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Match Guns MG5 und MG5E

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    Match Guns MG5 und MG5E

    Moinsen,

    da über die Freie Pistole Match Guns MG5 bzw. MG5E kaum etwas im Netz zu finden ist, möchte ich einfach mal meine Erfahrungen mit diesen Waffen mitteilen. Zunächst einmal kurz zu meinen persönlichen Erfahrungen mit der Freien Pistole, damit ihr das Geschriebene einzuschätzen wisst: ich habe früher TOZ 35 geschossen, bestes Wettkampfergebnis 554 Ringe. Ich bin seit 31 Sportschütze und schieße seitdem nahezu alle Pistolendisziplinen des DSB, insbesondere die Präzisionsdisziplinen, in denen ich es auch in die Bundesliga und zu den Deutschen Meisterschaften geschafft habe.

    Die MG5
    Sie ist nahezu baugleich mit der Hämmerli FP10. Kein Wunder, ist doch der Konstrukteur (Cesare Morini) derselbe. Warum allerdings Hämmerli FP10 gebraucht einen höheren Preis erzielen als die Match Guns, ist mir schleierhaft.

    Ich habe meine MG5 letztes Jahr im November gekauft. Beeindruckt hat mich der günstige Preis in Verbindung mit dem Schussbild von etwa 12mm (5 Schuss).

    Präzision:
    Im Januar habe ich einen Munitionstest bei Allermann gemacht. Es wurden alle möglichen Hersteller und verschiedene Lose durchgetestet. Auch eine Los Eley Tenex, das allerdings mit 5 Schuss schon kein zusammenhängendes Trefferbild schaffte und damit schlechter abschloss als andere Munitionssorten. Am schlechtesten war mit 5 Schuss die RWS Pistol Match SR, mit 57mm Streukreis. Am besten schossen Eley Standard, Eley Match und Lapua Center X. Entschieden habe ich mich für die Beibehaltung meines Altbestandes Eley Standard, die mit 22mm bei 15 Schuss (!) ein nur um 1mm schlechteres Trefferbild zustande brachte als die besten Lose der Lapua Center X und der Eley Match. Jedes Los hatte nach spätestens 3 oder 4, manchmal auch 5 Schuss mindestens einen kleinen Ausreißer dabei, der den Streukreis urplötzlich von vielleicht bislang 7-8mm auf dann evtl. 15mm oder darüber erhöhte. Eine höhere Schusszahl (10 oder 15) weitete den Streukreisdurchmesser i.d.R. dann jeweils. Jenseits der 15 Schuss wurde er id.R. nicht mehr erweitert.
    Auf meine Frage bei Gehmann, warum denn keine der etwa 35 getesteten Serien/Lose auch nur annähernd bei 5 Schuss an das Trefferbild heranreichte, kam die Antwort, dass Match Guns mit speziellen, nicht für den Markt verfügbaren Losen testen würde. Lach!!! Als würde man ausgerechnet solche Munitionssorten dem Markt vorenthalten...
    Die gezeigte Präzision beim Test wurde bei Schießsport Allermann allerdings als sehr gut bezeichnet, teilweise würden das noch nicht einmal KK-Gewehre schaffen.

