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Indischer Enfield No. 4 mit Gewehrgranatgerät

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    Indischer Enfield No. 4 mit Gewehrgranatgerät

    Das klingt auf den ersten Blick wie ein Widerspruch, wenn man bedenkt, daß in Indien an sich nur der Enfield No. 1 Mk. III (und dessen Nachfolgemodell 2A bzw. 2A1) in Neuproduktion hergestellt wurden, das Gewehr No. 4 dagegen nicht.

    Die Rifle Factory Ishapore hat in den 50-er und 60er Jahren jedoch mehrere Überarbeitungsaktionen von Beutewaffen aus Pakistan oder Restbeständen aus der britischen Kolonialzeit durchgeführt. Und davon waren nicht selten auch die Gewehre No. 4 und No. 5 betroffen. Soweit derartige Überarbeitungen als Einzelmaßnahme durchgeführt wurden, blieb die Originalbestempelung i.d.R.erhalten. Und häufig fehlt solchen Waffen auch der sonst übriche Reparaturstempel FTR oder FR (+Ort und Jahreszahl).Zu erkennen sind die Waffen meist nur an einer zusätzlichen Querschraube, die vor dem Magazin von links in den Schaft eingelassen wurde.

    In verschiedenen Jahren wurden jedoch auch massenweise Waffen überarbeitet, bei denen die Ausgangsbestempelung inklusive Seriennummer vollständig entfernt wurde. Diese Waffen erhielten dann eine indische Bestempelung.

    Die unten abgebildete Waffe stammt aus einer solchen Überarbeitungswut aus dem Jahr 1963 und ist dem entsprechend bestempelt. Das auch für mich neue daran ist das Gewehrgranatgerät.

    Obwohl in Großbritannien und Belgien für das Gewehr No. 5 ein Gewehrgranatgerät mit integrierter Visierung zur Verfügung stand, haben sich die Inder die Mühe einer Neukonstrukion gemacht, bei der die Visierung am Schaft fest montiert wurde. Auch die Befestigung wirkt gegenüber dem britisch-belgischen Modell gewöhnungsbedürftig. Letzteres war für mich lange ein Rätsel bis ich feststellte, daß es von der Abschußvorrichtung noch eine leicht modifizierte Version für das Gewehr No. 5 gibt. Der amerikanische Sammlerkollege, der mir das Stück zeigte, hat dazu auch den mit einer fest montierten Visierung versehenen Dschungelkarabiner. Ich hoffe, daß er mir die Bilder noch zuschickt.

    Wie viele Waffen, von dieser Umbauwut betroffen sind, ist leider nicht feststellbar. Die Seriennummer des hier abgebildeten Gewehrese bwegt sich im Bereich 0040xx, die des Enfield No. 5 im Bereich 0016xx.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Melanie_Daniels; 09.06.2009, 14:05.

    #2
    Hallo Melanie_Daniels,

    von solchen Beiträgen lebt ein Forum! Ein sehr guter Bericht!
    gerade die Kreativität, die bei der Änderung von Beutewaffen an den Tag gelegt wird, finde ich immer interessant.

    Die Enfields scheinen ja dein spezielles Sammelgebiet zu sein.

    Grüße
    mbsoldier

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      #3
      Hallo Melanie Daniels,

      dem schließe ich mich an. Schön, daß wieder ein Fachmann in´s Forum gefunden hat.

      Gruß,

      Bernhard

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        #4
        Obwohl ich immer behaupte, erst 26 zu sein, habe ich den ersten 1978 gekauft.

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          #5
          Zitat von Der Sheriff Beitrag anzeigen
          Hallo Melanie Daniels,

          dem schließe ich mich an. Schön, daß wieder ein Fachmann in´s Forum gefunden hat.

          Gruß,

          Bernhard
          Ich denke Fachfrau wäre wohl richtiger

          @Melani

          Befindet sich die Waffe in Deinem Besitz? Falls ja, wäre es möglich grössere Bilder davon zu bekommen?
          Bleiben wir ruhig - stark - einig. Auf diese Art werden wir freie Menschen bleiben

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            #6
            Ja, natürlich Fachfrau, habe gerade erfahren, wer uns hier die Ehre gibt.

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              #7
              Befindet sich die Waffe in Deinem Besitz? Falls ja, wäre es möglich grössere Bilder davon zu bekommen?[/QUOTE]

              Habe das Stück durch Zufall bei einem ehemals großen Ordonannzwaffenhändler mit einem F im Namen gefunden und mir natürlich sofort gesichert. Größere Bilder muß ich erst machen. Hatte mich bei der Größe einmal an einer druckbaren Version orientiert und einmal für etwaige Internetnutzung. Postergröße stand da nicht im Mittelpunkt, zumal meine ca. neun Jahre alte Kammera die auch nicht ohne weiteres hergibt.

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