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Enfield der Woche - Enfield-Revolver No. 2 Mk. I "India Pattern"

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    Enfield der Woche - Enfield-Revolver No. 2 Mk. I "India Pattern"

    Der dieswöchige Enfield-Revolver ist etwas, was man äußerlich nicht sieht. Und etwas, worum vor einigen Jahren in einer großen deutschen Waffenzeitung ein Riesenpopanz gemacht wurde, ohne es aufklären zu können. Die Rede ist von Enfield-Revolvern, die auf das Kaliber 9 mm Para abgeändert wurden. Insbesondere im deutschsprachigen Raum und den USA versuchten sich viele Autoren mehr oder weniger verzweifelt daran, diese Waffen der Wehrmacht zuzuschreiben, während sich britische Autoren aus dieser Diskussion nahezu vollständig heraushielten.

    Hinter diesem Mysterium steckt aber in der Urheberschaft überhaupt kein Mysterium, da es für diese Modifikation eine britische Umbauzeichnung vom 4. Juli 1942 gibt, wodurch zumindest geklärt werden kann, daß die Wehrmacht mit dem Umbau definitiv nichts zu tun hat.

    Ansonsten ist zwar -offiziell- auch den Briten wenig über die Modifikation bekannt, doch ist die Zeichnung auch in einem zweiten Punkt aufschlußreich: In die Zeichnungsnummer sind die Buchstaben "I.P." integriert - und die stehen üblicherweise für "India Pattern". Das würde auch erklären, weshalb auch den Briten über diese Waffen wenig bekannt ist.

    Bleibt die Frage, weshalb die Inder sich mit derartigen Umbauten beschäftigt haben, zumal dort kaum Aussicht bestand, so abgeänderte Revolver mit Beutemunition zu laden. Unter diesem Gesichtspunkt hätte nämlich eine Abänderung auf das Kaliber 8 mm Nambu mehr Sinn ergeben. Möglicherweise ist die einzige schlüssige Antwort auf diese Frage genau der Grund, weshalb die Briten über diese Revolver so wenig wissen wollen:

    Die indischen Streitkräfte waren gerade in Munitionsfragen mitunter wesentlich fortschrittlicher als die britischen. Als man etwa in Großbritannien 1888 noch ein Repetiergewehr mit einer Schwarzpulverpatrone einführte, experimentierte man in Indien bereits mit dem in auch Deutschland und Frankreich eingeführten rauchlosen Pulver.
    Nun ergab sich im zweiten Weltkrieg durch die Einführung der Maschinenpistole in die indischen Streitkräfte ein logistisches Problem. Während Gewehr und Maschinengewehr dieselbe Patrone verschossen, wurden in Revolver und Maschinenpistole verschiedene Patronenarten verschossen. Und die Australier waren bei der Entwicklung der Owen-MP bereits daran gescheitert, eine Revolverpatrone für eine Maschinenpistole nutzbar zu machen. Von daher lag es nah, es auch einmal umgekehrt zu versuchen.

    Woran das Projekt schließlich scheiterte in unbekannt. Der mir vorliegende Revolver funktioniert jedenfalls einwandfrei.
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    #2
    Hallo,

    kann mich auch an den Artikel im DWJ erinnern. Angeblich sollen in Nordafrika so viele Enfield-Revolver in deutsche Hände gefallen sein, daß man deutscherseits eine größerer Anzahl 9mm Para Patronen mit "Quetschrand" produzierte, um diese Revolver bei der Truppe nutzen zu können.

    Gruß,

    Bernhard

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      #3
      Hallo Melanie,

      ich denke auch, daß die Inder den besseren Weg gewählt haben.

      Leider geht aus der Zeichnung nicht hervor, wie das Problem des Haltens (und Auswerfens) der nahezu zylindrischen 9mmx19 in der Trommel gelöst wurde.

      Ich glaube ja nicht, daß man Halfmoonclips verwand hat, das würde den Vorteil der Verfügbaren MP- u. Revolvermunition durch ein notwendiges (Munitions-)zusatzteil wieder zunichte machen ?!

      Stets neugierige Grüße
      vom Gunner
      Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

      Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
      , aktueller denn je)

      I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

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        #4
        Der Kamerad schießt tatsächlich ohne Clips und selbst am Originalstück ist der Unterschied leider nicht darstellbar. Werde es mal vom Büchsenmacher ausmessen lassen. Vielleicht kommen wir dann drauf.

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