der Stadt gewesen.
Und tut mir leid es sagen zu müssen, aber so wie in Punkt zwei sollte es sein wer einbricht hat ein gewisses Berufsrisiko.
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