Es sollte ein gleichwertiges Model des schon 1984 an die Peruanische Polizei gelieferten Models 10-7 in der 2 ½ Zoll Ausführung mit round but Rahmen sein, allerdings eingerichtet für die Patrone .357 Magnum. (Es hatte sich wohl inzwischen auch bis Lima herumgesprochen, was für ein außerordentlicher Revolver das Model 19 war).
S&W sagte eine Lieferung zu (wie einfach) und produzierte rund 3900 Revolver. Die Vorgaben der peruanischen Regierung waren eine Anzahl von Revolvern mit 2 ½ & 4 Zoll Lauflänge, starrem Visier, die 2 ½ Zöller mit round but und die 4 Zöller mit square but Rahmen sowie kleinen Griffschalen.
Bei meinen persönlichen Schusstests begleitete mich diesmal der Revolver:
Smith & Wesson Model 19-P; Kaliber .357 Magnum; Baujahr 1987; ungeschossen
Warum auch immer, aber nach Lieferung von rund 1500 Revolvern stoppten die Beschaffer in Peru den Auftrag. Somit musste sich die Verkaufsleitung von S&W kurzfristig nach anderen Abnehmern umschauen. Rund 500 Revolver wurden in den USA an Privatleute verkauft und der Rest ging nach Europa – ein 4 Zöller davon sogar bis zu mir nach Hause (Bild 1).
In meinem Threat „THE .357 COMBAT MAGNUM“ berichtete ich schon über das Pro und Contra der 19ner Modelle – vor allem aber über ihre Popularität (Bild 2*Keine Peruausfertigung).
Technische Daten:
Lauflänge: 104mm
Kaliber: .357 Magnum
Gewicht: 970gr.
Gesamtlänge: 230mm
Gesamthöhe: 122mm
Gesamtbreite: 35mm
Trommelkapazität: 6 Patronen
Die Seriennummern der 4 Zoll Ausführung begannen mit dem prefix AWF und in den Rahmen war die Modelnummer 19-P (für Peru) gestanzt (Bild 3).
Er wirkt in seiner Ausführung recht schlicht. Lediglich die eingefasste Ausstoßerstange weist auf ein Novum hin. Lagen bei 10ner Modellen diese doch frei und konnten im Laufe ihres Daseins beschädigt werden (Bild 4).
Aber durch den „shrouded ejektor“ bekam die Waffe zusätzliches Gewicht, was sie, neben dem Gewichts des massiven Laufes, spürbar Kopflastig machte.
Versehen mit einem schmalen, glatten Standardabzug und schmalen Hahn, verfügte sie über keine „Luxuriösen“ Auffälligkeiten (Bild 5).
Selbst die Visierlinie auf dem Lauf war glatt und nur matt gehalten (Bild 6).
Das Korn hingegen war ein Schnellzug-Rampenkorn, welches eine Markierung in seiner Mitte trug. Die Markierung ist in das Korn farblich eingefasst, also keine Kunststoffeinlage. Die Kimme war, wie bei allen Modellen ohne verstellbarer Visierung, im hinteren Teil des Rahmens eingefräst (Bild 7).
Dennoch, auch in seiner Schlichtheit, ein wirklich tadellos verarbeiteter Revolver.
Offenbar nicht weiter markiert, was auf ihr späteres Einsatzland hinwies, außer dem – P hinter der Modelnummer, verließen die Revolver die S&W Produktionsstätte.
Für den Schusstest verwendete Munition:
Wiedergeladene Patrone .357Magnum; Hülse Remington vernickelt; ZH MUROM SP; Treibladung 7,2grn. N320; Geschoss .357/158grn. H&N HPHS, Blei verkupfert (Bild 8).
Das Schussprogramm für den Revolver sah so wie folgt aus:
Entfernung 1 Meter:
5 Schuss durch`s Geschwindigkeitsmessgerät zur Ermittlung der Durchschnitts Vo + Eo.
Vo = 321m/s Eo = 527 Joule
Entfernung 15mtr.
5 Schuss zur Feststellung der Treffpunktlage
- 6 Tief
Entfernung 15mtr.
Stehend, Freihand
- 10 Schuss nach Treffpunktlage.
Entfernung 15mtr.
Zeitbegrenzung
- 2 x 5 Schuss in 10 Sekunden auf die Duellscheibe.
Auswertung Model 19-P:
+ Gewicht und Rückschlagenergie sind sehr ausgewogen
+ guter single action Abzug
+ sehr gutes, kontrastreiches Visier
- mäßige Handlage durch starke Kopflastigkeit
+ Laden der Trommel „reibungslos“.
+ Keine Probleme mit der verwendeten Munition
Gesamtpunktzahl von 6:
S&W Mod. 19-P = 5
Persönliches Fazit:
Ein Revolver mit spürbarem Gewicht und starken Hang zur Kopflastigkeit. Einhändig lässt sich der Revolver nicht dauerhaft in waagerechter Position halten, was aber auch mit den kleinen Griffschalen in Zusammenhang zu bringen ist. Ein „Gewichtiger“ Umstand der benötigt wird um die Leistung der .357ner Magnum Patrone zu kompensieren.
Beidhändig in der Präzision nahezu unschlagbar und auch bei seinen Fähigkeiten im schnellen Schuss steht der 19-P nicht hinten an (Bild 9).
Ein Revolver der als SERVICE-Waffe durchaus hohe Qualitäten hatte und heute noch hat. Leider sind geringe Magazinkapazitäten nicht mehr gefragt. Und so war das Model 19-P einer der letzten Revolver, der speziell als SERVICE – Waffe konstruiert wurde.
Aber ein wenig südamerikanisches Flair hat er für sich behalten und es war ein Vergnügen diesen Smith & Wesson Revolver, mit seinem etwas undurchsichtigen Migrationshintergrund, zu schießen (Bild 10).
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