"Im Untersuchungszeitraum von 1993 bis 1999 wurden im Regierungsbezirk Münster 19 % der Homizid-
Opfer mittels einer Schusswaffe getötet. Die Anzahl der Tötungsdelikte war im Untersuchungszeitraum
leicht rückläufig. Eine Häufung für bestimmte Monate war nicht erkennbar, wohl aber eine Häufung für die
Wochenenden mit 44 %. 72 % der Delikte wurden zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens verübt. In
60 % der Fälle entsprach der Tatort dem Wohnort des Opfers.
60 % der Opfer waren männlich. Die meisten Opfer waren zwischen 21 und 40 Jahre alt.
Die Täter waren ausschließlich männlichen Geschlechts mit einem Altersgipfel im Bereich der 31- bis 40-
jährigen. 53 % der Täter waren nicht deutscher Nationalität. 65 % stammten aus ungünstigen
Familienverhältnissen mit auffällig hoher Geschwisterzahl. Keine Berufsausbildung hatten 43 % der Täter,
zum Tatzeitpunkt arbeitslos waren 24 %. Vor der Tat strafrechtlich in Erscheinung getreten waren 23 % der
Täter, 12 % wiesen zum Zeitpunkt der Tat eine erhöhte BAK auf.
Eine Täter-Opfer-Beziehung bestand in 84 % der Fälle. 65 % der Tötungsdelikte fanden im extrafamiliären
Bereich statt. Das häufigste Tatmotiv war Eifersucht.
Die Aufklärungsquote betrug 95 %. 77 % der Täter waren voll straffähig.
Als Tatwaffe dominierten mit 77 % Kurzwaffen und dort Pistolen mit den Kalibern
7,65 mm und 9 mm Parabellum. 80 % der Waffen befanden sich illegal im Besitz der Täter. Multiple
Einschusswunden wiesen 64 % der Opfer auf. Die häufigsten Einschusslokalisationen waren mit 46 % der
Kopf- und 29 % der Thoraxbereich. Es dominierten Fernschüsse mit 55 %. Beim Verlauf der Schusskanäle
ließen sich keine klaren Präferenzen erkennen. Die meisten Opfer verstarben innerhalb der ersten 10 Minuten
nach Erhalt der Schüsse."
Aus einer Doktorarbeit, die eigentlich unter Mitarbeit von Prof. Börne entstanden sein muss (der notwendigerweise wissenschaftliche Tonfall kann die Tragik mancher beschriebenen Fälle/Befunde kaum verdecken. Vorsicht, am Ende sehr blutige Bilder) :
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