SchutzMasken.de Brownells Deutschland

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Waffe der Woche – Enfield No. 5 Mk. I (RFI 1960)

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Waffe der Woche – Enfield No. 5 Mk. I (RFI 1960)

    Die letztwöchige Debatte um den indischen Dschungelkarabiner in Egun, habe ich zum Anlaß genommen, ein vergleichbares Gewehr hier einmal vorzustellen.

    Der auch als Dschungelkarabiner bekannt gewordene Enfield No. 5 Mk. I ist nie in Indien gefertigt worden, auch wenn es Stücke –wie dieses- mit indischer Bestempelung gibt. Dabei handelt es sich um eine überschaubare Anzahl von Gewehres dieses Typs, die bis zur indischen Unabhängigkeit in Indien eingesetzt waren und von den britischen Truppen bei ihrem Abzug dort zurückgelassen wurden. Zum Teil wanderten sie direkt in indische Arsenale. Zum Teil kamen sie als Beutewaffen über den Umweg Pakistan zu den Indern.

    In den 50-er Jahren wurde ein erster Teil der Gewehre in der Rifle Factory Ishapore (R.F.I) einer gründlichen Werksüberholung unterzogen, bei der die britische Ausgangsbestempelung vollständig entfernt wurde. Die Waffen erhielten eine neue Seriennummer und wurden auf der rechten Seite des Metallbandes zwischen Kolben und Schaft mit dem indischen Staatswappen bestempelt. Darunter kam die Firmenbezeichnung „R.F.I.“, darunter Typenbezeichnung „No. 5 Mk. I“ und darunter das Jahr der Überarbeitung. Insofern entsprach die Bestempelung der des in Ishapore hergestellten No. 1 Mk. III*. Lediglich unterhalb der Sicherung wurde mit den Buchstaben „F.R.“ (Factory Repaird) ein Hinweis auf die Werksüberholung eingestempelt.

    Dieses Überarbeitungsprogramm wurde auch in den 60-er Jahren fortgesetzt, wobei sich die Bestempelung der Waffen in Details änderte:

    Auf der rechten Seite entfiel zunächst das indische Staatswappen. Ebenso die Typenbezeichnung. Dort ist jetzt nur noch der Hinweis auf die Werksüberholung in Ishapore sowie das Datum der Überholung eingestempelt. Die Typenbezeichnung wurde –wie in Großbritannien- auf die linke Systemwand zu finden. Unterhalb der Sicherung steht nichts mehr. Auch diese Waffen sind vollständig mit einer neuen fünfstelligen Seriennummer versehen (zu finden auf Lauf, Systemhülse, Magazin, Verschluß und Vorderschaft).

    Die hier abgebildete Waffe unterlief die Werksüberholung in Ishapore 1960. Am Vorderschaft ist von der ursprünglich vierstelligen Seriennummer noch der vorangestellte Buchstabe „D“ sichtbar, so daß das Gewehr im November-Dezember 1944 von der Firma Fazakerley hergestellt worden sein dürfte. Bei der Überholung scheinen die Inder die Gewehre auch tatsächlich einzeln überarbeitet zu haben, da das Gewehr auch noch den frühen Kammerstengel mit der großen Bohrung hat.

    Eine Besonderheit bei den indischen Waffen ist die vor dem Magazin von links in den Schaft eingelassene Querschraube, die die Stabilität des Schaftes erhöhen sollte. Das funktionierte auch tatsächlich. Die Inder hatten die Methode von den Briten übernommen, die derartige Querverschraubungen aber nur bei Gewehren vornahmen, die zum Verschießen von Gewehrgranaten vorgesehen waren.
    An derartigen Querverschraubungen sind auch Dschungelkarabiner erkennbar, die zwar in Indien verwendet wurden, aber keine Werksüberholung durchliefen (auch das gibt es).

    Für Sammler sind die indischen Waffen auch deshalb interessant, weil sie eine der wenigen Möglichkeiten sind, gelegentlich Dschungelkarabiner mit auf 800 yds beschränkten Schiebedioptern zu erwerben. Diese Diopter wurden 1944/45 kurzzeitig verbaut und bei den britischen Streitkräften bereits ab 1946 durch Spindeldiopter ersetzt. Dies blieb den in Indien verwendeten Gewehren erspart.
    Angehängte Dateien

    #2
    Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag! Er enthält ein paar Infos, die ich vorher noch nicht kannte.

    Verstehe ich das richtig, dass spätere No.5 den Kammerstengel ohne Bohrung besitzen?

    Ist es auch normal, dass der Hinterschaft auf der linken Seite eine große Ausparung hat, wie es auf dem zweiten Bild zu sehen ist?

    Grüße
    Jens
    "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
    Peter Ustinov

    Kommentar


      #3
      Bei den späteren No. 5 ist die Bohrung nur deutlich kleiner (ähnlich wie bei den No. 4 Mk. II oder den No. 4 Mk. I T).

      Die Aussparung an der linken Kolbenseite hatte ich in dieser Form bisher auch noch noch nicht gesehen. Sie war für mich auch einer der Gründe, das Gewehr zu erwerben, da sie definitiv alt ist. Aber hinter dieses Geheimnis bin ich noch nicht gekommen.

      Kommentar


        #4
        Passend zum Thema hänge ich mal diesen Link an:



        Hier werden ein paar Details gezeigt, die man beim Kauf eines No.5 MkI beachten sollte.
        "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
        Peter Ustinov

        Kommentar

        Lädt...
        X