Klar, es gibt in der Schweiz zumindest einen mir bekannten Händler welcher solche Umbauten fix Fertig anbietet, meist mit einem M4 Schubschaft oder mit einem Sniper Schaft mit Erdsporn von FAB-Defense. An diesen Angebotenen “Lösungen“ stört mich aber zum einen die Qualität der Arbeit (ist für mich Handwerklich einfach nicht sauber gelöst und Ausgeführt) und die Tatsache, dass ein Rückbau in den Orginalzustand nicht mehr möglich ist.Letzteres ist für mich, obwohl ein Rückbau für mein Projekt ohnehin nicht mehr in Frage kommt, aber der Innbegriff einer Sauberen und durchdachten Montagelösung.
Bevor ich mir überhaupt darüber Gedanken gemacht habe, musste ich mich erstmal für einen für mich geeigneten Schaft entscheiden und bin nach kurzem Stöbern in Foren und im Internet dann beim bekannten Hersteller Magpul gelandet. Aus deren Sortiment hat es mir der PRS Schaft mit verstellbarer Schaftbacke und Schaftkappe angetan welchen ich dann auch sofort in schwarz bestell habe (ca 300.-Sfr).
In der Zeit bis zur Lieferung habe ich mich dann in diversen AR15 Foren ein wenig eingelesen, weil ich zu Anfang die Absicht hatte ein bestehendes Buffertube dahingehend Abzuändern dass dieses auf den Kolbenhals vom Stgw.57 passt. Nachdem ich mehrere Tubes bestellt und angesehen hatte, musste ich von dem Gedanken wider Abstand nehmen, da sich die Alu-Tubes für Nacharbeiten nicht besonders gut geeignet haben. So habe ich mich dann entschieden nach dem Vorbild eines Buffertubes einen SIG-konformen Adapter von Grund auf selber herzustellen was den Vorteil hat, dass ich Länge und Durchmesser genau so wählen kann wie es für das 57er benötigt wird.
Der Schaft des alten schweizer Sturmgewehres ist ähnlich aufgebaut wie ein M16 Schaft. Die Verschlussfeder befindet sich im Kolbenhals (Buffertube). Darüber gesteckt ist der Gummischaft welcher mit einer eingegossenen Geweindebüchse aufgeschraubt und auf dem Rücken mit einer kleinen Senkschraube arretiert wird. Diese Geweindebüchse habe ich für meinen Adapter weiterverwendet um mein neues Tube ohne kleben oder sonstige bleibende Veränderungen auf den Kolbenhals montieren zu können. Um an solch eine Buchse zu kommen habe ich mir beim Händler einen alten Gummischaft geholt wo ich dann unter Anwendung von sanfter Gewalt und etwas Werkzeug die eingegossene Büchse herausgelöst und von Gummiresten befreit habe.
Die Herstellung des Rohres war dagegen fast ein Klacks. Der Kolbenhals vom Stgw.57 hat einen Durchmesser von 26mm, der Magpulschaft ist für die Montage auf ein Buffertube mit einem Durchmesser von 1.17“ bzw 29.8mm vorgesehen. Bei diesen Massen hat sich die Verwendung eines Nahtlos gezogenen Hydraulikrohres mit 30mmx2mm angeboten, also gleich mal eine Stange bestellt. Bei einer Wandstärke von 2mm ergibt sich also automatisch ein Innendurchmesser von 26mm so dass der 57er Kolbenhals schon mal perfekt ins Rohr gleiten kann. Zudem ist noch genug Material vorhanden um den Durchmesser von 30mm auf 29.6 mm auf der Drehbank abzutragen. Für die Befestigung des PRS Schaftes habe ich hinten einen Deckel aufgeschweisst und auf der Innenseite eine M6 Schweissmutter angebracht. So kann der neue Schaft wie vom Hersteller vorgesehen von Hinten an das neue Tube geschraubt werden.
Am PRS Schaft selber waren ebenfalls noch kleine Anpassungsarbeiten notwendig. So musste ich den Durchmesser im Bereich der ersten 25mm auf den Durchmesser der Gewindebüchse auffräsen, damit diese im PRS Schaft verschwindet und dieser somit Bündig am Kolben abschliessen kann. Zusätzlich musste die Kontur vorne im Unteren Bereich ebenfalls noch etwas nachfräsen, so dass diese auf der Unterseite des Stgw.57 schön abschliesst und somit den Schaft auch gleich in der Senkrechten Position zentriert.
Ob das ganze optisch nun Ansprechend ist oder nicht, muss jeder selber entscheiden, theoretisch ist das aber mit jedem anderen Schaft auch so machbar. An einem 300.- Franken teuren Schaft rumzufräsen ist sicher nicht jedermanns Sache, zumal dieser dann nur noch eingeschränkt wieder für ein AR15 verwendet werden kann. Ich persönlich gewichte den Orginalzustand der Waffe bzw. die Möglichkeit diesen wieder herstellen zu können aber höher, auch wenn es “nur“ ein altes 57er ist.
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