SchutzMasken.de Brownells Deutschland

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Parabellum Pistole: Kaufberatung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Parabellum Pistole: Kaufberatung

    Sehr geschätzte Waffenkundige

    Ich hatte mal wieder die Möglichkeit mit einer seltenen Pistole zu schiessen. ..eine Pistole 08/29 Ordonnanzwaffe Schweiz.. 7,65mm

    Ich war überrascht über die archaische Anmutung dieser Waffe, eckig und sehr funktioniel auf die Schussabgabe konzentriert.

    ..doch.. es gibt scheinbar verschiedene Formen.. mit roter Griff-Schale und schwarzer Schale.. verschiedenen Magazinen.. mit schwarzen Knöpfen und gar aus Holz..

    Hat jemand Erfahrungen? ..Schiesstand-tauglich? Sammlerwert?

    Mit bestem Dank für die stets kompetente Auskunft

    Karabiner Pady

    #2
    ich kann Dir nicht wirklich helfen, selbst die Schweizer Varianten
    sind schon eine Wissenschaft für sich.

    Schiesstauglich (kommt immer darauf an, was man darunter versteht) sind grundsätzlich sicher alle Modelle, aber ob es sich z.B. lohnt, mit einer 00, mag ich zu bezweifeln, ausser der sammlerische Zustand ist so beschissen, dass es egal ist.

    Den "alten Damen" sollte man ansonsten ein gemütliches Dasein gönnen. (Vitrine)
    "The best way to improve the AR-15 is to unscrew the front sight, and put a new gun under it."
    Zitat von Kerkermeister
    Aber der Deutsche ist und bleibt ein Denunziant.

    Kommentar


      #3
      Seriennummer = Herstellungsdatum?

      Vielen Dank für die bisher wertvollen Info's!

      Soviel ich weiss waren die 9mm nur Versuchswaffen?

      Hat jemand von Euch ein Verzeichnis für die Parabellum 06/29:

      für die Seriennummer = Herstellungsdatum?


      Mit bestem Dank

      Karabiner Pady

      Kommentar


        #4
        Zitat von Karabiner Pady Beitrag anzeigen
        ..
        Hat jemand von Euch ein Verzeichnis für die Parabellum 06/29:
        für die Seriennummer = Herstellungsdatum?
        Hilfe zur Selbsthilfe:

        - Internet
        - Fachliteratur

        "The best way to improve the AR-15 is to unscrew the front sight, and put a new gun under it."
        Zitat von Kerkermeister
        Aber der Deutsche ist und bleibt ein Denunziant.

        Kommentar


          #5


          also, zum Beispiel:

          - Google
          - "swiss handguns" eintippen
          - 5. Treffer


          geht doch, oder?

          wenn man sich wirklich für ein Thema interessiert
          ist Fachliteratur unumgänglich, auch wenn sie teils
          nicht ganz aktuell oder 100% richtig ist, aber ohne
          ist's einfach nicht optimal.
          "The best way to improve the AR-15 is to unscrew the front sight, and put a new gun under it."
          Zitat von Kerkermeister
          Aber der Deutsche ist und bleibt ein Denunziant.

          Kommentar


            #6
            Seriennummer = Herstellungsdatum?

            Hab ich probiert, keine Liste gefunden..

            ... Seriennummer = Herstellungsdatum?


            Besten Dank für die Hilfe!

            Kommentar


              #7
              Wer hat gesagt, dass Du dort Listen findest?

              Das wäre mal ein Anfang gewesen.
              Dort steht z.B. das der Serienummernbereich
              zwischen 50011 und 77941 liegt

              Ansonsten... "Herstellungsdatum"... tztz...
              Wenn überhaupt wirst Du ein Jahr finden, aber Datum

              Falls Du was findest, lass uns teilhaben
              "The best way to improve the AR-15 is to unscrew the front sight, and put a new gun under it."
              Zitat von Kerkermeister
              Aber der Deutsche ist und bleibt ein Denunziant.

              Kommentar


                #8
                Beim Modell 06/29 findest Du das Herstellungsdatum (Monat und Jahr) eingeschlagen hinter dem Riegel, sichtbar bei zerlegter Waffe und nach unten geklapptem Riegel.
                Die 06/29 hatte zuerst rote Griffschalen und Magazinböden, diese sind sehr zerbrechlich und heute dementsprechend selten. Danach wurden braune, zuletzt schwarze Griffschalen hergestellt.
                Ersatzteile sind mit etwas Glück immer noch zu finden, allerdings nicht gerade billig. Daher nur bedingt geeignet für regelmässiges Schiessen. Die Präzision ist allerdings ausgezeichnet, ich treffe mit der 06/29 mindestens so gut wie mit der P210...

                Kommentar


                  #9
                  Was war alles dabei?

                  Vielen Dank für die aufschlüssigen Informationen!

                  Was hat denn ein AdA beim Erhalt einer Parabellum 06/29 alles gefasst?

