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Um/Neu-Bau SG98-05k

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    Um/Neu-Bau SG98-05k

    Bei der Erstellung dieses Themas war ich ob des Unterforums nicht ganz sicher, aber da es nicht eindeutig in "deutsche Ordonnanwaffen" fällt, mache ich es unter "Messer" auf.

    Ich bin schon seit Langem auf der Suche nach "meinem" Dolch.
    Diese neumodischen Sägezahnspielzeuge wollen mir einfach nicht gefallen.

    Nun konnte ich bei Egun zuschlagen. Ursprung des "Rohlings" war eindeutig ein SG98, das wann auch immer umgeschliffen wurde. Somit kommt es meiner Vorstellung von Dolch schon recht nahe. Da es bereits so zugerichtet war, muß ich mich wenigstens nicht überwinden, ein Original zu opfern.

    Wie Ihr seht, befindet es sich noch im Rohzustand.
    Knauf und Klinge weisen diverse Macken auf, die ich entfernen möchte, die Griffschalen müssen neu erstehen und eine Scheide muß her.

    Wenn als jemand eine alte 98-05'er oder spanische FR8-Toledo Stahlscheide herumliegen hat, die im oberen Bereich gerne verbeult sein darf, dann her damit, ich brauche von der Spitze an gemessen ein intaktes Stück von 15cm und das Ortblech, um eine neue aufzubauen. 'nen passenden Koppelschuh gibt es aus der Repro-Abteilung.

    Die Klinge soll von der Fehlschärfe an geschliffen werden, neu poliert oder glasperlengestrahlt werden, anschließend wird sie streichbrüniert.
    Der Griff soll in Hochglanzpolitur erstrahlen, das passende Wurzelholz für neue Griffschalen habe ich aus meiner Grabbelkiste hervorgeholt.
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    Zuletzt geändert von Gunner; 19.07.2011, 09:50. Grund: Dreckfühlerbesaitigunk
    Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

    Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
    , aktueller denn je)

    I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

    #2
    Moin

    Mal ins Unreine geschrieben: In Südamerika pflegte man die Kultur der Kurzbajonette-/gekürzte Bajonette.
    Mag sein, das es sich keineswegs um ein "umgestricktes" im Nachhinein handelt.

    Derzeit ist die Zeit knapp, wenn ich näheres erfahre melde ich mir terug.

    stefan
    Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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      #3
      Hallo diesel,
      ich war felsenfest überzeugt, Dir geantwortet zu haben, war wohl ein Irrtum...

      Südamerika fällt in diesem Falle aus, denn es hat eine preussische Abnahme von 1918, ausserdem scheint ein Sägerücken ausgeschliffen worden zu sein.

      Nachdem ich meinen Computer überrreden konnet, meine Kamera-Speicherkarte nun doch zu lesen, hier einige Bilder aus der Nähe.

      Nach dem Auktionsbild zeigen Bild 1 und 2 die Totale, Bild 3 zeigt schön die Abnahme.
      Auf den Bildern 4 u. 5 sind der Hersteller Weyersberg, Kirschbaum & Cie sowie die groben Bearbeitungsspuren im Bereich der ehemaligen Rückensäge zu sehen.

      Die lieblose Behandlung durch einen Vorbesitzer zeigen der Zustand von Spitze und Knauf auf den Fotos 6 u. 7

      Bild 8 vergleicht den originalen Zustand eines SG98/05 und den der gekürzten Version. Aus dem Klötzchen auf Bild 9 werden , so hoffe ich, die Griffschalen entstehen.

      Partielles Selbstbildnis und Zwischenstand der Klingenbearbeitung schließlich auf Bild 10.

      to be continued...
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        #4
        Coole Sache! Ich bin grade an einem ähnlichen Projekt dran. Wie hast du den Verriegelungsdrücker auseinanderbekommen?

        Viele Grüße,

        Stefan

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          #5
          Der war schon draussen,
          aber im Normalfall packt man die runde "Mutter" (den Drücker) mit 'ner kleinen Rohrzange (Backen mit einem Lederläppchen unterfüttern) und schraubt sie ab. Es verbleiben der Verriegelungshaken und 'ne Spiralfeder, die man dann herausnehmen kann.
          Häufig ist die Schraubachse jedoch beschädigt oder sogar bewußt vernietet, dann muß man, soll die Verriegelung wirklich ausgebaut werden, erst mit der Feile etwas Material abtragen, bis die Mutter wieder frei drehen kann.
          Ich weiß noch nicht, was ich mit dem "Loch" machen soll, vielleicht feile ich mir eine Verriegelung nach und komplettiere den Griff wieder...?!
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            #6
            Laaange Pause, heute ging es weiter.

            Zunächst nochmal meinen Dank an mbsoldier für die Scheide!

            Ihr ging es zuerst an den Kragen. Nach Ermitteln und Anzeichnen der benötigten "Restlänge" kamen die Säge und der Schleifstein zu ihrem Einsatz.
            Vorher habe ich natürlich die Klemmfeder ausgebaut. Auch sie fiel der Blechschere zum Opfer.
            Da an der neuen Position die Scheide zu eng für den Haltering der Feder war, wurde sie per Schraubstock kaltverformt, die Feder anschließend mit sanfter Gewalt an ihren neuen Platz verbracht.
            (nur daß keiner jammert: die Scheide war natürlich 'ne Repro)

            Nun brauche ich noch jemanden aus meinem Verein, der Hartlöten kann, um den Halteknopf für den Koppelschuh zu versetzen.