    Zur Pistole
    Sie ist sehr gut verarbeitet, da gibt es nix zu meckern. Der Kompensator wurde vom Inhaber der Firma IROSA (die auch die Kompensatoren, die sich an vielen FPs befinden, herstellt) als sehr gut durchdacht gelobt. Dieser Kompensator unterscheidet sich auch etwas von dem der FP10.
    Etwas fummelig ist der Stecher der MG5. Der ist wirklich zierlich, lässt sich aber dennoch gut einstechen. Um Längen besser ist jedoch der Stecher an meiner alten Pfuff.
    Die Abzugseinheit lässt sich problemlos entnehmen. Das sollte übrigens für mich wichtig werden: bei kalten Temperaturen hatte ich nämlich festgestellt, dass sich die MG5 nicht mehr zuverlässig einstechen lässt, teilweise auch gar nicht. Was war passiert? Ich hatte das Abzugsgewicht auf fast das Minimum herunter gedreht (ca. 20g). Bei kalten Temperaturen führt dies dazu, dass sich der Stecher nicht mehr zuverlässig einstechen lässt. Einstellbar sollten allerdings mit der leichten Feder 15-65g sein. Mit der schweren Feder sollen es bis zu 200g sein. Ich musste mein Abzugsgewicht auf etwa 40-45g hochdrehen, damit die Stecherfunktion zuverlässig war. Ich habe dann zur Sicherheit das Abzugsgewicht auf 55g erhöht und damit im Wettkampf keine Probleme gehabt. Gehmann konnte das allerdings nicht wie von mir gewünscht reparieren und führte als Grund dafür konstruktive Gegebenheiten an, die dazu führen, dass das Abzugsgewicht nicht weiter herunter zu schrauben ist.
    Das Problem war dabei allerdings, dass ich mit einem Abzugsgewicht von um die 50g nicht mehr zurecht kam. Ich konnte im WK halten und halten - der Schuss kam aber einfach nicht raus. Ich bin tatsächlich ein Schütze, der wenig Abzugsgewicht braucht. Aus diesem Grunde bin ich jetzt zur MG5E gewechselt.
    Viele Schützen brauchen deutlich mehr Abzugsgewicht als ich und werden sehr wahrscheinlich mit der MG5 sehr glücklich - ich leider nicht.

    Griff
    Der Griff (bei mir in M) liegt sehr gut in der Hand. Allerdings brauche ich, obwohl ich als Rechtshänder mit dem rechten Auge ziele, bei vielen Pistolen links am Griff etwas mehr Futter oder muss ihn um die Hochachse schwenken. Das geht bei der MG5, allerdings für mich nicht genug. Das Korn stand deutlich links außerhalb des Kimmenausschnitts. Ein Rink-Maßgriff behob das Problem. Vorteil: der Maßgriff, wie auch der Seriengriff sind auch an der MG5E verwendbar, da sich die Elektronikeinheit vor dem Abzug und nicht im Griff versteckt! Sehr gut durchdacht, Cesare Morini! Ansonsten ist der Seriengriff klasse und in alle Richtungen verstellbar - der Rink-Maßgriff natürlich auch. Das Loch im Seriengriff zum Durchstecken des Reinigungsstabes war allerdings an meinem Griff im gebohrten Winkel etwas deplaziert. Ich konnte den Reinigungsstab nicht durch das Loch und den Lauf führen. Beim Rink-Maßgriff funktionierte das.

    Abzug
    Sehr gut einstellbar, sowohl mit kürzeren als auch längeren Fingern. Er kann allerdings nicht um die Längsachse geschwenkt werden. Dafür ist das Züngel drehbar und höhenverstellbar - und es ist griffig und sehr gut fühlbar. Er löst absolut trocken und auch gleichmäßig (von Schuss zu Schuss) aus. Wären die Probleme beim Einstechen nicht vorhanden gewesen, wäre ich dabei geblieben.
    Der E-Abzug löst genauso trocken aus. Er ist deutlich niedriger vom Abzugsgewicht her einzustellen. Auch unter 15g sind wahrscheinlich möglich.

    Visierung
    Es ist alles einstellbar: Kimmenauschnittweite, Kimmenausschnitttiefe, Höhen- sowie Seitenverstellung. Meine Erfahrung: 1 Raste = 1cm
    Mit der Beschriftung komme ich allerdings auch nach mehrmaligen Versuchen nicht hin. Ich habe mir deswegen einen Zettel mit den Verstellrichtungen gemacht, den ich beim Schießen mit auf den Stand lege.
    Das Korn ist auf 50m bei allen Schießständen, auf denen ich war, etwa so breit wie das Schwarze, also keine Probleme. Es gibt aber weitere Korne im Zubehör. Das Korn ist zudem auf verschiedene Visierlängen verstellbar. Ich habe es immer ganz vorn gehabt.