                  ..Pistole.. Holster.. wie sah das Putzzeug aus? ..analog Revolver?

                  Besten Dank für die Hilfe.

                  Karabiner Pady

                  Kommentar


                    #10
                    Die Para 29 ist sehr wohl zum Schiessen geeignet.
                    Ich benütze regelmässig zwei davon,eine für 25m "Fleck" ,die andere auf 50m "Halteraum". Und ich bin mit den Dingern immer noch gut dabei.
                    So 500 Schuss pro Jahr und Pistole werden es schon sein.
                    Die Munition ist im Stand gleich teuer wie die 9mm.
                    Ersatzteile sind ebenfalls kein Problem und auch nicht teuer,aber da geht so gut wie nichts kaputt.Was man braucht sind verschieden hohe Korne und vielleicht mal eine neue Schliessfeder oder Abzughebel.
                    Das Herstellungsjahr ist bei der Para 29 unter dem Verriegelungshebel ins Griffstück eingeschlagen. Bis Anfang 1944 Monat und Jahr,danach nur das Jahr.
                    Meine sind beide von 1944.
                    Die Para 1929 gibt es noch immer von CHF.600.- bis CHF.900.- zu kaufen,einfach ein wenig herum fragen.
                    In meinen Augen noch immer eine der besten Pistolen für unsere CH- Schiessen wenn man mit der feinen Visierung zurecht kommt.
                    Beim Morgartenschiessen am 15.Nov. kommt meine auch wieder zum Einsatz.

                    Anders sieht es mit den Modellen 1900 und 1906 aus.Diese Pistolen würde ich nur noch zu Sammlerzwecken erwerben.

                    Die Para 1929 ist zwar eine vereinfachte Version der M1906, war aber in der Herstellung immer noch so aufwändig ,dass die Waffenfabrik Bern die vom Militär geforderten Mengen nicht liefern konnte, speziell nach Kriegsausbruch.Das war der Grund zur parallen Produktion des Revolvers M1882/29. Und nicht wie oben zu lesen mangelndes Vertrauen in die Parabellum Pistole.
                    Mit dem Revolver wurden dann Höhere Unteroffiziere ,Sanitäter und andere "Rückwertige " ausgerüstet.
                    Die Pistole blieb den Offizieren vorbehalten.
                    Zuletzt geändert von swissdagger; 09.11.2012, 09:42.

                    Kommentar


                      #11
                      Wie oben erwähnt ist die Parabellum 06/29 sehr präzise und gut zum schiessen geeignet.
                      Ich habe heute auf der 25 m Ordonnanz-Schnellfeuer-Pistolenscheibe 99 von 100 möglichen Punkten geschossen (Zehner-Wertungszone ist 10 cm breit und 15 cm hoch).
                      Im Gegensatz zu den früheren Versionen findet man für die 06/29 auch noch genügend Ersatzteile.
                      Angehängte Dateien

                      Kommentar


                        #12
                        Schweizerische Parabellumvarianten

                        Hallo zusammen liebe Freunde der schweizerischen Parabellum-Luger,

                        alle eiggenössischen Parabellumvarianten sind sowohl zum Schießen wie auch Sammeln geeignet. Alle Modelle haben das Kaliber 7,65x21mm (7,65 Parabellum/Luger), welches der schweizerischen Militärpatrone "Patrone 03 " entspricht.

                        Nehme wieder am diesjährigen eidgenössischen Feldschießen innerhalb einer Bw-Reservistendelegation teil - diesmal mit dem Ordonanzmodell 1900 / Parabellum 00.

                        Modellvarianten:
                        Ordonanz 1900 (Parabellum 00)
                        Erstes Modell, welches noch teilgeriffelte asymmetrische Riegelknöpfe sowie rechts einen "Aufknickschutz" hat. Diser (bei der Luger unnötige!) Aufknickschutz wurde damals noch einer Anforderung der Preußischen Gewehrkommission in Berlin geschuldet, welche der neuartigen
                        "Unterknickung" von Luger noch nicht ganz traute, was wohl seine Ursache hierin findet, dass der Kniegelenkverschluss des Vorgängermodells von Borchardt noch ohne geometrische Unterknickung arbeitet - und daher hier ein Aufknickschutz innerhalb der Unterstellstrecke noch systemtechnisch notwendig ist! (Die P.G.K. als entwicklungsbegleitende Militärdienststelle hatte auch die DWM zu betreuen. Der damalige Dienststellenleiter - ein Oberleutnant - wollte vermutlich einfach erst einmal nur auf "Nummer Sicher" gehen ...)

                        Der Aufknickschutz macht diese Parabellum natürlich nun zu einem echten "Sammlerschmankerl" ...

