das Ergebnis Deiner bisherigen Restauration ist schon mal nicht schlecht. Man darf sich (momentan) nicht vom hellen und unansehnlichen Farbton des Nußbaumholzes abschrecken lassen. Nußbaum ist von Natur aus kein dunkles Holz! Ausgenommen Holz aus Wurzelnähe, oder Kernstücke. In den meisten Fällen sind Seitenbretter des Nußbaum verarbeitet worden, da diese den groeßten Teil eines Baumstammes ausmachen!
Das dunkelbraune, gewohnte Erscheinungsbild, gerade bei Militärwaffen, ist zurück zu führen auf jahrelange Schmutz- und Oelansammlungen im Holz. Bei Deinem Schaft ist das partiell sehr gut sichtbar. An den dunklen Stellen hat sich Oel eingesaugt, welches selbst durch einen oberflächlichen Schliff nicht mehr aus dem Holz entfernt werden kann.
Ich habe selbst schon einige Schäfte aufgefrischt, und bin erst vor kurzer Zeit nach langer Suche auf ein Produkt der Firma Owatrol aufmerksam geworden. Aus deren Sortiment habe ich mir "InnocleanA" und "Net Trol" bestellt und auch erfolgreich angewendet.
Siehe hier: http://owatrol-shop.de/index.php?cat...661df0c62150bf
Beide Produkte ergänzen sich, man sollte nicht auf InnocleanA alleine zurückgreifen. Auf der Seite steht es genau beschrieben. Die Produkte von Owatrol haben einen entscheidenden Vorteil. Die Holzfasern stelen sich nach der Behandlung kaum auf. Es muss deshalb nur wenig "geschmirgelt" werden. Eine Glättung des Holzes mit Schleifpapier bleibt aber in KEINEM Fall einer Restauration aus. Hier kommt es auf eine behutsame und sachverständige Anwendung an!
Man kann mit genanntem Produkt bei genauer Einhaltung der Gebrauchsanweisung das Maximum an Holzqualität rausholen. Jedoch ist das selbstverständlich kein "Zaubermittel". Oelflecken, welche tief im Holz eingesaugt sind, wird auch dieser professionelle Reiniger nicht aus dem Holz verschinden lassen koennen.
Wir alle kennen vermutlich die etwas einfacher zu handhabende "Backofenspray-Methode". Das kann man bei Gewehrschäften getrost vergessen! Ich habe sämtliche Sorten ausprobiert, und das Ergebnis war nur bei kleinen Holzteilen halbwegs befriedigend! Ein Schaft in der Groeße K.98k wird meist fleckig, da Backofenspray auch nicht für diesen Einsatzzweck konzipiert wurde.
Ferner ist es sehr wichtig dem Holz genügend Trockenzeit zu geben. Niemals auf noch feuchtes Holz Oel auftragen! Nach Moeglichkeit sämtliche Metallteile entfernen. Michael, Du hast abgebaut was geht, das Kolbenauge ist i.d.R. nicht zu entfernen, aber wenn es moeglich sein sollte, (ohne jegliche Anwendung von Gewalt) dann demontiere auch noch das Zapfenlager, welches das System abstützt. Es sammelt sich an dieser WICHTIGEN Stelle sonst Wasser und Chemie der verwendeteten Reinigungsmittel (Kapilarwirkung), das trocknet de Facto auch schlecht...
Wenn der Schaft ausgetrocknet ist und geglättet wurde, dann würde es mich freuen nochmals ein paar Bilder zu sehen. Schmiere aber bitte keine Beize oder ähnliches drauf. Ich denke, daß man mit Schaftoelen und Leinoelfirnis ein sehr ansprechendes und historisch passendes Resultat erzielen koennte!
Gruß!
Volker
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