vorgestern hatte ich das mittlerweile wohl seltene Vergnügen, mich mit einem Veteranen der Deutschen Wehrmacht über Waffen zu unterhalten.
Dieser war 1945 als 17jähriger Fallschirmjäger im Raum Schwäbisch Hall gegen die Amerikaner eingesetzt.
Ausgerüstet war er mit der MP44.
Auf meine diesbezüglichen Nachfragen erklärte er, daß er und seine Kameraden "diese Waffe verflucht hätten". Es war wohl tatsächlich so, daß man, bedingt durch das lange 30er Magazin, im Liegendanschlag eine sehr hohe Silhouette abgab. Sein Unteroffizier habe deswegen einen Kopfschuß bekommen. Allgemein war es daher üblich, die Waffe beim Schießen schräg zu halten. Ein weiteres Problem war die Munitionsversorgung. Selbst für einen Sturmangriff hätten sie nur jeweils 15 Patronen bekommen.
Die Geschosse dieser Patronen hätten nach seinen Angaben darüber hinaus aus "gepresstem Metallstaub" bestanden (vermutlich Sintereisen), die Hülsen waren aber aus Messing.
Generell sei die MP44 zwar bis 200m ausreichend präzise gewesen, wenn sie jedoch mit Erde in Berührung kam, neigte sie sehr schnell zur Störung.
Ich hoffe, es ist mal ganz interessant für euch zu hören, wie die MP44 von denen beurteilt wurde, die damit kämpfen mussten.
Hätte er die Wahl gehabt, so wäre das amerikanische BAR die Waffe seiner Wahl gewesen.
Eine erbeutete Thompson M1 musste er jedenfalls an seinen Vorgesetzten abgeben.
Gruß,
Bernhard
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