                        Alle "1900" haben eine Handballen-Griffsicherung und manuell "gesichert" ist noch mit Hebel nach oben (in Schussrichtung gekippt!). Verschlussfeder noch als doppelt gelegte, S-förmige Blattfeder ausgeführt, was einen praktisch linearen Kraftverlauf über den gesammten Verschlussrücklauf bewerkstelligt. Die (Stoßboden!)-Kammer (der "Fuß" zum Unterschenkel des Kniegelenks) schießt oben noch nicht mit dem Gabelgehäuse ab und hat auch noch keinen Auszieher mit hochstehender "geladen"-Anzeige bei "Patrone im Lager". Schweizerkreuz mit Strahlenkranz auf Gabelgehäuse Höhe Patronenlager. DWM-Schriftzug auf dem Kniegelenk-Unterschenkel. Fein geschlichtete Oberfläche mit 1A-Streichbrünierung. Magazin vernickelt mit Holzboden und Aluminiumkern. Von der "1900" wurden von Mitte 1901 an bis Mitte 1906 nur 5100 Stück gebaut. Produktion ausschließlich DWM.

                        Ordonanz 1906 (Parabellum 06)
                        Folgemodell ab Nr. 5101, welches nun symmetrische Öffnungsknöpfe hat (wie die deutsche Marine P.04) sowie nun auch Wegfall der Aufknicksperre. Verschlussfeder nun als Spiralfeder ausgeführt - allerdings geringfügig schwächer ausgelegt als bei der deutschen P.04 im Kal. 9x19mm. Die Kammmer schließt nun in der Höhe mit der Oberkante des Gabelgehäuses ab und hat jetzt auch schon den "Anzeigen"-Auszieher. Invertierte Sicherung mit "gesichert" nun Hebel unten. Schweizerkreuz wie gehabt, aber nun von einem stilisierten Schild eingerahmt. Magazin vernickelt mit Holzboden ohne Alu-Kern. Verarbeitung und Oberflächen ansonsten wie die "1900". Von der "1906" wurden bis 1918 insgesamt 10115 ausschließlich von der DWM hergestellt; letzte "1906"-er Nr. ist die 12115.

                        Ordonanz 1906/24 (Parabellum 06/24)
                        Entspricht konstruktiv der Ordonanz 1906 (Parabellum 06), wurde aber aufgrund der Nachkriegswirren und "Versailles" jetzt von der Waffenfabrik Bern (W+F) selbst hergestellt. Die DWM verkaufte hierzu einen Großteil ihres "Parabellum-Maschineparks" an die W+F. Kein Schweizerkreuz mehr auf dem Gabelgehäuse, sondern Beschriftung "+ Waffenfabrik Bern" auf Kniegelenk-Unterschenkel. Oberflächen wie gehabt. Griffschalen teilweise schon gerade geschnitten (liegt damit nicht mehr so gut in der Hand!) und mit abgesetztem Rand zur Fischhaut hin. Von der "1906/24" wurden zwischen 1918 bis 1933 insgesamt 17873 Stück hergestellt, Nr. 15216 - 33089.

                        Ordonanz 1929 (Parabellum 29)
                        Aus Kostengründen wurden am Modell einige konstruktive Maßnahmen zur Kostensenkung vorgenommen.

                        1) gerade Griffstückvorderkante ohne Knauf
                        2) Öffnungsknöpfe, Zerlegehebel und vereinfachter Sicherungshebel ohne
                        Riffelung
                        3) alle Bedienteile nicht mehr gelb angelassen, sondern brüniert
                        4) verlängerte Handballen-Griffsicherung mit Blechprägeteil
                        5) herstellungstechnisch vereinfachtes Gabelgehäuse
                        6) späte Fertigungslose mit Bakellitgriffschalen
                        7) Tauchbrünierung

                        Herstellung W+F von 1933 - 1946 mit 27940 Stück, wobei man nun aber mit der Nr. 50.001 begann. Letzte Nr. war 77941 .

                        Alle Parabellum wurden auf 50m eingeschossen; entsprechend ist auch die Visierung ausgelegt. Die Höhnen- und Seitenstreuung ist hierbei ca. 5 - 6 cm. Auf 25m muss eine Handbreit drunter angehalten werden; die Steuung ist dann entsprechend ca. 2,5 - 3 cm, teilweise sogar noch geringer.

                        Das Korn ist stets bei allen Varianten - entgegen der deutschen Parabellum mit "Spitzpyramide" - ein schmales Balkenkorn. Die V-Kimme wurde oft nachträglich zur U-Kimme nachgearbeitet; in der Schweiz hatte die Seitenwaffe auch die Schützenwaffe für die (häufig stattfindenen!) Übungszwecke zu sein.

                        R. Eichner

                        Technisch-wissenschaftliche "Rote" für:
                        Moderne europäische Militärpistole (20. Jahrhundert)

                        ps: Sehr schöne Bilder zu allen eidgenössischen Ordonanzwaffen (auch anderen!) unter:
                        http://www.waffensammlung.ch/index.php?10=ch_ordonanz
                        Zuletzt geändert von Lohengrin; 26.05.2013, 15:39.

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X