            Das Ganze hat knapp 20 Minuten gedauert.
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              #7
              Ganz anders der Zeitaufwand für die Griffschalen.
              Heute habe ich in gut 2 Stunden nur EINE geschafft!

              Ein befreundeter Messerbauer riet mir, die Griffschalen im Übermaß anzubringen und erst am Griff in Form zu feilen.
              Das geht wohl ganz gut, wenn die Griffschalen auf rechteckigen Grundformen basieren, aber die einzige gerade Fläche beim Griff eines SG98/05 ist der Griffrücken, alles andere muß auf Paß eingefügt werden.
              Das hatte ich mir viel leichter vorgestellt.

              Zunächst habe ich die Form, die ich von originalen Griffschalen eines Bajos abgenommen hatte, grob mit der Laubsäge herausgeschnitten.

              Dann habe ich die Schale dem Knaufende angepaßt. Ich wußte garnicht, wieviele Rundungen man auf so wenigen cm unterbringen kann. Das hatte schon gewaltig Zeit gekostet, da ich, um nicht zu viel Material abzunehmen, stets nach wenigen Feilenstrichen wieder Maß genommen habe.
              Da ich mal zwei SG 98/05 hatte, weiß ich, daß auch bei denen die Griffschalen unterschiedlich ausfallen können und nicht einfach von einem aufs andere getauscht werden konnten. Abzeichnen und 1:1 nachmachen genügte also nicht.

              Als das Knaufende gut aussahe hieß es, das Ende am Parierstück anpassen. Auch hier ist die gerade Form eine Täuschung, auch in diesem Stück verbirgt sich eine Rundung, die exact ausgearbeitet werden will.

              Nachdem in der Länge endlich alles paßte, habe ich die Schale mit zwei Schrauben fixiert und breite und Höhe angepaßt. Liest sich schnell, dauerte gut 45min.

              Die letzen Bilder zeigen die zu 95% fertige Schale, geölt und leicht anpoliert.
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                #8
                Das sieht doch schon Super aus.

                Langsam ernährt sich das Eichhörchen

                Gruß
                Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

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                  #9
                  Wow! Du machst Dir ja mal wieder eine arbeit... Aber Respekt, ich bin schon auf das fertige Stück gespannt.
                  Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

                  Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

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                    #10
                    Also mir gefällts auch sehr gut, überhaupt schön zu verfolgendender Bericht. Wie ist eigentlich die Qualität des Stahls, ist der nicht recht weich? Ich hab nämlich auch ein solches Bajonett zuhause liegen das schon einige Scharten hat, scheinen der Pa und die Onkels in ihrer Kindheit als Machete missbraucht zu haben
                    .22LfB; .22 WMR; 9x19; 40S&W; .357 Magnum; 5,56x45; 7,5x55; 7,62x51; 7,62x54R; 30-06; 308 Norma Mag; 8x57IS; 8x68S; 16/70; 12/76

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                      #11
                      Ich kann jetzt nicht mit Rockwell-Härtegraden dienen,
                      aber er fühlt sich in der Tat recht weich an,
                      ist angenehm zu feilen und zu polieren, ohne sich arg zu wehren.

                      Meine Werkstattausrüstung umfaßt auch nur handelsübliche Baumarktqualität, was die Maschinen angeht (Standbohrmaschine und Schleifstein), geschliffen und gefeilt wird nur von Hand, mit 'nem Satz Feilen und Raspeln, die mein Vater schon gefühlte 40 Jahre besitzt und jeder Menge Schleifpapier, auf Holzbrettchen genagelt oder als Schleifleinen "zu Fuß" in rasche Bewegung versetzt.
                      In der Hinterhand stünde dann noch eine einfache Drechselbank zur Verfügung, alles, was darüber hinaus geht (Schweißen, Hartlöten, Drehen, Fräsen u.ä.) muß ich im Verein auslagern.

                      Spaß mach es trotzdem (oder gerade deswegen) gewaltig, und das fertige Stück ist "eigen".
                      Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

                      Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
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                        #12
                        Moin

                        Ich hatte keine Zweifel, das das eine wunderschöne Arbeit wird, Kompliment.
                        Das Einpassen von Griffschalen ist schon etwas knifflig, aber der Erfolg spricht für sich.

                        Kurz zur Stahlqualität und der Härte. In der Regel nahm man für die Anwendung einen guten Federstahl. Üblich war irgendetwas völlig unlegiertes mit 0,6-0.7 % C.

                        Entsprechend wärmebehandelt erhält man denn ein Werkzeug, das kaum abbrechen wird und auch Mißbrauch verzeiht. Härten unter 57HRC lassen sich schon ganz gut feilen, und sind dabei hart genug gute Schärfe anzunehmen und zugegeben nur schlecht zu halten. Dafür sind solche Klingen unter Feldbedingungen mit fast allem nachzuschärfen.

                        Schönes Stück.

                        stefan
                        Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                          #13
                          Toll geworden! Ich muss doch auch mal mein modifiziertes Bajo vorstellen.

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                            #14
                            Die Bilder sind nicht so der Bringer, ich liefere morgen oder so bessere nach. Ich hatte noch G10-Griffschalen übrig, und habe diese dann "recyclet". Rote Fiberunterlage. Sieht besser aus als ich dachte.
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                              #15
                              Hallo nafetshtor, die sind bildschön, darfst mir auch welche machen...

                              Das Bajo ist ein Yugo, oder?!
                              Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

                              Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
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