    Ausstattung
    Der Koffer ist i.O., allerdings ohne Vorrichtung zum Verschließen. Ich habe ein Schloss mit Stahlseil dran gemacht. In der Mitte auf der unteren Seite (hingelegt) ist der Koffer etwas labil. Innen ist da auch die Schaumstoffeinlage nicht sehr üppig. Hinstellen lässt sich der Koffer dagegen gut.
    Die FP wird mit Werkzeug (Imbusse, Schraubendreher), Bedienunsanleitung und Schussbild, Putzstab und den zwei doppelfügeligen Gewichtsstangen mit je zwei Gewichten geliefert. Ich habe mir alle vier Gewichte auf eine Gewichtsstange verteilt, da m.E. nach vorn etwas Gewicht fehlt. Alle neueren FPs haben ja i.d.R. einen eher schlanken langen Lauf ohne gewichtserhöhende Vorderschäfte.

    Nun bin ich auf die Rückmeldungen gespannt.

    #2
    Den Beitrag hätte ich mir in diesem Forum wohl auch schenken können...?!

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      #3
      Sehr interresanter Beitrag. Ich überlege gerade mir eine FP zuzulegen. Leider scheinen ja nur wenige Händler diese FP überhaupt im Sortiment zu haben. Entsprechend schwierig wird da mit mal Probeschiessen.

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        #4
        Zitat von Snowpatrol Beitrag anzeigen
        Den Beitrag hätte ich mir in diesem Forum wohl auch schenken können...?!
        Oha, nein, ein klasse Beitrag, und da Du es offenbar vermisst hast, nachträglich vielen Dank dafür! Ich denke so wie ich werden Deinen Beitrag vorher schon andere mit Genuss gelesen haben :-)

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          #5
          Zitat von Hanibal423 Beitrag anzeigen
          Sehr interresanter Beitrag. Ich überlege gerade mir eine FP zuzulegen. Leider scheinen ja nur wenige Händler diese FP überhaupt im Sortiment zu haben. Entsprechend schwierig wird da mit mal Probeschiessen.
          Das kommt natürlich darauf an, wie weit Du maximal fahren willst.
          Aber was will man bei einer FP beim Probeschießen erkennen? Einen Rückstoß haben sie alle, egal ob da jetzt ein Kompensator drauf ist oder nicht. Da ich auch recht viel GK schieße, sind mir die Unterschiede im Schussverhalten ziemlich egal. Diese Unterschiede sind m.E. minimal und damit zu vernachlässigen. Viel wichtiger ist doch das Gefühl, wenn Du die Waffe in die Hand nimmst, in den Anschlag gehst und schaust, ob sie Dir "passt". Danach muss nur noch das Abzugsverhalten passen und die Ergonomie rundherum um den Abzug.
          Die Präzision ist natürlich auch entscheidend, aber die musst Du austesten, wenn Du die Waffe schon hast; da wird dir wohl kaum ein Händler vor dem Kauf erlauben, Schussbilder aus der Maschine zu schießen.

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            #6
            Zitat von Olympia Beitrag anzeigen
            Oha, nein, ein klasse Beitrag, und da Du es offenbar vermisst hast, nachträglich vielen Dank dafür! Ich denke so wie ich werden Deinen Beitrag vorher schon andere mit Genuss gelesen haben :-)
            Danke. Ich habe aber nicht unbedingt Dank vermisst, sondern einfach überhaupt irgendwelche Reaktionen.

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              #7
              Da Du ja offensichtlich mit Erfahrung in dem Segment behaftet bist, weisst du vielleicht etwas über die Steyr FP.
              Was hat die eigentlich mal neu gekostet?

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